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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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wär’s«, antwortete sie. »Da nichts an oder von Bord gebeamt wurde, wüssten wir nicht, wie es sonst hierher gelangt sein sollte.«
    Bashir betrachtete die Trikorderanzeigen. »Ich messe Energiewerte.«
    »Das klingt plausibel.« Nog nickte. »Irgendwie unterbrach dieses Etwas die Energiezufuhr und sorgte für den Stromausfall im Maschinenraum, doch es brachte auch genügend Eigenenergie mit, um das Notsystem zu übertölpeln.«
    »Das klingt, als gingen Sie von einem Plan aus«, zeigte sich Julian verwundert. »Sterne haben auch Energie, sind aber nicht lebendig.
    Vielleicht ist diese Substanz schlicht ein energetischer Leiter.« Er setzte seinen Scan fort. »Was die Messwerte anbelangt …«
    »Haben Sie etwas Derartiges noch nie gesehen«, beendete Ezri seinen Satz.
    »Korrekt.«
    »Sie gleichen den Werten des Impulses«, sagte Nog. »Und der Wolken, die den Planeten bedecken.«
    »Ernsthaft?«, entfuhr es Julian. Er wischte sich über die Stirn.
    Schweiß glitzerte auf seiner Hand. Die Luft in der Röhre war abgestanden und warm.
    »Wir vermuten, dass die Substanz an Bord gelangte, als die Defiant von der Energie aus den Wolken getroffen wurde«, sagte Nog.
    Bashir blieb skeptisch. »Und sie fraß sich durch die Schilde und die Hülle?«
    »Wir haben schon seltsamere Dinge gesehen«, erwiderte Ezri.
    »Selbstverständlich, aber das …« Er sah zurück zu der Substanz und auf seinen Trikorder. »Ich messe keinerlei organische Bestandteile, eine höchst rudimentäre Struktur, keine Muskulatur … Nichts deutet auf eine morphogene Matrix hin. Dieses Objekt ist höchst-wahrscheinlich nicht lebendig.«
    »Ist das Ihr letztes Wort?«, wollte Ezri wissen.
    Bashir berührte den Trikorder und beendete seinen Scan. Als er das Gerät zusammenklappte, sah er sie an. »Nein. Ich muss erst einige komplexere Tests durchführen.«
    »Einverstanden«, sagte sie. Dann wandte sie sich an Gordimer.
    »Ensign, gehen Sie zum Transporter und beamen Sie das Objekt in die Krankenstation.«
    »Ja, Sir.«
    »Doktor, halten Sie es während Ihrer Untersuchungen in einem Eindämmungsfeld.«

    Bashir sah, wie selbstsicher Ezri ihre Befehle gab. Ihre Körperhaltung, ihr Tonfall, die Wortwahl und die schnellen Entscheidungen ließen sie wirken, als sei sie Herrin der Lage und ihrer selbst. Doch er fragte sich, ob diese erzwungene Sicherheit ihr wirklich weiter-half. Die Maske, die sie in der Öffentlichkeit trug, mochte ihr irgendwann einmal die Sicht rauben. Commander Vaughn hielt ihr Verhalten für konstruktiv, Julian war da jedoch nicht so sicher. Ezri konzentrierte sich entweder zu sehr auf Roness, oder sie ignorierte sie –
    in dem Zustand, davon war er überzeugt, sollte sie keine Entscheidungen treffen. Weder für sich, noch für die Defiant .
    Doch er schwieg und wusste nicht, wann er das Thema überhaupt je würde ansprechen können. Mit ein wenig Glück musste er es nicht. »Aye, Sir«, sagte er schlicht, drehte sich um und krabbelte auf dem Weg, den er gekommen war, wieder aus der Jefferies-Röhre heraus. Wie befohlen, begab er sich zur Krankenstation, und Ensign Gordimer folgte ihm aus der Röhre.
    Bashir schob den Untersuchungstisch in die Mitte der leeren Krankenstation und aktivierte die Bremsen. Das weiße Gerät war so hoch wie ein Diagnostikbett. Neben der oberen Schublade befand sich das kleine Kontrollfeld. Bashir berührte es, aktivierte die Ortung. Das nun ausgesandte Signal, dem eines Kommunikators nicht unähnlich, würde den Transport vereinfachen. Außerdem bereitete er alles für das Kraftfeld vor, das er um die Substanz zu errichten gedachte, sobald sie bei ihm eintraf.
    Er berührte seinen Kommunikator. »Bashir an Gordimer.«
    »Gordimer hier« , kam sofort eine Reaktion. »Ich befinde mich beim Transporter, Sir.«
    »Ich bin so weit«, sagte Bashir zu ihm. »Ich habe die Transporter-ortung aktiviert.«
    Nach einer kleinen Pause erklang Gordimers Stimme erneut. »Und ich registriere sie. Damit wäre ich bereit, Sir.«
    Bashir bat den Sicherheitsoffizier, zu warten, und berührte abermals den Kommunikator. »Bashir an Dax.«

    »Dax hier« , sagte sie.
    »Wir sind bereit für den Transport.«
    »Verstanden. Dax an Gordimer: Energie.«
    Bashir trat einen Schritt zurück und wartete auf die hellen Lichter und das laute Summen des Beamvorgangs, doch nichts geschah.
    »Hier spricht Gordimer« , erklang die Stimme des Sicherheitsmannes. »Ich kann das Objekt nicht erfassen. Die Sensoren registrieren seine Energie,

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