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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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dass auch er von Bajors »Wachstums-schub« Notiz genommen hatte.

    Kapitel 10
    Die Tür glitt auf und Nog trat von der Brücke auf den Korridor. Die Stimmen und elektronischen Signale, die ihm folgten, verstummten abrupt, als sie sich wieder schloss. Nog ging schnell, achtete auf wenig mehr als das Padd in seiner erhobenen Hand, las Statistiken und analysierte Daten. Reihen und Spalten voller Worte und Zahlen in grün, rot und gelb verrieten ihm die Ergebnisse der Ebene-eins-Diagnostik, die er gerade am überarbeiteten Bibliothekscomputer der Defiant durchgeführt hatte.
    Wir sind fast am Ziel , dachte er zufrieden. Nur eine Handvoll Angaben war noch gelb und verwies auf kaum funktionsfähige Ausrüstung, und eine einzige – den Datenfluss zu einem zweitrangigen Kontrollfeld im Stellarkartografielabor betreffend – erschien rot, war also ein völliger Fehlschlag. An einer Wegkreuzung sah Nog auf, wandte sich nach rechts und betrat den Hauptverbindungsgang auf der Backbordseite des Schiffes. Stellarkartografie, dachte er und schüttelte den Kopf, als er an der nächsten Kreuzung abermals rechts abbog. Dieses neue Labor war ein echter Krisenherd …
    Plötzlich stieß er mit jemandem zusammen. Die Hand mit dem Padd schlug gegen seinen Oberkörper, und seine andere Hand suchte nach der Wand, an der sie sich festhalten und sein Gleichgewicht wahren konnte, während seine Füße bereits über Kreuz gingen und er seitwärts aufs Deck plumpste. Im letzten Moment rollte Nog sich ab, wie er es auf der Akademie gelernt hatte. Die andere Person landete lautstark neben ihm, begleitet vom Klappern mehrerer zu Boden fallender Gegenstände.
    »Tut mir leid, tut mir leid«, sagte Nog schnell, denn der Zusam-menprall war seine Schuld gewesen. Er hatte auf das Padd statt auf den Weg geachtet und die andere Person vor lauter Konzentration gar nicht registriert. Und wenn ein Ferengi etwas nicht hört, ist es wirklich sein Fehler .

    »Nein, nein – mir tut es leid, Sir.« Nog erkannte die Stimme sofort, nicht zuletzt an ihrem eigenwilligen Akzent. Ensign Roness streckte ihre Arme aus und legte sie um seinen linken Bizeps, als wolle sie ihm im Aufstehen dabei helfen, ebenfalls auf die Beine zu kommen.
    »Es geht schon, Gerda«, sagte er und berührte leicht ihre Hand, um zu signalisieren, dass sie loslassen konnte.
    »Sind Sie verletzt?« Nun, da sie sich wieder aufgerichtet hatte, überragte Roness ihn um einiges und sah ihn mit offenkundiger Sorge – und vielleicht sogar Furcht – an. Schließlich hatte sie soeben einen Senior-Offizier über den Haufen gerannt. »Ich hab Sie gar nicht gesehen …«
    »Schon in Ordnung.« Nog winkte ab. »Ich habe nicht aufgepasst.«
    Reflexartig strich er sich über die Uniform und klopfte den Staub ab, den er nicht sehen konnte, aber instinktiv vermutete. Dann sah er an Roness vorbei auf das Deck, reckte sich nach links und nach rechts, bis er sein Padd ausmachen konnte. Schnell trat er an ihr vorbei, bückte sich und hob es auf. »War wohl zu sehr mit den Diagnosti-kresultaten beschäftigt«, erklärte er und hielt es hoch, um den Satz zu unterstreichen.
    Das entlockte ihr ein Lächeln. Ihre strahlend weißen, kerzengera-den Zähne wirkten auf ihn zu quadratisch und stumpf, als dass sie ihr von großem Nutzen sein konnten. Wie schon so oft fragte er sich, wie es den Menschen gelang, damit ihre Speisen zu zerkauen. Währenddessen trat Roness zur einen Seite des Korridors, hob etwas auf, und wiederholte den Vorgang auf der anderen. Dann wandte sie sich wieder ihm zu, um ihm die beiden Padds zu zeigen, die sie bei sich getragen hatte. Ihr breites Lächeln wurde zu einem Grinsen, und sie zuckte mit den Achseln. Auch Nog musste lachen – eine kurze, laute Explosion aus Atemluft.
    »Ich schätze, zurzeit stecken wir alle bis zur Nase in Diagnostiken«, sagte Roness.
    »Sieht ganz so aus«, stimmte er zu. Plötzlich fiel ihm ein, dass auch der Ensign gestürzt war. »Geht es Ihnen gut?«
    »Absolut, alles in Ordnung«, versicherte sie. »Ich bin nur überrascht, weiter nichts.«

    »Geht mir ähnlich.« Lächelnd deutete er auf ihre Padds, die sie noch immer wie Schilde vor sich hielt. »Und? Wie läuft’s?«
    »Wirklich gut«, antwortete Roness und ließ sie sinken. »Ensign Senkowski und sein Team sind gerade mit der Reparatur des letzten Hüllenbruchs fertig geworden und vollenden nun die neue Panzerung.«
    »Großartig«, sagte er begeistert. »Dann werden wir den Start wohl nicht noch einmal

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