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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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vernichten, Tassadar. Dieses Schiff stellt für uns doch kein Problem dar."
    „Nein, das tut es nicht", sagte Tassadar, „und Ihr wisst sehr wohl, dass es nicht Angst ist, die mich diese Vorgehensweise wählen lässt."
    Jake nickte langsam, während sämtliche Schiffe der mächtigen Protoss-Flotte vor den Augen der Menschen verschwanden, und lehnte sich zurück. Er wartete. Und beobachtete.

    Jake öffnete die Augen und stellte fest, dass er zitterte. Natürlich war es immer eine tiefgehende Erfahrung, wenn Zamara die Erinnerungen, die sie hütete, mit ihm teilte. Und er wusste, dass es ein Privileg war, wirklich mit anzusehen, wie sich jene historischen Ereignisse zutrugen, die das Volk der Protoss stärker geprägt und geformt hatten, als er es auch nur annähernd begreifen konnte. Aber dies... dies war ein Augenblick aus seiner eigenen Geschichte, nicht der einer fremden Rasse. Er war Zeuge des großen entscheidenden Ereignisses seiner Generation geworden, verdammt, vielleicht seit Bestehen der Menschheit. Der erste Kontakt mit einer Fremdrasse - mit zwei Fremdrassen, wenn man die Zerg mitzählte, und das konnte er wohl.
    Zamaras Distanz zu diesem Geschehen ließ ihn frösteln, obgleich er wusste, dass sie ihre Meinung über Terraner grundlegend geändert hatte, nachdem sie nun schon so lange quasi huckepack auf einem ritt. Aber von der Zamara, die er anfangs kennengelernt hatte, hätte er auch nichts anderes erwartet. Tassadors Vorgehen indes überraschte ihn. Er wusste, was es einem Templer emotional abverlangte, sich dem Konklave zu widersetzen.
    Einiges weiß ich natürlich über diese Dinge, erklärte er Zamara. Aber was ich weiß, wurde durch die Propaganda des Dominions gefiltert. Es ist faszinierend, das Ganze jetzt von der anderen Seite aus zu betrachten.
    Zamara lachte leise, während das Schiff zur Landung ansetzte. Es gibt noch mehr... noch so viel mehr, was du sehen m usst. Ich hoffe, dass du es von Zeratul selbst erfahren kannst. Ich glaube, wir sind am rechten Ort.
    Warum landen wir hier? Es störte Jake nicht. Die Stelle, die Zamara entdeckt hatte, war eine schöne, hoch in den Bergen liegende Wiese, und Jake erspähte etwas, das ein provisorischer Unterschlupf zu sein schien. Zu dem beschaulichen Bild gehörte noch ein Wasserfall, der die Holokarten-Idylle abrundete, wenn man sich denn diesen prachtvollen rosafarbenen Himmel wegdachte. Ach, aber selbst der schien Jake jetzt allmählich vollkommener als jeder blaue zu sein.
    Ich habe die Koordinaten analysiert. Mehrere Orte wurden mehr als einmal aufgesucht. An diesem hier scheint der ursprüngliche Pilot des Schiffes am häufigsten gewesen zu sein. Daraus folgt der logische Schluss, dass dies der Ort ist, an dem Zeratul am wahrscheinlichsten anzutreffen ist wenn wirklich er es ist, dem das Schiff gehört.
    Und ich dachte schon, du hättest dich für dieses Fleckchen entschieden, weil es so lauschig ist.
    Das ist nichts weiter als ein erfreulicher Zufall.
    Mittels Jakes Körper landete Zamara das Schiff. Sie stiegen aus, und Jake schloss die Augen und atmete die saubere, samtige Luft ein.
    Ich verstehe allmählich, warum es Zeratul hier so gefällt, sagte er. Ich hatte keine Ahnung, dass die Schönheitsideale von Menschen und Protoss sich so ähnlich sind.
    Ich glaube nicht, dass dieser Planet aus ästhetischen Gründen ausgewählt wurde, sondern aus praktischen. Zeratul suchte nach einem Ort, um zu genesen. In Höhenlagen und in der Nähe fließenden Wassers, insbesondere von Wasserfällen, weist die Atmosphäre eine höhere Konzentration negativer Ionen auf, die sowohl bei Menschen als auch bei Protoss ein Gefühl der Ruhe und des Wohlbefindens hervorrufen. Außerdem weiß man, dass Rosatöne aufgrund der Schwingung der Wellenlänge beruhigend und entspannend wirken.
    Jake zuckte mit den Schultern. Er fand es hier einfach nur hübsch.
    Auch wir bewundern Schönheit und Harmonie, Jake. Wir möchten nur, dass die Dinge... sowohl nützlich als auch erfreulich sind.
    Jake löste den Blick von dem Wasserfall und richtete ihn auf die Hütte. Sie war schlicht, aber zweckmäßig und schien stabil genug, um Schutz vor jedwedem Wetter zu bieten. Gebaut war sie offenbar aus organischen Materialien, Ästen, Ranken, dazu Moos als Versiegelung gegen den Regen. Wer sie gebaut hatte, scherte sich offenkundig nicht um Privatsphäre, andererseits wirkte der Ort aber auch eher unbewohnt.
    Sein Magen knurrte. Er hätte zwar darauf gewettet, dass das Wasser

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