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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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töten?«
    Kat-a-kat: Leicht.
    Rose nahm ihre Autoschlüssel vom Tresen und ging nach draußen, doch als sie die Lastwagen auf dem Parkplatz oben an der Straße erblickte, ließ sie den Schlüssel auf das Pflaster fallen. Der rote, der gerade einbog, der mit den aufgemalten Flammen an den Seiten, war die pure Kraft auf Rädern. Wie ein riesiger Keiler aus Stahl schob er sich bedrohlich auf der Straße voran und spie Dampf aus seinen Stoßzähnen. Dieser Lastwagen sollte die Mauer von Segue überwinden können.
    Eine Reihe von Lauf-Lauf-Sprüngen mit ihrem Lieblingsarm und schon war Rose dort.
    Für den Fall, dass die Soldaten auf die Idee kamen, sie mit einer Rakete von der Straße zu fegen, schnallte sie den panisch keuchenden Fahrer auf dem Kühlergrill fest. Die Begleiterin des Fahrers, eine fette Henne, hockte wimmernd und schluchzend neben ihr.
    Als sie augenblicklich über neunzig Sachen erreichte, lenkte sie mit ihrer bösen Hand. Das Brummen des Motors ließ ihr Herz höher schlagen. Die kurvige Passstraße war zu schmal für den Laster und den entgegenkommenden Verkehr. Ein VW Beetle stürzte beinahe in den Abgrund und schaffte es gerade noch zu bremsen.
    Als sie die Hauptstraße von Middleton herunterraste und in Richtung Segue abbog, wirkte der Ort verlassen. Sie wussten, dass sie kam. Dass sie sich nicht aufhalten ließ. Wenn sie glaubten, sie könnten sie einschüchtern, würden sie sich wundern. Sie kannte ihr Geheimnis: Der Tod war so gut wie tot.
    Das Tor stand offen. Ganz sicher, um es ihr so angenehm wie möglich zu machen. Sie folgte der Straße zum Hauptgebäude und wendete auf dem Rasen vor der Fensterfront. Niemand schoss auf sie. Der Mann auf dem Kühlergrill, der noch immer den Kopf hin und her riss, hatte sich bewährt. Rose zerrte die fette Henne mit sich aus dem Laster und legte eine Klaue um den fleischigen Hals der Frau.
    »Wenn ihr nicht sofort Mickey ranschafft, bringe ich sie um!«, schrie Rose.
    Hinter einem Fenster im Erdgeschoss bewegte sich etwas. Mickey tauchte auf und wurde zurückgerissen. Oh, ihr lieber Mann.
    Plötzlich sackte die dicke Frau mit flatternden Lidern zusammen. Diese dumme Person war ohnmächtig geworden. Rose konnte die fette Henne schlecht mit sich zerren. Also schleuderte sie die Frau zur Seite und sprang in ihrem neuen Laufstil – laufen, laufen, stoßen – auf die Treppe zu. Mit großem Schwung katapultierte sie sich direkt auf den obersten Treppenabsatz. Sofort wurde das Feuer auf sie eröffnet, doch sie wusste nicht, woher es kam. Überall waren unsichtbare Scharfschützen postiert. Eine Kugel durchschlug ihre Wange, weitere Geschosse durchbohrten Muskeln in Rücken und Schenkeln, aber davon ließ sie sich nicht aufhalten. Mickey befand sich hinter dieser Tür. Heilen konnte sie später. Er würde sie zärtlich in den Armen halten.
    Mit ihrer bösen Hand schlug sie gegen die Eingangstür. Das Holz splitterte und riss ihre Haut auf. Der Rahmen war metallverstärkt, doch nach einem weiteren Schlag gab er nach. Das ging wirklich zu leicht. Triumphierend betrat sie das Gebäude. Von ihren Knöcheln tropfte Blut in Segues schicke Eingangshalle. Sie ging den linken Flur hinunter, in dem sie Mickey kurz zuvor gesehen hatte. Sie konnten ihn nicht weit weggebracht haben. Ich komme, Schatz.
    Als sie ein ohrenbetäubendes Quietschen und einen lauten Knall vernahm, fuhr sie herum. Plötzlich versperrte ein Gitter aus engen Balken den Eingang. Abrupt senkte sich die Decke. Rose duckte sich, doch der wundervolle Kronleuchter über ihr krachte in ihr Gesicht, Kristalle verfingen sich in ihren Haaren. Auch der Boden bewegte sich und klappte nach oben. Sie holte mit der bösen Hand Schwung, doch das Metall dehnte sich nicht einmal. Bevor sie überhaupt begriff, was geschah, saß sie bereits in einem Käfig fest.
    Das Metall quietschte noch etwas, dann stand das Gefängnis endgültig. Sofort trat dieses Flittchen, diese Layla, aus einem Raum hinter den Gitterstäben. Ihr Blick zuckte zu Roses böser Hand, und sie dachte: Das ist schlimmer geworden.
    Sie drängte ihren Verstand, Layla zu manipulieren. »Lass mich frei!«
    »Das ist sicher«, erklärte Layla über ihre Schulter hinweg. Sie dachte jedoch: Es sei denn, sie kann Gift spritzen.
    Rose stürzte auf die Balken zu und schob ihre böse Hand hindurch, um Layla das Gesicht zu zerkratzen. Sie versuchte stärker in ihr Gehirn einzudringen. »Lass mich frei!«
    »Ich besitze nicht die Macht, dich freizulassen«, sagte

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