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Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot

Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot

Titel: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ahne
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ein juta Beobachta, Gott.
    G: Willste mir heiraten?
    A: Würdiste ja sagen?
    G: Damit du mir demütijen kannst?
    A: Es jibt so viel Hass uff diesa Welt, Gott.
    G: Wem sachste dit.
    A: Dir, Gott.
    G: Wolltick übrijens janich. Wah ursprünglich janich vorjesehen jewesen. Ick hatte dit Jefühlspaket ja längst jeschnürt jehabt, damals. Dit wah ja allit in Sack und Tüten, bereits. Neun Hauptjefühle hattick euch einjepackt. Liebe, Angst, Frohsinn, Neid, Mitleid, Ehrgeiz, Trauer, Langeweile und Züng. Keene Spur von Hass wah da.
    A: Züng? Wat is denn Züng?
    G: Jibs nich mehr. Übaflüssijet Jefühl. Habick glei wieda rausjenommen, außen Paket.
    A: Und den Hass dafür rinjetan.
    G: Nee. Dafür nich. Für Züng habick Treue einjewechselt, inne 24. Minute.
    A: Intrissant. Aba mehr noch würde mir intrissieren, Gott, wat is denn Züng für’n Jefühl?
    G: Züng? Tja. Jute Frage. Womit kamman Züng vagleichen? Also, dit is ja ehmd dit Problem, dit man ein Jefühl, wattit nich mehr jibt, also, schlecht beschreiben kann. Jut. Ick vasuch dit ma trotzdehmd. Also, Züng, ja, Züng wah ein Jefühl, als wenn … na sagen wa ma, als wenn de ’n Stein bist, ’n schwarza Stein, ja, in einen weißen Bach, und dit macht dir aba janüscht aus.
    A: Sowat wie Gleichgültichkeit.
    G: Nee. Andas. Janz andas.
    A: Sowat wie Gleichmütichkeit?
    G: Vollkommen andas, eha dit Jegenteil davon.
    A: Dit Jegenteil von Gleichmütichkeit? Rage? Zorn?
    G: Nee, davon erst recht dit Jegenteil.
    A: Erst recht dit Jegenteil vom Jegenteil. Hmm. Meinste villeicht Jelassenheit?
    G: Nee.
    A: Also, dit hätt’ mir ooch sehr jewundat, Gott. Weil, Jelassenheit, ja, Jelassenheit find ick nämich eens der wichtichsten Jefühle übahaupt. Wennick zun Beispiel zu Hause, ja, aba ooch sonst, wennick da nich imma so jelassen wär, also denn wär wahscheinlich schon wesentlich mehr als nur een Tella kaputtjejangen.
    G: Zündist du einklich ooch imma die janzen Autos an?
    A: Du meinst, weilick so jelassen bin?
    G: Na, musste mir ja nich sagen. Wenn de mir nich vatraust.
    A: Dit hattiste übrijens in deinen Paket ooch nich mit drin, Gott. Vatrauen.
    G: Vatrauen is die kleene Schwesta der Liebe.
    A: Und nett die kleene Schwesta von scheiße.
    G: Wat fasilste?
    A: Sagt imma ’n Kolleje von mir.
    G: Den Hass habick übrijens bloß deswejen mit ins Programm jenommen, weilick dachte, dit die Anzahl der Jefühle mindistens zweistellich sein müsse.
    A: Ach.
    G: Stümmt janich. Ick hatte die blöde Idee, dittit denn mit euch intrissanta sei.
    A: Und?
    G: Na, intrissant is ja erstma wertneutral.
    A: Vor allen, wemman keene Vagleichsmöglichkeiten hat, wa?
    G: Die zu besorjen wäre dit jeringste Problem jewesen.
    A: Und wat is dit größte Problem?
    G: Ick dachte imma, die Liebe würde triumphieren.
    A: Tut se doch ooch, Gott.
    G: Meinste?
    A: Klah.
    G: Und dit sagste nich nur so jetz, um mir zu beruhijen?
    A: I wo. Gott, kann dit sein, dit du grade zweifilst?
    G: Ick zweifil doch nich.
    A: Prima. Denn habick mir bloß jetäuscht. Tschüss Gott.
    G: Tschüss du. Ach …, du?
    A: Ja?
    G: Wer Autos anzündit, nimmt übrijens in Kauf, dit dabei, unvorherjesehenerweise, jemand valetzt werden könnte.
    A: Ick weeß, Gott. Wer Auto fährt, nimmt dit übrijens ooch in Kauf.
    Zwiegespräche mit Gott |  heute:
    Tradition ohne Diskriminierung
    A: Na Gott.
    G: Na.
    A: Na, weeßte wat, Gott, die Steinezasäga, die sind janema so.
    G: Welche Steinezasäga?
    A: Ick mein die Steinezasäga, die imma die Steine zasägen.
    G: Wo zasägen die Steine?!
    A: Wo? In unsre Straße selbstvaständlich.
    G: Die zasägen Steine in eure Straße? Lass ma raten: Kunst?
    A: Quatsch. Die Zeiten sind vorbei, Gott. Endgültich. Kunst, dit wah einmal. Die machen die Bürgasteige neu, die Steinezasäga, neue Bürgasteige, wie früa.
    G: Neu wie früa?
    A: Richtich, Gott. Wir kriejen historische Trottoahs in unsre Straße. Is dit nich schön?
    G: Dürfta denn ooch wieda in’ Rinnstein scheißen?
    A: Bloß weilit so aussieht, heißtit noch lange nich, dit man sich ooch wieda benehmen dürf wie Anno Köfte. Da mussick dir enttäuschen, Gott.
    G: Und warum machen se dit denn?
    A: Weil dit die Turisten mögen. Die finden dit schick, wennit schön alt würkt. Denn komm se alle anschawenzelt und sagen „Ah“ und sagen „Oh“, und zwüschen den janzen „Ah“- und „Oh“-Sagen jeben se Jeld aus wie ’t Blöde.
    G: Ah.
    A: Du sagstit, Gott. Wir wern ein Streichilzoo mit „Anfassen vaboten“. Villeicht

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