Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot
müssen wa uns demnächst soja wieda kleiden wie der Alte Fritz und Waren aus de Urzeit feilbieten. Könnte mir vorstelln, dit jibt bald ’ne Ufflage, dit jedit Haus in unsre Straße ’n Leiakastenmann zu stelln hat.
G: Oda ’ne Leiakastenfrau.
A: Jenau. Vagangenheit, wie sie hätte sein sollen, Traditjon ohne Diskriminierung, wir räumen die Jeschichte uff.
G: Historije leit.
A: Ein Jestan für die Welt von Morgen.
G: Und bei Nebenwürkungen fragen Sie bitte Ihren Ahzt oda Apotheka.
A: Wir ham vor unsan Haus Beete anjelegt, Gott. Da müssen jetz die janzen von uns pasönlich jesäten Pflanzen wieda raus.
G: Kannick mir vorstelln. Haschisch wah eben nich grade sehr vabreitit in Zille sein Milljöh, wa?
A: Unsinn. Die Tante von Tiefbauamt hätte niemals ’ne Hanfpflanze vonne Kohlrabipflanze untascheiden können. Nee, Gott, der Grund is, dit die Beete nur noch 40 Zentimeta breit sein dürfen, vonne Hauswand an jerechnit, abzüglich fünf Zentimeta für ’ne steinane Begrenzung.
G: Muss allit seine Ordnung ham.
A: Ej, mir lagit echt uffe Zunge, Gott, die Olle zu fragen, wie tief ick während ihra intirissanten Ausführungen mit meenen Finga inne Nase bohren dürf.
G: Haste aba nich jemacht, oda?
A: Nee.
G: Weil de ’ne jute Kindastube hast, nämich.
A: Weilick feije bin, Gott. Weilick Schiss hatte, dit se uns denn noch mehr Ufflagen macht.
G: Besitz is schon ’ne jewaltije Bürde, oda?
A: Ick bin Mieta, Gott.
G: Komm, ihr habt eua Haus doch ooch jekooft.
A: Ick bin Mieta.
G: Ooch, wenndit nich jerne hörst, aba du bist ein Teil diesa „Neuen Mitte“.
A: Ick bin Abeita, jewesen zumindist.
G: Vastehe, Gegenwaht, wie sie sein sollte.
A: Uff alle Fälle gloobick, dit man mit die Steinezasäga redin kann, Gott.
G: Bessa als mit mir?
A: Bessa als wie mit die Tante von Tiefbauamt. Die sprechen nämich unsre Sprache. Neulich wollt der Eene von die uff sein Chemoklokontähna und da wah der aba besetzt und da hat der den, der da drinne saß, anjeschnauzt mit die Worte: „Sag ma wohnst du uff Tolette, oda wat?!“ Jefällt mir ürgendwie. Ick gloob, wennick die Kollejen ’n Kasten Bier rübawachsen lasse, denn könn 40 Zentimeta üba Nacht aussehn wie 80 Zentimeta, hex, hex.
G: Meinste, die Tante kontrolliert dit nich?
A: Meinste, die hacken den janzen Bürgasteig denn nochma uff? Ihren hübschen historischen Trottoah? Für 70 Mülljonen Euro?
G: Du scheinst dir deina Sache uff alle Fälle sicha zu sein.
A: Tschüss Gott.
G: Tschüss du. Ach …, du?
A: Ja?
G: Und wenn se nun jakeen Bier trinken?
A: Die trinken Bier, Gott, die trinken Bier.
Zwiegespräche mit Gott | heute:
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A: Na Gott.
G: Na.
A: Sag ma Gott, sag ma, wat hältst du einklich von die Klimaskeptika?
G: Von die Bänd, meinste?
A: Nee. Ick mein’ die, die übaall behaupten, dit sich dit Klima janich awärmen tut. Oda dit sich dit villeicht schon awärmen tut, aba dit nich wir, also wir Menschen jetze, schuld dran sind.
G: Sondan? Wer sonst sollte schuld sein? Icke villeicht?! Also so viel kannick ma glei sagen, ja, also ick übanehme keenalei Vaantwortung für den Mist. Wenn ihr meint, ihr müsstit rund um die Uhr euch von billja Jesichtswurst anährn und mit Motorschia um die Welt kruhsen, denn is dit eua Bier, denn seht aba jefällichst ooch zu, ditta mit die Folgen klahkommt.
A: Andire müssen ja ooch mit die Folgen klahkomm’, Gott.
G: Selbstvaständlich, nich alle fahn Motorschia, du bist da die rühmliche Ausnahme, ick weeß, aba hättst die Idjoten ja ruhich ooch ma ’n pah Schläge uffin Hintakopp jeben könn’, die ahöhn bekanntlich dit Denkvamögen.
A: Habick.
G: Haste?
A: Ja. Aba wahscheinlich die Falschen.
G: Siehste, biste also ooch schuld.
A: Ick mein mit andire aba nich mir, Gott. Jibt ja noch mehr Wesen uff diesen Planeten, Amöben zun Beispiel, Kellaassiln oda Eisbärn. Die ham ja mit den Scheiß, den wir vazapfen, wenich bis ma glei janüscht zu tun.
G: Die jildit deswejen ooch mein sämtlichit Mitjefühl.
A: Davon könnse sich aba nüscht koofen, Gott.
G: Man muss nich imma wat koofen.
A: Man benöticht aba Grundlagen zun Leben.
G: … übaredit. Ick übaleg mir wat.
A: Bauste ’ne Arche, Gott?
G: Zu ville schlechte Fülme jekiekt, oda wat?
A: Dachte nur, weil dit doch inne Bibel so steht.
G: Komm, du hast die Bibel doch janich jelesen.
A: Aba ’t steht da, stümmts?
G: Wat einst jeschrieben, muss nich imma eins zu eins ooch dem entsprechen, wat einst passiert.
A:
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