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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Glauben, Kas. Unterschätze das nicht.« Es war seltsam, diese Unterhaltung ausgerechnet mit Kasidy zu führen. Schließlich hatten Kiras Götter ihr den Mann genommen, zumindest für den Moment. Vielleicht war dies einer der Gründe, aus denen sie Kas bisher nicht besucht hatte.
    »Na gut« , sagte Kasidy. »Aber ich mache mir trotzdem Sorgen.«

    Genau wie ich , dachte Kira, auch wenn ihre vermutlich anderen Ursprungs waren. Mit den Folgen des Ohalu-Textes wusste sie umzugehen, doch die Aussicht auf eine Spaltung innerhalb der Vedek-Versammlung beunruhigte sie zutiefst. Unmittelbar nach der Besatzung hatten interne Grabenkämpfe die provisorische Regierung mehr geprägt als alles andere, und sie entsann sich noch gut, wie sehr dies ihr Volk und dessen Fortschritt ausgebremst hatte. Dank ihres Glaubens hatten die Bajoraner die schlimmste Phase in ihrer Geschichte überlebt – stärker und geeinter denn je. Ein Schisma mochte eben diese Einigkeit beenden.
    »Bitte, Kas, mach dir keine Gedanken«, beharrte Kira. »Mit mir ist alles in Ordnung. Ich will nichts weiter, als dass du dich auf das kleine Baby konzentrierst, das du in ein paar Monaten bekommst.«
    »Naja, wie könnte ich das vergessen?« , scherzte Kasidy. »Auf bald, Nerys.«
    »Okay«, erwiderte Kira. »Bis dann.« Einen Moment lang war der Monitor schwarz, dann erschien darauf das Symbol Bajors. Kira beute sich vor und schaltete ihn ab, was das Gerät mit einem Zir-plaut quittierte. Dann stand sie auf, dachte einen Moment nach, trat zur Tür ihres Büros – und hielt kurz davor inne. Eigentlich wollte sie mit Admiral Akaar sprechen, aber weshalb? Um ihm zu sagen, dass das Verhalten einiger Bajoraner den Föderationsbeitritt beeinträchtigen könnte? Sie wusste doch nicht einmal, ob Akaar und Ratsmitglied zh’Thane wegen Bajors Aufnahme hier waren – auch wenn sie die Flotte lange genug kannte, um zu wissen, dass sie ihre Admirals nicht grundlos irgendwo verweilen ließ, und Gleiches der Föderation unterstellte. Nein, sie würde sich mit dem Admiral treffen, um den Grund seines Besuchs zu erfahren.
    Was, wenn er tatsächlich Bajors Tauglichkeit überprüfen soll? , fragte sie sich, als sie zu ihrem Tisch zurückkehrte. Die Zukunft Bajors war ein Rätsel. Vor drei Jahren hatte ihr Volk kurz vor einem Föderationsbeitritt gestanden, und Kira hatte ihn nicht nur akzeptiert, sondern ihn auch als positiven Schritt nach vorn zu betrachten gelernt. Nun aber befürchtete sie, er könne ausbleiben.
    Soweit sie wusste, herrschten in der Föderation keine Beschränkungen, wenn es um religiöse Überzeugungen ging. Sicherlich verlangte niemand von den Mitgliedswelten, sich einer einzigen Glau-bensrichtung zu verschreiben. Doch was, wenn es innerhalb der Vedek-Versammlung wirklich zu einem Schisma kam, das den Frieden und die Einigkeit Bajors bedrohte? War eine von religiösem Streit gezeichnete Kultur überhaupt föderationstauglich? Und was würde aus ihrem Volk werden?
    Kira wusste es nicht. Und sie hoffte, dass sie es nie erfahren musste.

    Kapitel 21
    Ezri Dax saß auf dem Kommandantensessel der Defiant und starrte verblüfft auf den Monitor. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Der Mond der Vahni Vahltupali … war soeben explodiert!
    Stille. Noch vor Sekunden war die Brücke voller Geräusche und Bewegung gewesen. Etwas hatte das Schiff gepackt und aus dem Orbit gerissen. Offiziere waren umhergetaumelt, Systeme hatten sich abgeschaltet, und die Defiant war auf die Oberfläche zugetru-delt. Allein Nogs Versuchen, die Flugkontrolle zu reaktivieren, und Prynns Pilotentalent verdankten sie ihre Rettung. Und nun saßen sie schweigend da, wie gebannt von den zahllosen, durchs All treiben-den Trümmern, die eben noch ein solider Himmelskörper gewesen waren.
    Ezris Mund stand offen. Ihr Verstand suchte nach Zusammenhängen, nach einem Sinn, der das Gesehene nachvollziehbar machte. Sie fühlte sich, als stecke sie in einem furchtbaren Holosuite-Programm.
    Plötzlich hallte eine Erinnerung in ihrem Geist wider wie ein schwaches Echo: Praxis! Bilder eines früheren Lebens folgten. Curzon , dachte sie, obwohl es weniger um den Wirt als um den Inhalt des Erlebnisses ging – um den klingonischen Mond, den ein Industrie-unfall so gut wie zerstört hatte. Im dort erbauten Kraftwerk der Klingonen hatte sich damals ein Störfall ereignet, das Ergebnis einer tragischen Fehlberechnung. Der Mond der Vahni war aber ungenutzt gewesen, nur ein lebloser Körper.
    Auf dem Monitor

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