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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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Sitz. Man sah Steiner an, wie es in ihm arbeitete. Seine Stirn legte sich in Falten, er blickte unruhig erst auf Buhlen, dann auf Müller, der mit dem gezückten Bleistift in der Hand auf Antworten wartete.
    »Bis zum Anruf Wübbers war ich in meiner Gaststätte.«
    »Kann das jemand bezeugen?«
    »Natürlich. Meine Frau.«
    Buhlen murmelte etwas Unverständliches. »Und dann?«
    »Bin ich ins Dorf gefahren. Zum Einkaufen. Gegen eins war ich wieder zurück.«
    »Wo waren Sie einkaufen?«
    »In der Speisekammer. Dort hatte meine Frau Fleisch bestellt.
    Dann habe ich bei Ihr Platz noch Reinigungsmittel besorgt.
    Dann bin ich wieder… Nein, das ist falsch. Ich war noch im Kompass auf ein Bier und habe mich mit dem Wirt unterhalten. Schließlich wollte ich Wübbers Informationsbedürfnis befriedigen.«
    »Verstehe. Und anschließend?«
    »Bin ich wieder nach Hause.«
    »Mit dem Rad?«
    »Mit dem Rad.«
    »Hat Sie jemand gesehen?«
    Steiner überlegte einen Moment und antwortete dann.
    »Natürlich. Hein Elbers. Er wohnt an der Billstraße. Ich habe mit ihm ein paar Worte gewechselt. Das war um halb eins.«
     
    »Woher wissen Sie das so genau?«, fragte Müller verwundert.
    »Hein wurde von seiner Frau zum Essen gerufen, während wir uns unterhielten. Er hat auf die Uhr gesehen und eine spöttische Bemerkung über die Marotte seiner Frau gemacht, das Mittagessen täglich zur selben Zeit auf den Tisch zu bringen. ›Immer um halb eins‹, hat er zu mir gesagt. ›Da kannste die Uhr nach stellen.‹ Etwa zehn Minuten später war ich wieder daheim.«
    »Haben Sie Ihr Haus an diesem Tag noch einmal verlassen?«
    Steiner schüttelte den Kopf.
    Buhlen sah seinen Kollegen an. Der nickte. »Gut. Herr Steiner, Sie können gehen. Aber bitte halten Sie sich zu unserer Verfügung.«
    Als Steiner das Büro verlassen hatte, fragte Buhlen: »Nun?«
    »Einer lügt.«
    »Aber wer?«
    Müller zuckte mit den Schultern und ging ins Nebenzimmer, um nach dem Faxgerät zu sehen. Er kehrte mit einigen Blättern zurück, die er vor sich auf den Tisch warf. »Die Berichte über Favre, Wübber und seine Tochter.« Dann griff er zum obersten Blatt. »Marlies Wübber«, las er vor. »Geboren am…«
    Weiter kam er nicht. Jemand schellte Sturm. Müller fluchte, legte die Notiz zurück auf den Tisch und öffnete.
    Vor ihm stand völlig aufgelöst Elke Schlüter. »Bitte kommen Sie schnell«, stammelte sie. »Rainer wurde überfallen.«
     
    25
    »Sie wünschen?«, fragte Hans Wübber den Mann, der an die Tür seines Hotelzimmers geklopft hatte.
    »Ich bin François Favre.«
    »Und?«
    »Hat Marlies nichts von mir erzählt?«
    Wübber zuckte zusammen. »Sie kannten meine Tochter?«
    »Wir waren verlobt!«
    Für einen Moment sah es so aus, als ob der Teehändler dem jungen Mann die Tür vor der Nase zuschlagen würde. Dann aber bat er ihn doch in das Zimmer.
    »Nehmen Sie Platz. Sie sagen, Sie wären mit Marlies verlobt gewesen? Davon wusste ich nichts.«
    Favre knöpfte seinen Mantel auf und ließ sich in einen der Sessel fallen. »Ihre Frau aber. Wir haben uns im Frühsommer auf einer Party getroffen und uns ineinander verliebt. Auf den ersten Blick, wenn ich diese Phrase benutzen darf.«
    »Hat meine Frau Ihnen…?«
    Favre nickte. »Marlies hat sich nicht mehr bei mir gemeldet.
    Da habe ich mir natürlich Sorgen gemacht.«
    Der Teehändler ging zum Tisch und goss sich aus der dort stehenden Flasche einen Scotch ein, bot aber Favre nichts an.
    Wübber nippte am Glas und setzte sich ebenfalls. »Sie kannten sich erst seit dem Sommer?«
    »Seit Mai, um genau zu sein.« Der Schweizer holte aus seiner Tasche eine Packung Zigarillos hervor.
    »Bitte rauchen Sie hier nicht«, bestimmte Wübber.
    Favre zog die Mundwinkel nach unten, sagte aber nichts.
     
    Der Teehändler nahm einen tiefen Schluck. »Dann haben Sie sie also geschwängert?«
    Der Schweizer riss die Augen auf, klappte den Mund zweimal auf und zu und stotterte: »Wieso schwanger? Ich meine, sie hat doch die Pille…« Dann hatte er sich wieder gefangen. »Nein, davon wusste ich nichts.«
    »Sie war im dritten Monat.«
    »O Gott!«
    Wübber schenkte sich noch ein Glas ein. »War das Kind von Ihnen?«
    »Ja, das heißt…«
    »Sie wissen es nicht?«
    »Nein, nicht definitiv. Dürfte ich auch…?«, fragte Favre und zeigte auf die Flasche.
    »Wie? Ach so, natürlich. Entschuldigen Sie.« Wübber schüttete einen weiteren Whiskey ein und reichte Favre das Glas. »Dann hat sie Ihnen nichts davon

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