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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Mühe scheute, um sich selbst von jenseits des Wurmlochs noch in Quarks Geschäfte einzu-mischen.
    Der Jem’Hadar regte sich nicht und sah Quark nur an. Ringsherum wurden Gläser abgestellt, Stühle zurückgeschoben. Schritte entfernten sich schnell. Als Quark sich umdrehte, hatten sich viele Gäste erhoben, und nicht wenige drängten zum Ausgang.
    »Quark an Sicherheit«, krächzte er, während die Fluchtgeräusche zunahmen. Und noch immer rührte der Soldat keinen Muskel. Vermutlich musste er ihm dafür dankbar sein. Beim letzten Mal, als ein Jem’Hadar in der Bar erschienen war, hatte er schlussendlich mehrere Personen getötet und versucht, die Station zu zerstören. Dieser hier besuchte zwar nur die Holosuiten und brachte ihm horrende Reparaturkosten ein, aber das war etwas ganz anderes, als plötzlich inmitten des Schankraums aufzutauchen.
    Noch immer keine Antwort. »Quark an Sicherhei…«
    »Ro hier« , kam die liebliche Stimme des lieblichen Lieutenants zu-rück. »Was kann ich für Sie tun, Quark?«
    Um ihr deutlich zu machen, wie dringend er sie brauchte, verzich-tete er darauf, sie beim Namen zu nennen. »Lieutenant, wir haben ein ernstes Problem in der Bar. Wir brauchen Hilfe.«
    »Ich komme sofort« , erwiderte Ro mit angenehm ernstem Klang. Der Kanal wurde geschlossen.
    Reglos stand Quark da, ließ den Jem’Hadar nicht aus den Augen.
    Er wollte zwar wegrennen, oder zumindest langsam gehen, befürchtete aber, damit eine gewaltsame Reaktion zu provozieren. Ihm war sehr wohl bewusst, was die Jem’Hadar seinem Neffen Nog angetan hatten. Hinter sich hörte er Treirs vorsichtige, flache Atemzüge und wusste, dass auch sie sich fürchtete. Irgendwie machte es das noch Schlimmer.
    »Nun? Was wollen Sie?«, platzte seine Angst schließlich aus ihm hinaus, doch der Jem’Hadar schwieg weiterhin. Seine Augen erinnerten Quark an Garak, der ebenfalls einen so kalten, intensiven Blick besaß. Einen, der vermutlich sogar durch Neutronium schnitt.
    Vor einer Weile war Quark ein Gerücht zu Ohren gekommen: Angeblich hatte Garak während seiner Zeit beim Obsidianischen Orden einmal einen Mann zehn Stunden lang angestarrt, bis dieser aufge-geben und seine Geheimnisse verraten hatte. Quark wusste nicht, wie viel Wahrheit hinter dieser Geschichte steckte, glaubte sie aber ohne Einschränkung.
    Auf der Promenade näherten sich Schritte. Als sie die Bar erreicht hatten, wagte er einen Seitenblick und sah Ro mit gezogenem Phaser auf der Schwelle stehen. Sergeant Etana und Sergeant Shul flankier-ten sie, ebenfalls mit Waffen in den Händen. Rechts und links von ihnen strömten die Barbesucher nach draußen.
    Ro blickte sich um. »Quark«, sagte sie, als sie ihn fand, »was ist los? Wo liegt das Problem?« Bevor er ihr antworten konnte, schien sie den Jem’Hadar zu bemerken. »Taran’atar«, wandte sie sich an ihn. »Gibt es ein Problem?«
    »Nicht mit mir«, antwortete dieser.
    Ro ließ den Phaser sinken, trat zum Dabo -Tisch und signalisierte Treir mit einem Nicken, zu verschwinden. Die Orionerin brauchte keine zweite Einladung; umgehend eilte sie zum Ausgang.
    »Was hat er angestellt?«, fragte Ro und baute sich vor Quark auf.
    »Angestellt? Er hat das bisschen Kunden verscheucht, das ich hatte!«
    Ro nickte und sah über seine Schulter. »Und wie genau? Hat das zerbrochene Glas da hinten etwas damit zu tun?«
    »Was?« Ach, richtig: Frools Tablett … »Nein, nein, das war ein Kellner. Der Jem’Hadar lungerte hier unsichtbar herum!« Quark wurde lauter, redete nun schneller. »Und dann erschien er wie aus heite-rem Himmel und erschreckte alle zu Tode – mich inbegriffen. Sie sahen selbst, wie schnell alle wegliefen.« Dabei deutete er in Richtung Tür.
    Ein mitleidiger Ausdruck huschte über Ros Züge. Quark war, als verstehe sie, wie wütend und ängstlich er sich fühlte. Dann sah sie zum Jem’Hadar. »Er scheint getrunken zu haben«, sagte sie, der Tonfall ohne jede Dringlichkeit.
    »Was?«, fragte Quark verwirrt. Erst als er neben Ro trat, fiel ihm das Glas wieder auf, das der Soldat nach wie vor in der Hand hielt.
    »Nein, nein. Das hab ich ihm nur zugeworfen, als ich ein Geräusch hörte. So hab ich ihn dazu bekommen, sich zu enttarnen.«

    »Verstehe.« Ro nickte. Zu seinem Entsetzen steckte sie ihre Waffe weg.
    »Warten Sie! Was tun Sie da?«
    »Taran’atar«, sagte sie, statt ihm zu antworten, und trat zu dem Jem’Hadar. »Was machen Sie hier?«
    »Ich beobachte«, erwiderte er. »Weiter

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