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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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wieder einsatzbereit.«

    »Wie steht’s um den Transporter?«, fragte Vaughn.
    Dax sagte etwas zu jemandem, bevor sie antwortete. »Der Transporter läuft.«
    »Gut. Ich habe zwei Verletzte, einer davon möglicherweise schwer. Da nur ich einen Kommunikator habe, müssen sie drei menschliche Lebenszeichen bei meinen Koordinaten erfassen.«
    »Aye, Sir.«
    Vaughn sah zu Brestol und zeichnete mit dem Finger einen Kreis in die Luft um sich und die Verletzten. Dann deutete er zum Himmel. Der Vahni legte den Kopf zurück, folgte seinem Finger. Plötzlich erblühte sein Leib in grellem Weiß. Vaughn blickte ebenfalls hinauf – und glaubte nicht, was er sah!
    »Commander, wir haben Sie erfasst« , drang Dax’ Stimme aus dem Kommunikator.
    »Energie.«
    Sofort umgab ihn der Transportereffekt, und helle Lichtblitze raubten ihm die Sicht. Das Letzte, was Elias Vaughn von der Welt der Vahni sah, war ihr einstürzender Himmel.

    Kapitel 20
    Kira sah die Sorge in Kasidys Antlitz: die Falten zwischen ihren Augen, die leichte Schrägstellung ihrer Brauen, den strengen Blick.
    »Kannst du irgendetwas tun?« , fragte Kas gerade.
    »Zum Beispiel?«, entgegnete Kira schärfer als beabsichtigt. Dann nahm sie den Blick kurz von ihrer Komm-Konsole und riss sich zusammen. Durch das Glas in ihrer Bürotür sah sie die Besatzung bei der Arbeit. Langsam wandte sie sich wieder dem Gespräch zu. »Verzeih mir, ich wollte nicht harsch klingen. Es ist nur …« Sie zögerte, erkannte die Schwere der Situation. »Ich versuche seit Monaten, mit meiner Befleckung zu leben, und meistens gelingt es mir sogar recht gut. Manchmal jedoch …« Und da war die Wahrheit, die sie so hasste. »Manchmal ist es schwer.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen, Nerys.« Kasidys Gesicht war seit ihrem letzten Gespräch runder geworden. »Was Yevir und Konsorten dir antaten, macht mich krank. Deshalb wollte ich ja mit dir sprechen.
    Wenn es, wie Prylar Eivos sagt, ein Problem innerhalb der Vedek-Versammlung gibt, könnten sie es dir anlasten wollen.«
    »Vielleicht sogar zu Recht«, sagte Kira. Der Gedanke schien Kasidy zu schockieren. »Nicht, dass ich für ihre Taten verantwortlich wäre, aber ich habe den Ohalu-Text ins bajoranische Komm-Netz hochgeladen und mich dafür einem Vedek widersetzt. Ich tat es, weil ich es für das Richtige hielt, und würde es wieder tun – trotz der Strafe.« Zum ersten Mal fragte sie sich, ob das wirklich so war.
    Nach allem, was Kasidy berichtet hatte, mochten die Folgen der Tat, die sie wie selbstverständlich verteidigte, weit größer und schlimmer sein, als sie je vermutet hätte.
    »Aber wenn sie dich für die Spaltung innerhalb der Vedek-Versammlung verantwortlich machen …« Kasidy verstummte und blickte offensichtlich besorgt zu Boden. Hinter ihr sah Kira Schnee vor dem Fenster wirbeln.

    »Hey, es schneit ja.«
    Kasidy blickte wieder auf. »Seit ein paar Tagen, ja. Es sind gut zehn Zentimeter gefallen.«
    »Zehn Zentimeter?«, wiederholte Kira überrascht. »Warst du in letzter Zeit mal draußen?«
    »Ein paar Mal« , antwortete Kasidy, deren Stimmung sich leicht zu heben schien. »Wenn der Wind nachlässt, gehe ich gerne spazieren. Mit all dem Schnee ist es so friedlich und still.«
    »Und so kalt«, fügte Kira lächelnd hinzu.
    »Ich bin gut gepolstert« , erwiderte Kas und deutete auf ihren Bauch.
    »Ob ich will oder nicht.« Dann lachten sie beide. »Du solltest mich besuchen kommen.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Kira. In den vergangenen Monaten hatte Kasidy sie mehrfach eingeladen, das neue Haus zu besichtigen, und Kira hatte stets zugesagt, bisher aber nicht die Zeit dazu gefunden. Nun fragte sie sich, warum. Die Station und ihre Pflichten nahmen sie natürlich stark in Anspruch, insbesondere da Commander Vaughn sich im Gamma-Quadranten herumtrieb, aber es musste auch mehr als das geben. »Es ist lange her, dass ich im Schnee gespielt habe.«
    »Du solltest wirklich mal vorbeikommen« , sagte Kasidy wieder. Sie wirkte müde. »Ich würde dich gerne sehen.«
    »Weiß ich.« Kira nickte.» Werde ich. Sobald ich kann. Mach dir bis dahin um mich keine Sorgen, hörst du? Ich komme schon klar.«
    »Tust du nicht« , widersprach Kasidy. »Das weiß ich .«
    »Ich will nicht behaupten, dass mich meine Befleckung erfreut oder kalt lässt«, gestand Kira, »aber ich komme mit ihr zurecht. Au-
    ßerdem können sie mir nicht mehr antun – egal, was in der Vedek-Versammlung geschieht. Ich habe noch immer meinen

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