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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Layla etwas zu vorlaut für Roses Empfinden. Keiner von uns.
    »Gut. Dann bring alle zu mir«, forderte Rose. Sie betonte jedes Wort mit Nachdruck.
    Rose beobachtete, wie Layla die Augen schloss, die Lippen zusammenkniff und tief Luft holte. Doch sie machte keine Anstalten zu tun, was sie sollte.
    Als Layla die Augen wieder öffnete, zuckte sie mit den Schultern. »Ich verfüge über einige Erfahrung mit mentaler Manipulation. Das Tor hat mich dazu gebracht, es zu öffnen. Du hast mich fast in den Selbstmord getrieben. In den Zwielichtlanden habe ich den Verstand verloren.«
    »Wieso tust du dann nicht, was ich sage?!« Rose drängte so fest sie konnte und versuchte, das Gehirn dieses Flittchens zu zerschmettern. Zuvor war es so einfach gewesen.
    Layla besaß die Nerven zu lachen. »Weil ich mich heute schon jemandem widersetzt habe, der deutlich stärker ist als du. Glaub mir.« Das Flittchen beugte sich vor. »Du wirst mich nie wieder manipulieren. Kapiert?«
    Rose musste sie umbringen. So sprach niemand mit ihr. Am allerwenigsten irgendein Gesindel, das sie gefangen hielt.
    »Kann ich sie sehen?«, fragte eine vertraute Stimme. Sanft. Liebevoll. Mickey.
    »Mickey?«, rief Rose. Sie zog an ihrem blutigen Pullover und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Wie gern hätte sie etwas Wimperntusche aufgetragen, damit ihre Augen besser zur Geltung kamen.
    Layla blickte durch den Türrahmen. »Das haben Sie sich verdient.« Er hat der Welt einen Dienst erwiesen . »Halten Sie sich nur von dem Gitter fern, und denken Sie daran, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Rose richtete sich auf und versuchte einen ersten Blick zu erhaschen.
    Mickey schlurfte herein. Er trug die verschlissene Uniform eines Wächters. Ohne ihre Hilfe musste er sicher hart arbeiten. In ihrer Abwesenheit hatte sich sein Bauch über seine Hose geschoben.
    Das ist sie. Genau, dachte Mickey.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ihn Layla.
    »Mickey, Liebster«, Rose klimperte mit den Lidern, »wir finden einen Ausweg. Wir werden wieder zusammen sein. Ich verspreche dir, dass ich einen Weg finde.«
    Mickey zog die buschigen Brauen zusammen. Sie haben mich vor ihrem Arm gewarnt.
    »Oh, das?«, erwiderte Rose und hob ihre böse Hand. »Nun, ja, sie sieht etwas … ungewöhnlich aus. Aber, Liebling, sie ist stark. Sie hat mir das Leben gerettet. Bald wirst du sie so hübsch finden wie ich.«
    Und dass sie meine Gedanken lesen kann.
    »Ja«, sagte Rose. »Das kann ich. Es bringt uns noch näher zusammen.«
    Denk das nicht. Bloß nicht. Nein.
    »Sag, dass du mich liebst, Schatz«, bat Rose. Wenn man sie wegsperrte, vielleicht sogar für länger, brauchte sie diese Worte, um zu überleben.
    Plötzlich schob Mickey sein Gesicht in das Fett an seinem Kinn und trat zurück neben Layla. »Wir können gehen.«
    Denk das nicht. Nein, nein, nein, nein, nein, nein …
    »Mickey«, schluchzte Rose. »Du kannst mir alles sagen. Sag mir, dass du mich liebst.«
    Denk nicht, dass ich es war …
    Layla deutete auf einen Mann vor einer Gruppe Soldaten. »Es ist Zeit.«
    … dass ich dich umgebracht habe.
    Rose wurde ganz still. Mit der guten und der bösen Hand umklammerte sie die Stäbe. Sie musste Mickey falsch verstanden haben. Sie waren alles füreinander gewesen. Hatten ihre Geheimnisse geteilt. Klar, sie waren durch harte Zeiten gegangen. Ein- oder zweimal musste sie ihn daran erinnern, wie er sie zu behandeln hatte. Und gelegentlich musste er eine Sauerei für sie beseitigen, aber …
    »Schätzchen?«, kam es über ihre Lippen.
    Mickeys Gesicht errötete. Seine Lider zuckten, während sein Gehirn sagte: Ich habe dir ein Kissen aufs Gesicht gedrückt.
    Aber jetzt, wo Rose darüber nachdachte …
    Du hast getreten und dich gewunden .
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie gestorben war.
    Ich habe dich nie geliebt.
    »Sag, dass du mich liebst!«, schrie Rose.
    »Als Mensch war sie sogar noch schlimmer«, sagte er zu Layla. Und mit diesen Worten wandte Mickey Petty ihr den Rücken zu und verließ den Raum. Auf seinem Overall stand Staatsgefangener. Sein letzter Gedanke hing noch im Raum: Es war jedes verdammte Jahr wert.
    Wut explodierte in Roses Kopf.
    Mickey hatte sie betrogen. Er hatte sie umgebracht und zur Hölle geschickt.
    Das Brennen ergriff ihren gesamten Körper. Zitternd klammerte sie sich an die starren Gitterstäbe. Als das Blut in ihren Adern sich in Säure verwandelte, zuckte sie zusammen. Eine kalte Welle durchströmte sie und riss an ihren Zellen.
    »Bleib

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