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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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fortsetzen, wenn Vartanil, derjenige unter ihnen, den die Entscheidung am härtesten getroffen hatte, bereit war zu verzeihen.
    Artanis erhob sich und verneigte sich tief vor dem jungen Furinax, der auf einmal liebenswert verlegen wirkte.
    „Wir müssen uns auf die Gegenwart konzentrieren, denn die Vergangenheit lässt sich nicht ändern", sagte Selendis. „Auch wenn ich von Herzen wünschte, es wäre anders. Ulrezaj ist wieder aufgetaucht, um Jagd zu machen auf die Letzten von denen, die auf Aiur zurückblieben. Aber zu welchem Zweck? Und was will er mit einer Bewahrerin? Was weiß sie, das ein dermaßen mächtiges Wesen aufgerüttelt hat? Bisher besteht unser einziger Hinweis in dem, was Vartanil und Rosemary uns sagen können. Und das, meine Protoss, reicht nicht. Für mich ist es so klar wie die Sterne, die in einer wolkenlosen Nacht über Aiur zu sehen waren, was wir tun müssen. Ulrezaj mag auf Aiur vielleicht gefallen sein unter dem gemeinsamen Angriff des Dominions, der Protoss und der Zerg. Vielleicht aber auch nicht, und dann wird er Zamara und alle anderen Protoss weiterverfolgen, um sie für immer zum Schweigen zu bringen."
    Selendis Augen loderten regelrecht. „Wir dürfen ihn nicht obsiegen lassen. Er hat viele Protoss ermordet, sie für seine eigenen unbekannten Zwecke benutzt. Sollen wir müßig danebenstehen und ihn dasselbe mit einer Bewahrerin tun lassen? Sollen wir zulassen, dass eine Linie endet, die seit der Ankunft der Xel'naga besteht? Sollen wir erlauben, dass dieses Lied für immer verklingt, dass all dieses Wissen auf ewig verloren geht?"
    Damit traf sie bei Zekrath ins Schwarze. Aus dem Augenwinkel sah Rosemary, wie er körperlich zusammenfuhr, als hätte ihn ein Schlag getroffen. Seine Gedanken jedoch waren fest verschlossen.
    „Und was womöglich noch schlimmer ist sollen wir zulassen, dass ein Terraner, der um diese Bürde nicht gebeten und doch alles getan hat, was er konnte, um der Bewahrerin zu helfen, alleine und unter Schmerzen stirbt, weil wir uns zu sehr fürchten, um ihm zu helfen?"
    „Die Protoss fürchten sich vor nichts!" Diese wütende Erwiderung kam von Urun, der nun aufgesprungen war und Zorn förmlich ausstrahlte. „Ihr wisst so gut wie ich, dass die Auriga immer bereitstanden und nach wie vor bereitstehen, um einen Angriff zur Rückeroberung unserer Welt zu führen."
    Rosemary hatte geglaubt, dass er sie nicht mochte, aber wenn es darum ging, unter Beweis zu stellen, dass die Protoss und insbesondere die Auriga anderen ordentlich in den Arsch treten konnten, standen sie und Urun offenbar auf derselben Seite. Das war doch schon mal nicht schlecht.
    „In dieser Angelegenheit geht es nicht um Furcht oder Stolz, sondern um die Durchführbarkeit", sagte Tabrenus. Vartanil, der noch so jung war, warf seinem Stammesführer einen wehen Blick zu. „Selbst wenn wir beschlössen, dass dieser Jacob Ramsey und die Bewahrerin, die er beherbergt, zu retten wären, wie sollten wir sie finden? Welche Schrecken würden wir möglicherweise auf diese Welt loslassen, wenn wir Tore öffnen und uns auf die Suche machen würden? Ich bewundere Euren Mut, Selendis, und Euren Enthusiasmus, Urun. Und Vartanil, deine Gedanken strahlen in den reinsten aller Absichten. Aber Aiur liegt in Trümmern, und auch Shakuras wurde dieses Los fast zuteil, weil wir Terranern vertrauten."
    Womit sie wieder bei dieser verfluchten Kerrigan angekommen waren. Sollte sie dieses Weib je treffen, schwor sich Rosemary, würde sie ihm wenigstens einen Treffer verpassen, der höllisch wehtat, bevor sie selbst unterging.
    „Ich stimme Tabrenus zu", sagte Nahaan mit tiefer geistiger Stimme. „Es steht zu viel auf dem Spiel. Und wir haben nur die Überzeugung dieser Menschenfrau, dass Zamaras Geheimnis so wichtig sei. Ebenso gut könnte es sein, dass Zamara den Verstand verloren hat und das Ganze nur purem Wahnsinn entspringt."
    „Ihr habt Zamaras Geist nicht so berührt wie ich", platzte es aus Vartanil heraus. „Sonst würdet Ihr so etwas nicht sagen."
    Aus fast allen Alkoven sank Missfallen über Vartanils Ausbruch hernieder.
    „Vartanil, du warst nicht in der Khala, als du Zamaras Geist berührt hast", erinnerte Tabrenus den jungen Protoss sanft. „Du könntest getäuscht worden sein. Und Menschen sind keine Protoss. Rosemary hätte dich leicht hinters Licht führen können."
    Verlegenheit ging von Vartanil aus und selbst von Rosemary; aber obwohl sie sich über die Bemerkung ärgerte, musste sie zugeben,

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