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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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jetzt reden Sie auch noch von meiner Befleckung.«
    Akaar erhob sich langsam, bis er in voller Größe vor ihr stand. Obwohl er sie um einen halben Meter überragte, löste Kira ihren Blick nicht von seinem. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen! Nicht von seiner Größe, nicht von seinem Rang – von gar nichts. »Ich bezog mich nicht auf Ihre Befleckung«, sagte er, und mit einem Mal war ihr, als habe sich sein Gebaren ein wenig – nur ein wenig – ge-
    ändert. War ihm bewusst geworden, dass er eine Grenze überschritten hatte? »Meine Anwesenheit dient nicht dem Zweck, Ihr Privatle-ben zu erkunden.«

    »Und warum sind Sie hier?«, verlangte sie zu erfahren. Sie rechnete nicht mit einer Antwort, da er sie ihr auch bisher stets verweigert hatte. Doch nun erhielt sie gleich mehrere.
    »Ich befinde mich im bajoranischen System, um Ratsmitglied zh’Thane und Premierminister Shakaar zu treffen. Ich bin auf Deep Space 9, um im Vorsitz eines Gipfeltreffens mitzuhelfen. Und ich bin in Ihrem Büro, um Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass binnen dreier Tage eine Delegation von Bajor und zwei der Vereinigten Fö-
    deration der Planeten hier eintreffen werden.«
    »Ein Gipfeltreffen?«, wiederholte sie. »Delegationen?« Im Geiste kehrte sie zu ihrer ersten Begegnung zurück, als sie über den Grund seines Besuches gerätselt hatte. »Hat das etwas mit Bajors Föderationsbeitritt zu tun?« Abermals erwartete sie keinerlei Auskunft vom Admiral, und abermals überraschte er sie.
    »Das hat es.«
    Obwohl Kira mit dem Ereignis gerechnet hatte, überwältigte es sie, nun Gewissheit zu haben. Sie hatte geglaubt, vorbereitet zu sein, aber stimmte das? War ihr Volk es? Langsam nahm sie Platz, und Akaar tat es ihr gleich. Ein Feuerwerk an Fragen schoss ihr durch den Kopf, von denen jede direkt zu einer weiteren führte.
    Bevor sie sich entscheiden konnte, welche die dringendste Frage sein mochte, beantwortete Akaar sie von selbst. »Vor einigen Monaten bat Premierminister Shakaar offiziell um eine Reevaluation des bajoranischen Mitgliedschaftsantrags.« Kira wusste, dass er deswegen kürzlich die Föderation besucht hatte. »Im Zuge des bevorstehenden Gipfeltreffens«, fuhr Akaar fort, »wird diesem Antrag entweder entsprochen oder nicht.«
    »Was, wenn nicht?«, hakte sie umgehend nach.
    »Dann wird sich Bajor für einen Zeitraum von fünf Jahren nicht erneut bewerben dürfen.« Akaar aktivierte das Padd, das er mitgebracht hatte. In seinen großen Händen verschwand es fast, während es mit kurzen, elektronischen Geräuschen zum Leben erwachte.
    »Abgesehen von Ratsmitglied zh’Thane und mir, werden Premierminister Shakaar sowie je ein Botschafter der Trill und der Alonis an der Versammlung teilnehmen.« Er drückte einige Tasten und reichte ihr das Gerät. »Dies ist eine Liste der Mitarbeiter, die die beiden Fö-
    derationsbotschafter und den Premierminister begleiten werden.
    Wir beginnen einen Tag nach der Ankunft der Delegationen.«
    Kira nahm das Padd und überflog die Angaben, orangefarbene Buchstaben auf dunklem Grund. Dann sah sie auf. Mit einem Mal wurden ihr die Anforderungen bewusst, die ein solches Unterfangen an die Station stellte, und ihre Überraschung verwandelte sich in blankes Entsetzen. »Ich vermute, Sie wollen das Sicherheitslevel an Bord erhöhen, während die Repräsentanten hier sind«, sagte sie.
    Akaar nickte. »Angesichts des Anlasses unserer Zusammenkunft würde ich es allerdings begrüßen, wenn dies so subtil wie möglich geschähe.«
    »Selbstverständlich.« Es war seltsam, auf einmal mit und nicht gegen den Admiral zu arbeiten. »Diplomaten mögen es sicher, wollen sich aber nicht eingeengt vorkommen.«
    »Das entspricht auch meiner Erfahrung, ja«, sagte er. »Ich habe allerdings ein Problem mit den Sicherheitsarrangements.« Da ging es Kira nicht anders. Deep Space 9 war ein großer Ort, der viele Besucher anzog und sich am wichtigsten Verkehrsknoten des Quadranten befand. Und trotzdem hielten sie die Station seit acht Jahren erfolgreich sicher, selbst in weitaus schwierigeren Situationen als der bevorstehenden. Akaar fuhr fort. »Glauben Sie, Ihre Sicherheitschefin ist den Anforderungen gewachsen?«
    »Ohne Zweifel«, antwortete sie prompt. Welche Vorbehalte sie auch gegen Ro gehabt hatte, ihre Leistungen und die Veränderung in ihrer Einstellung seit ihrer Ankunft hatten sie längst beseitigt.
    »Wäre ich nicht von Ros Fähigkeiten überzeugt, wäre sie nicht meine

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