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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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dicht vor ihn, starrte ihm direkt in die Augen. »Ich habe Hetik engagiert«, sagte sie und betonte jedes Wort. »Als Dabo -Jungen. Für Sie.«
    »Er ist … er ist … Sie … Sie …«, stotterte der fassungslose Ferengi.
    Treir wusste nicht, was ihn mehr traf: die Tatsache, einen Da-bo-Jungen im Betrieb zu haben, oder dass eine Angestellte eigenständig Personalentscheidungen traf.
    »Hören Sie, Quark«, sagte Treir und ließ jegliche Fassade fallen,
    »wenn Leute herkommen, um mich anzugaffen, während sie trinken und spielen, werden andere ihn angaffen.« Dabei deutete sie mit dem Daumen über ihre Schulter zu ihrem gut gebauten Pilger.
    Quark schüttelte den Kopf, schloss den Mund und schien seine Fassung wiederzuerlangen. »Niemand wird kommen, weil ich Sie und ihn nämlich gleich aus einer Luftschleuse werfen lasse!«
    Treir kniff die Lider enger zusammen und beugte sich vor, bis ihr Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt war. »Passen Sie mit Ihren Drohungen auf, Quark«, zischte sie. »Hetik könnte sie hören.«

    »Was er hören wird«, sagte Quark sichtlich ungerührt, »ist, wie ich Sie feuere!« Er machte einen Schritt zurück und wollte gerade an ihr vorbeigehen, da legte sie ihm die Hand auf den Arm. Quark blieb stehen, sah sie auffordernd an.
    »Tun Sie das nicht«, bat Treir. Sie wusste, dass ihr Plan funktionieren würde. Dass Hetiks Anwesenheit zu mehr Kunden – und somit auch zu mehr Trinkgeld – führen würde. Außerdem mochte sie Hetik und wollte ihm helfen. Sie beugte sich zu Quark hinunter. »Vielleicht können wir die Sache ja irgendwie regeln«, hauchte sie in sein Ohr.
    Für einen kurzen Moment sah Quark sie aus zusammengekniffe-nen Augen an, als denke er ernsthaft über ihren Vorschlag nach.
    Dann sagte er: »Ich bin ein Romantiker, aber ich kenne auch die zweihundertneunundzwanzigste Erwerbsregel ›Latinum währt länger als Lust‹.« Er entzog ihr seinen Arm, doch bevor er auch nur einen Schritt gemacht hatte, packte Treir ihn wieder. Diesmal zog sie ihn zu sich.
    »Dann lassen Sie mich es tun«, bat sie. »Ich habe ihn eingestellt, ich sollte ihn entlassen.«
    Quark riss sich los. »Na gut. Ich kam ohnehin nur vorbei, um Admiral Akaar eine Flasche Grosz zu holen.« Er warf einen kurzen Blick auf Hetik. »Sorgen Sie dafür, dass er fort ist, wenn ich heute Abend zurückkehre.«
    »Einverstanden.«
    Quark ging zur Bar, vermutlich des Grosz’ wegen, hielt auf halbem Weg aber inne und kam zurück. »Und seien Sie froh, dass ich Sie nicht gleich hinterher schicke«, sagte er leise. Dann ging er wirklich.
    Treir sah ihn eine bauchige, dunkelgrüne Flasche unter dem Tresen hervorziehen und hinaustragen.
    Sobald er fort war, widmete sie sich erneut Hetik. Der gut gebaute Mann sah sie an. Als sie auf ihn zuging, fragte sie sich, was sie ihm sagen sollte.

    Kapitel 36
    Als Erstes kam der Rauch.
    Vaughns Bewusstsein kehrte zurück, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Im einen Moment existierte sein Geist nicht, im nächsten stürzte die Wirklichkeit auf ihn ein. Der Qualm, den er einatme-te, reizte seine trockene Nase. Ein bitterer Geschmack lag in seinem Mund, und sein Rachen schmerzte, als hätte er Scherben geschluckt.
    Alles tat weh. Verspannte Glieder, geschundene Haut; selbst die kühle Luft, die ihn umgab, war unangenehm. Das Prasseln von Flammen drang aus mehreren Richtungen, doch die Hitze blieb aus.
    Und da war noch etwas … Ein Geräusch, das mehr Gefühl denn Laut sein musste … Wie ein Wind, der in weiter Ferne und gerade noch hörbar wehte, seine Macht durch die Distanz minimiert.
    Vaughn öffnete die Augen. Er lag auf dem Rücken und lehnte an der Wand dessen, was einst das Heck der vorderen Kabine gewesen war. Die Front des Shuttles war fort. Nein, das nicht: Sie befand sich dreißig oder vierzig Meter voraus, von Feuer umgeben. Eine Säule aus dickem schwarzem Rauch stieg von ihr auf, als habe sie in den Wolken über ihr eine verwandte Seele erkannt.
    Der Boden zwischen den beiden Teilen des zerstörten Schiffes war mit Trümmern übersät. Rechts brannten zwei kleinere Feuer, und weiter links erstreckten sich Berge; ansonsten schien die Gegend leer und trostlos zu sein, nichts als flache, braune Ebene. Als Vaughn über die Schulter sah, fiel ihm die Trennwand zwischen vorderer und hinterer Kabine auf. Soweit er es beurteilen konnte, war Letztere einigermaßen intakt, auch wenn ihr Dach nahezu vollständig fehlte.
    Rechts von ihm bewegte sich etwas,

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