Zwielicht
sind aus unbekannten Gründen aber unfähig, sie zu isolieren.«
»Versuchen Sie es mit einer Positionserfassung« , schlug Nog vor, der mitgehört haben musste. »Beamen Sie alles, was bis zu fünf Zentimeter über der Stelle ist, auf der die Substanz sitzt.«
»Ja, Sir« , erwiderte Gordimer. »Ich modifiziere den Transporter …
Gebe Energie …«
Diesmal leuchtete die Luft auf dem Untersuchungstisch, und das vertraute Summen erklang. Doch als beides endete, war nichts dort.
Nichts außer Luft , dachte Julian. Ein Positionstransport hätte alles, was sich am ausgewählten Ort befand, übertragen müssen. »Bashir hier. Bei mir kam nichts an.«
»Die Substanz ist noch bei uns« , sagte Dax. »Ensign Gordimer, könnten Si…«
Sie unterbrach sich mitten im Satz, mitten im Wort . Julian wusste, dass etwas geschehen war. Ein Geräusch wie ein langer zischender Seufzer drang an seine Ohren. Es klang, als hätte jemand einen Schlag in die Magengrube kassiert.
»Lieutenant Dax?«, fragte er, wartete einen Sekundenbruchteil auf eine Antwort und fragte erneut. Lauter. »Ezri?« Als Nogs Stimme erklang, war er schon halb an der Tür.
»Doktor, das Objekt hat sich bewegt« , sagte der Ferengi hörbar hektisch. »Lieutenant Dax kam durch Zufall mit ihm in Kontakt. Sie hat das Bewusstsein verloren.«
Julian reagierte prompt. »Ensign Gordimer, erfassen Sie Lieutenant Dax’ Komm-Signal und beamen Sie sie direkt auf Biobett eins der Krankenstation.« Die Koordinaten waren für Notfälle stets in die Schiffstransporter einprogrammiert.
»Ja, Sir« , kam Gordimers Bestätigung.
Bashir eilte auf das Bett zu und kontaktierte seine leitende Assistentin. »Bashir an Richter.«
Eine Pause folgte. Dann drang eine verschlafen klingende Stimme aus dem Kommunikator. »Richter hier.« Es war noch früh, und Bashir hatte sie wohl aufgeweckt.
»Krissten, wir haben einen Notfall. Ich brauche Sie auf der Krankenstation.«
»Bin unterwegs« , versprach sie ohne Zögern, und die Müdigkeit schien wie weggeblasen. »Richter Ende.«
Einen Moment später erstrahlte die Luft über dem Bett in gleißendem Licht, begleitet vom vertrauten Summen. Ezri war noch nicht vollends materialisiert, da hatte Bashir bereits die medizinischen Sensoren eingeschaltet. Die Augen der Trill waren geschlossen und ihr Gesicht wirkte erschreckend blass. Als er zur diagnostischen Anzeige oberhalb des Bettes sah, merkte er, wie flach ihr Atem ging. Ihr Herzschlag war langsam und unregelmäßig, ihre Nerven nahezu inaktiv – alle Anzeichen von Leben schwanden rapide.
Julian eilte zur anderen Seite des Raumes, wo ein Schrank stand, doch der Untersuchungstisch war im Weg. Als er ihn wegschieben wollte, rächte sich die Tatsache, dass die Bremsen aktiviert waren.
Der Tisch kippte zur Seite und schlug polternd auf dem Boden auf.
In der Stille der Krankenstation wirkte das Geräusch unglaublich laut.
Julian öffnete den Schrank, entnahm ihm ein Hypospray und ein Fläschchen Cordrazin und kombinierte beide, als er schon wieder unterwegs zu Ezri war. Dann griff er mit der freien Hand nach ihrem Kragen, zog ihn hinunter, legte den Hals frei. Ihre bleiche Haut war feucht. Unterhalb ihres Ohrs setzte er das Hypospray an.
Und es tat seine Wirkung. Laut der Anzeige über dem Bett nahm die Zahl ihrer Herzschläge zu, normalisierte sich wieder. Er wartete, konnte aber wenig andere Erfolge verbuchen. Insbesondere Ezris neurale Aktivität blieb erschreckend niedrig, was bei einer Cordrazin-Behandlung fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Seltsamerweise schien die Neuralaktivität des Symbionten, wenngleich ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, nur bedingt betroffen zu sein.
Julian hörte, wie sich eine der Türen hinter ihm öffnete und Schritte näher kamen. Als er vom Trikorder aufsah, stand Ensign Richter an der anderen Seite des Bettes. Ihr rotblondes Haar war offen und lockig. Letzteres war ihm noch nie aufgefallen, da sie es sonst stets zurückband. Für einen Moment war er verwirrt – vor allem darüber, dass ihm ein so unwichtiges Detail in dieser Situation überhaupt auffiel.
»Oh nein«, sagte Richter, als sie zu Ezri hinabsah. »Wie ist ihr Zustand?« Dann ging ihr Blick in Richtung der Anzeigen.
»Sie liegt im Koma«, antwortete Julian nahezu tonlos. »Sie stirbt.«
Kapitel 35
Als Treir sich über den Dabo -Tisch beugte, berührte sie Hetiks Bizeps mit ihrer nackten Schulter. Er fühlte sich warm an. Es war frü-
her Morgen im Quark’s, nur eine
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