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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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nämlich noch mehr Schiffe, und das bedeutet mehr Gäste für die Bar. Mehr Gäste bedeuten mehr Informationen, und mehr Informationen verheißen größere Gelegenheiten. Wie die neunte Erwerbsregel sagt:
    ›Gelegenheit plus Instinkt ergibt Profit.‹«
    Ro konnte ihm nicht ganz folgen. »Und der Instinkt fehlt dir inzwischen, oder was?«
    Quark nickte. Abermals schien sein Blick an einen Ort außerhalb dieses Büros zu gehen. »Als mein Neffe sein Bein verlor … Ich schät-ze, da erkannte ich, wie wichtig mir Stabilität geworden ist. Die Jagd nach Profit, der auf spekulativen Informationen beruht … damit kann man reich werden, aber sie birgt große Risiken.« Quark sah wieder zu ihr, die Stimme kaum noch mehr als ein Flüstern. »Ich verrate dir mal etwas, Laren. Die Bar war schon profitabler, aber –
    und verrate das niemandem, ja? – das macht nichts.«
    »Weil sie dir Stabilität gibt«, sagte Ro.
    »Exakt. Mein Profit hält sich im Rahmen, aber ich komme zurecht.« Er stand auf, als wolle er gehen. »Ich schätze, tief in meinem Innern wusste ich schon eine ganze Weile lang, dass Bajors Fö-
    derationsbeitritt meinen Aufbruch bedeuten wird.«
    Sie sah ihn an. »Das Gefühl kenne ich.«

    »Wie meinst du das?«
    »Die Sternenflotte.«
    Quarks Augen weiteten sich. Langsam nahm er wieder Platz, und Ro berichtete ihm von ihrer eigenen ungewissen Zukunft.

    Kapitel 62
    Vaughn lehnte sich gegen die Ruine der Wand und spielte Lieutenant Dax’ Audioaufnahme zum dritten Mal ab. Je öfter er sie hörte, desto mehr schien er sie und diese Welt aus Staub und grauen Farben zu begreifen, auch wenn er sie noch immer nicht wirklich verstand. Ihm war, als bildeten diverse Einzelinformationen ein großes Gesamtbild, doch er bekam die Teile einfach nicht an die korrekten Stellen.
    Die Sonde war gelandet, als Vaughn den Rand des Wirbels – die Schnittstelle zum Gedankenraum – untersucht und nach Wegen ge-forscht hatte, den Impuls zu verstehen, um ihn zu vernichten. Sie hatte eine kurze Weile über ihm geschwebt und war dann an einer der wenigen freien Stellen zwischen den Ruinen heruntergegangen.
    Zwanzig Minuten lang war Vaughn geklettert und gekrochen, um zu ihr vorzudringen – in der Hoffnung, sie sei mehr als eine schlichte Sonde. Dass die Besatzung der Defiant wichtige Informationen für ihn hatte und vielleicht sogar einen Weg, den Impuls aufzuhalten.
    Beim Anblick der Objekte in ihrem Inneren hatte sich sein Herzschlag beschleunigt. So sahen Lösungen aus, er spürte es einfach, auch wenn ihm ihre Form absolut nichts sagte.
    Zuerst hatte Vaughn Dax’ Bericht gehört, dann Nogs Instruktionen über die Verwendung der interdimensionalen Sprengkörper. Der Ingenieur hatte betont, sie mit Vorsicht zu bedienen. Detonierten zu wenige von ihnen, würde die Schnittstelle breiter werden, statt in sich zusammenzufallen.
    Mittlerweile war der nächste Impuls nur noch zwei Stunden entfernt. Vaughn, die von der Defiant geschickten Tragetaschen um die Schultern geschlungen, arbeitete sich um den Kreis herum und posi-tionierte die Sprengsätze im Abstand von jeweils etwa zehn Metern.
    Er hatte sie darauf programmiert, in circa einer Stunde gemeinsam zu explodieren.

    Während er durch den grauen Nebel schritt, der den Wirbel umgab, war ihm, als stünde er kurz davor, all dies zu begreifen. Was geschah und was bereits geschehen war. Im Geiste ging er seine Kenntnis über den Gedankenraum und diese Welt durch. Dax zufolge stammte der Impuls aus dem Gedankenraum – von den Inamuri, wie sie sie genannt hatte –, der in dieses Universum vorzustoßen versuchte. Dahinter musste keine böse Absicht stecken. Die Frage, die Vaughn umtrieb, war die nach dem Grund. Warum wollten die Inamuri hier herüber? Die Prentara hatten sie verletzt, sich ihren Raum mittels ihrer VR-Technologie gefügig gemacht. Stand nun der Gegenangriff bevor? Doch laut Dax betrachteten die Inamuri die Prentara als Invasoren und Retter. Wie war das möglich? Außerdem mussten die Inamuri wissen, dass ihre Retter und Invasoren vor langer Zeit ausgestorben waren.
    Wieder zehn Meter. Vaughn griff in seinen Beutel, nahm einen der Sprengsätze heraus und aktivierte ihn. Vorsichtig setzte er ihn am Rand des wirbelnden Übergangs aus Energie ab. Dann zog er weiter.
    Auch seine eigenen Erlebnisse mussten irgendwie ins Bild passen, dachte er. Abermals rief er sich die Szenen der jüngsten Vergangenheit ins Gedächtnis und begriff, dass ihnen nicht nur die Tatsache

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