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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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schaltete sich Gard ein. »Die Sicherheit unserer Unterkünfte kann warten.«
    Gandres sah zu Kira. »Sofern Sie keine Einwände haben, Colonel.«
    »Natürlich nicht. Hier entlang.« Kira deutete zum nächsten Turbolift, der einige Schritte entfernt lag. Gandres und Gard folgten ihr dorthin, doch bevor sie ihn erreichten, öffnete sich dessen Tür, und Admiral Akaar erschien. Seine gewaltige Gestalt schälte sich aus der Kabine.

    »Colonel«, grüßte der Admiral und nickte ihr zu, bevor er sich Gandres zuwandte, die Faust zur Brust führte und sie vor ihm öffnete. »Botschafter. Ich heiße Sie willkommen – mit offenem Herzen und offener Hand.« Zu Kiras Überraschung erwiderte der Trill die Geste.
    »L. J.«, sagte Gandres. »Wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut«, antwortete Akaar. »Colonel Kiras Gastfreundschaft lässt nichts zu wünschen übrig.« Die Aussage schockierte sie, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ; soweit es sie betraf, war ihr Umgang miteinander nahezu feindselig gewesen. Natürlich hätte Akaar dies dem Botschafter nicht sagen müssen, aber es hatte auch kein Bedarf an einem Lob bestanden. »Und wie geht es Ihnen?«
    »Gut, danke.« Gandres drehte sich um und stellte Gard vor. »Einer meiner Assistenten, Hiziki Gard. Dies ist Fleet Admiral Akaar.«
    »Angenehm«, sagte Gard und hielt dem Admiral die Hand hin.
    Gleichzeitig paralysiert und fasziniert beobachtete Kira, wie er ihren Fehler wiederholte. Akaar schien Gard kurz einzuschätzen, griff dann aber zu. Ein Phasertreffer hätte Kira nicht stärker umhauen können. Sie starrte auf die Hände, Gards kleine in Akaars großer, und erkannte, dass sie den Admiral nicht einmal ansatzweise verstand.
    »Seljin«, sagte Akaar danach, »ich würde heute gerne ein wenig Ihrer Zeit beanspruchen. Es gibt einige Aspekte, die ich vor morgen mit Ihnen durchsprechen möchte.«
    »Selbstverständlich.« Gandres nickte. »Wir können gleich beginnen. Gibt es einen Ort, an dem wir ungestört sind?«
    »Wie wäre es mit Ihrem Schiff?«, schlug der Admiral vor. Zuerst dachte Kira, er wolle abermals die Kontrolle über eine Besprechung an sich reißen. Dann erkannte sie den Unterschied. Als Akaar sie auf die Mjolnir bat, hatte er eine ihm vertraute Umgebung gewählt, nun begab er sich auf fremdes Terrain.
    »Ich würde dies ebenfalls befürworten«, stimmte Gard gerade zu.
    »Zumindest, bis mir die Sicherheitsvorkehrungen auf der Station vertraut sind.«
    Gandres nickte und wandte sich an Kira. »Danke, dass Sie uns auf Deep Space 9 willkommen heißen, Colonel. Ich kontaktiere Sie spä-
    ter wieder.«
    »Gern geschehen, Botschafter.« Nachdem Gandres und Akaar jenseits der Luftschleuse verschwunden waren, deren Schott umgehend zurück auf seinen Platz rollte, deutete Kira auf Alfonzo. »Lassen Sie sich ablösen«, sagte sie, »und eskortieren Sie Mr. Gard zu den Unterkünften der Trill-Delegation.«
    »Aye, Sir«, erwiderte der Lieutenant.
    Gard lächelte. »Danke, Colonel.«
    Kira nickte, drehte sich um und machte sich auf den Weg zu ihrem Büro. Akaars Verhalten war nicht zu entschlüsseln, so viel stand fest. Ihr war, als begreife sie ihn nun noch weniger als vorher.
    Vergiss es , riet sie sich selbst. Wichtigere Dinge erforderten ihre Aufmerksamkeit. Obwohl ihr die Dauer der Konferenz nicht bekannt war, ahnte sie, dass die kommenden Wochen interessant werden dürften.

    Kapitel 41
    Prynn hörte ihren Vater vor Schmerz aufschreien, sah, wie er sich am Boden wand, als der graue Himmel seine Fühler nach ihm ausstreckte und ihn packte, folterte. Vaughns Pein war offensichtlich –
    und unvorstellbar. Dreck spritzte auf und verteilte sich über seiner Uniform, während er sich aus dem gewaltsamen Zugriff des mysteriösen Schattens zu befreien versuchte.
    Prynn wollte zu ihm, konnte sich aber nicht bewegen, wollte schreien, war plötzlich jedoch stumm. Dad , dachte sie – ein Wort, das sie seit Jahren nicht verwendet hatte –, und die Verzweiflung fuhr ihr in die Eingeweide. Er durfte sie nicht abermals verlassen! Sie musste zu ihm, ihm helfen, trotz allem, was gewesen war. Also kämpfte sie gegen die Lähmung, stemmte sich auf und …
    … berührte die Matte.
    Prynn öffnete die Augen und sah die verlassene Welt unter einem allmählich heller werdenden Himmel. Die Dämmerung hatte diesen leeren Ort erreicht, sofern der Begriff hier überhaupt passte. Könnte Sonnenauf- oder Sonnenuntergang sein , dachte sie. Der Planet schien den Unterschied nicht zu

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