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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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erzählt, der bei Schwiebus auf dem Tisch lag. Was wäre, wenn Schwiebus und Steiner das Geschäft mit dem Golfplatz alleine machen wollten? Aus alter Verbundenheit, gewissermaßen. Ohne Wübber und Dezcweratsky.«
    »Und?«
    »Vielleicht haben sie sich zerstritten und Steiner hat Schwiebus aus Wut im Affekt erschossen. Oder Wübber hat das Komplott der beiden entdeckt und deshalb Schwiebus umgenietet.«
    »Dezcweratsky hat auch ein Motiv.«
    »Genau.« Rainer entging Elkes spöttisches Lächeln. »Das heißt, natürlich hat nicht er selbst Schwiebus umgelegt, sondern jemand anderer.«
    »Ein Auftragskiller, meinst du?«
    »So in der Art. Oder…«
    »Rainer!«
    »Was ist?«
    »Komm wieder auf den Teppich! Gut, Schwiebus und Steiner haben eine gemeinsame kriminelle Vergangenheit. Das ist aber noch lange keine einleuchtende Grundlage für deine wilden Spekulationen.«
    Ihr Freund antwortete erst nicht. Stattdessen rührte er beleidigt in seinem Grogglas.
     
    Schließlich brummte er: »Ich werde aber die Kripo informieren. Möglich wäre es.«
    Wenig später brachen sie auf.
     
    24
    Steiner war nicht in seiner Gaststätte im Loog und auch nicht zu Hause. Es war Altehuus, der den Gesuchten nach ein paar Telefonaten im Kompass aufstöberte. Langsam begann Buhlen, den Polizeiobermeister zu bewundern. Der Insulaner erledigte seine Arbeit ruhig, gelassen und völlig unspektakulär, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen, die er kannte und die nur ihre eigenes berufliches Fortkommen im Sinn hatten.
    Wenn überhaupt.
    Steiner war nicht sehr davon angetan, dass die beiden Kripobeamten in die Skatrunde platzten und sein Kreuzspiel ohne drei mit Kontra und Re störten. Genervt durch die polizeilichen Kiebitze hinter seinem Rücken verlor er mit neunundfünfzig Augen. Dieser Fehler wäre ihm, dem triumphierenden Gewinner zahlreicher Juister Skattumiere, normalerweise nicht unterlaufen. Entsprechend war er aufgelegt, als ihn die Beamten zum Verhör in die nahe gelegene Polizeiwache baten.
    »Ja, natürlich kannte ich Schwiebus. Aber das wissen Sie doch ohnehin«, blaffte er trotzig auf Buhlens Frage.
    »Haben Sie sich seit Ihrer Verurteilung wiedergesehen?«
    »Natürlich. Hier auf Juist.«
    »Wann?« Buhlen behielt Steiner aufmerksam im Auge.
    »Einige Tage vor Weihnachten. Schwiebus wurde von Dezcweratsky telefonisch avisiert. Ich habe mich über die Namensgleichheit gewundert, aber nicht im Traum daran gedacht, dass der Mitarbeiter Dezcweratskys der Schwiebus ist, mit dem ich damals geschäftlich zu tun hatte.«
    »So kann man es auch nennen«, meinte Müller.
     
    »Also hatten Sie in all den Jahren keinen Kontakt?«
    »Nein.«
    »Hm. Und nach Ihrem Treffen vor Weihnachten?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Haben Sie Schwiebus danach noch mal getroffen?«
    »Nein. Ich bin mit meiner Familie in den Urlaub gefahren. Zu meiner Schwester nach Berlin. Am ersten Weihnachtstag sind wir zurückgekommen.«
    »Name und Adresse bitte.« Müller zückte sein Notizbuch.
    »Ulrike Terrbach. Morapromenade 5. Das ist in Pankow.
    Kann ich jetzt wieder zu meinem Skatspiel zurück?«
    Müller schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Haben Sie mit Wübber über Schwiebus gesprochen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern. Mag sein, dass wir gelegentlich…«
    Buhlen unterbrach den Kneipenbesitzer. »Wir meinen nicht gelegentlich. Sondern sehr konkret. Am vorgestrigen Vormittag.«
    »Vorgestern? Warten Sie… Ja, ich habe mit Wübber telefoniert. Er hat mich angerufen, weil er wissen wollte, wie der weitere Verlauf der Bürgerversammlung war. Wir haben den Veranstaltungsort am Vorabend ja eher verlassen. Er hoffte, dass meine Freunde mir erzählt haben, wie…«
    »Und? Haben Ihre Freunde Ihnen etwas erzählt?«
    »Ich hatte keine Gelegenheit gehabt, mich umzuhören.«
    »Über Schwiebus haben Sie während Ihres Telefonats mit Wübber nicht gesprochen?«
    Steiner sah Buhlen nachdenklich an. »Schwiebus? Nein, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Wübber hat uns aber was anderes erzählt.«
    Steiners Selbstsicherheit geriet ins Wanken. »Wübber hat Ihnen das… Aber warum…?«
    »Haben Sie nun über Schwiebus gesprochen oder nicht?«
     
    Steiner straffte sich. »Nein. Ich bin ganz sicher. Das haben wir nicht.«
    »Was haben eigentlich Sie vorgestern Morgen gemacht?«, fragte Buhlen unvermittelt.
    Steiner brauste auf und erhob sich halb vom Stuhl.
    »Verdächtigen Sie etwa mich?«
    »Beantworten Sie bitte die Frage.«
    Ihr Gegenüber sank zurück auf den

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