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Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot

Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot

Titel: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ahne
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haarjenau, üba Potsdam, wo ick hinmusste, und Brandenburg nach Magdeburg fuhr. Und, turistenfreundlich, wie man als Berlina so is, kratzte ick sämtliche vafügbaren Fremdsprachenkenntnisse zusammen und sprach: „Si Missjö, this train from this platforma, tuff, tuff, tuff dawai tu Br-r-randenbur-r-g. Comprende? Tak?“
    G: Alta Schwede, poliglott.
    A: Heißt dit „schwul“ uff Spanisch?
    G: Hmm.
    A: Na, jedenfalls sind die einjestiegen und icke ooch und denn ham die aba die janze Zeit so misstrauisch uff ihre Kate jestarrt und imma in die ihre Sprache diskutiert, so dit ick schon jedacht hab: „Mannmannmann, diese Auslända, die sind aba janz schön laut. Sowat würden wir uns nie und nimma traun, in einen Ausland.“
    G: Stümmt, ihr seid imma dezent einmarschiert. Zack-zack. Ohne ville Worte zu machen.
    A: Wir ham aus unsre Jeschichte jelernt, Gott.
    G: Hmm. Wie man dit R rollt.
    A: Tie-äjtsch kannick ooch: „Bathroom, Bathroom“.
    G: Die wollten janich nach Brandenburg, oda?
    A: Zun Glück saß neben mir ’ne sprachenaffine Westlerin, Gott. Die is, kurz vor Wannsee, zu die rübajejangen und hat mit die uff Spanisch jequatscht, und da stellte sich raus, dit unsire heißblütijen Senjores und Senjoritas vollkommen übahaupt janich nach Brandenburg anne Havel wollten, sondan, und jetz kommts, zun Brandenburga Tor.
    G: Nein!
    A: Doch. Peinlich für mir, aba konntick ja nüscht für, einklich.
    G: Selbstvaständlich nich. Wieso mussten se ooch ausjerechnit eenen wie dir fragen, wa? Een doofen Ostla, der nüscht dazujelernt hat, nach de Wende.
    A: Ebend Gott. Tschüss Gott.
    G: Tschüss du. Ach, du?
    A: Ja?
    G: Hat die denn wenichstins danach jemand aklärt, wie se zun Brandenburga Tor komm’?
    A: Klah, Gott. Wannsee is schließlich Westen. Da ham sich glei mehrerere jefunden, die, übatrieben freundlich, mit die zusammen da …, also, würde mir nich ma’s wundan, wenn se die soja hinjebracht hätten, pasönlich. Höfliche Fassade hamse jelernt, die Westla, muss man ihnen lassen, viel Schein, wenich Sein, falschit Lächeln, saubre Zähne und ein Herz aus Plaste statt ein Herz aus Holz.
    G: Und dit R rolln se nich so jut.
    A: Nee. Da hamse ’n Defizit. R-r-r-r-r-r-r.
    Zwiegespräche mit Gott |  heute:
    Ersatzliebe
    A: Na Gott.
    G: Na.
    A: Na, voll krass, Gott, Shaina Pali is tot.
    G: Die Schauspielerin?
    A: Nee, die Elefantenkuh.
    G: Die Elefantenkuh.
    A: Nich ma sechs Jahre alt isse jeworden, Gott.
    G: Aha.
    A: Und dit so kurz nach den Tod von Knut.
    G: Knut?
    A: Der Eisbär. Knut, der Eisbär. Der, wo ’t ma diesit Lied jab, üba den. Kennste doch, oda?
    G: Ach, meinste etwa den Knut!? Knut, den Eisbär. Den mit den Lied: „Ich möchte ein Eisbär sein, ein Eisbär Knut, denn müsste ich nie mehr schrein, allit wär so jut.“
    A: Nee. Dit wah ’n andra Eisbär, Gott. Knut, dit wah der Eisbär außin Zoo, außin Berlina. Diesa Berlina Eisbär wah dit, diesa echte.
    G: Sing ma dit Lied.
    A: Kannick nich. Habick noch nie jekonnt, Gott. Dit hat damals so’n Mädchen jesungen, gloobick.
    G: Mann, sag doch glei, ditte Schnappi meinst! „Schni, schna, Schnappi, schnappi, schnappi, schnapp.“
    A: Schnappi wah ’n Krokodil, Gott. Dit hat ooch janich in echt jelebt.
    G: Nich?
    A: Nee. Dit wah bloß ’ne Kommickfigur, extra jemacht für dit Lied.
    G: Sowat wie der Rosa Elefant.
    A: Hmm. Oda der Grüffelo.
    G: Biene Maja.
    A: Dagobert Duck.
    G: Pittiplatsch und Schnatterinchen.
    A: Ej, die ham echt alle jeheult da, leif inne Kameras rin, vonne „Berlina Abendschau“. Alte Frauen, Gott, als die jestorben is.
    G: Nein?! Schnatterinchen is tot?!
    A: Ick mein die Kuh.
    G: Die …
    A: Shaina Pali, jenau.
    G: Bisschen übatrieben, oda?
    A: Die ham die ehmd jeliebt, Gott. Die wahn ehrlich berührt.
    G: Die solln jefällichst ihren Mann lieben!
    A: Villeicht issa ja nich jut zu sie?
    G: Denn solln se so jut zu ihn sein, ditta wieda jut zu sie is.
    A: „Stend bei jur men“?
    G: Wat?
    A: Is englisch.
    G: Scheiß ejal, wie se mit sich reden. Hauptsache, sie vastehn sich wieda. Die Sprache des Herzens, Sportsfreund, die habick euch nich umsonst einjeimpft. Mann und Frau, pah Kindachen, fertich is die Laube. Klingt einfach und issit ooch. Denn brauchen se wenichstens keene Tränen mehr vagießen, üba degenerierte Schneebärn, die Heulsusen, die.
    A: Schneebeern sind giftich, Gott.
    G: Bald nich mehr.
    A: Du meinst Eisbärn.
    G: Die ooch.
    A: Weeßte Gott, ick vasteh die Frauen. Die sind bestümmt janz alleene

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