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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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sein?
    Mitfühlend senkte Rose die Stimme. »Liebes, es ist besser so. Und ich glaube, das weißt du.«
    Nein.
    »Außerdem solltest du schon längst tot sein. Du stiehlst Zeit. Das ist nicht gut.« Rose lächelte, dann forderte sie sanft: »Nun mach schon, schlitz dir den Hals auf.«
    Nein … Das Lichtvor Laylas Augen wankte.
    »Ich sehe dir an, dass du einen starken Willen hast. Das gefällt mir an dir.« Rose zeigte ihre hübschen Grübchen. »Unter anderen Umständen wären wir ganz bestimmt Freundinnen. Aber jetzt bist du allein. So allein wie man nur sein kann.«
    Layla erschauderte.
    »Und warum, Liebes? Ich glaube, du weißt es.«
    Weil niemand sie wollte. Sie war immer allein gewesen.
    Rose neigte den Kopf und nickte bestätigend. »Genau. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber niemand liebt dich.«
    Dann stimmte es also.
    Sie wollten Kathleen zurück, mehr nicht.
    »Und niemand will dich. Wieso sollte man dich sonst hier unten einsperren, nachdem alle anderen das Gelände den Geistern überlassen haben? Hast du überhaupt etwas zu essen? Eine Toilette sehe ich auch nicht.«
    »Sie beschützen mich.«
    »Ach, Liebes.« Rose schnalzte mitleidig mit der Zunge. »Konntest du nicht einfach sterben? Warum stirbst du nicht einfach?«
    »Hör auf«, sagte Layla. »Warum tust du das? Ich tue dir doch nichts.«
    »Oh, doch«, widersprach Rose. »Ich habe einen Mann, der mich liebt und der darauf wartet, dass ich nach Hause komme. Vor zwölf Jahren bin ich vorzeitig verschieden. Seither wartet er. Aber ich kann erst zu ihm, wenn ich mit dir fertig bin. Du hast niemanden, und dein Leben ist schon vorbei. Dass du dich daran klammerst, ist einfach, nun … es ist traurig. Nimm das Messer, und schneide dir die verdammte Kehle durch.«
    Vor Laylas Augen tanzten Sterne. Nein.
    »Du bist allein «, erklärte Rose mit schneidender Stimme, »Du bist immer allein gewesen, und du wirst immer allein bleiben. Es ist besser, du beendest es. Jetzt .«
    Gleißendes Licht erfasste den Raum, und das Bild vor Laylas Augen verschwand in unscharfem Nebel. Sie schüttelte den Kopf, doch dadurch geriet der Raum um sie herum ins Wanken.
    Layla hatte gedacht, dass sie sie mochten, sie verstanden – Talia, Adam und Khan, der ihr nicht seinen Namen verriet. Aber wenn sie sie den Geistern und dem Teufel überließen, musste sie sich getäuscht haben. Sehr sogar. Sie hatte sich schon einmal so getäuscht.
    Die alte Wunde riss von Neuem auf. Alle Hoffnung auf Liebe, Familie und Frieden versank auf ewig in einem dunklen Abgrund. Sie wusste nicht, wie ihr Herz gegen diese schreckliche Leere bestehen sollte. Gegen die Kraft dieses Sogs war sie wehrlos. Sie konnte ihm nur entkommen, indem sie einen Schnitt machte.
    »Genau, Liebes. Ich wusste, dass du früher oder später einknickst.«
    Das Messer befand sich in Reichweite. Die glänzende scharfe Klinge wirkte, als könne sie alles durchtrennen.
    »Es tut überhaupt nicht weh.«
    Nichts konnte so schmerzhaft sein wie das, was sie erlitten hatte. Auch die Engel hatten es gesagt: Ihre Zeit war abgelaufen, ihr Platz auf der Welt lange vergeben.
    Layla streckte die Hand aus und umfasste den Griff des Messers.
    Khan löste sich in Schatten auf und glitt aus dem Kinderzimmer durch die Zwielichtlande. Er trat jedoch nicht sogleich wieder in die Sterbliche Welt hinaus, denn so war er dem Wesen, das Layla bedrohte, überlegen – egal, ob Geist oder Teufel.
    Er fand sie tief unter der Erde. Dort stand sie tränenüberströmt und hielt sich ein schrecklich großes Messer an den Hals. Ihre Hand zitterte, dünne Blutspuren rannen an ihrem Hals hinunter. Schmerz beherrschte die Atmosphäre, unendlicher Kummer erschütterte die Schatten im Raum.
    Die Teufelsfrau stand auf der anderen Seite der durchsichtigen Wand, die an den Schleier zwischen dem Schattenreich und der Sterblichkeit erinnerte, und hatte Laylas Verstand besetzt. Khan erinnerte sich an jene verdorbene Seele. Sie gehörte in die Hölle.
    »Ein schneller Schnitt«, drängte die Teufelin. Ihre eine Hälfte sah aus wie eine Frau, doch ihr wahres Ich zeigte sich in dem teuflischen Arm, mit dem sie sich an der Wand abstützte.
    Seine starke Layla zitterte, hielt jedoch durch. Sie hatte um dieses Leben gekämpft, für eine zweite Chance, glücklich zu werden. Um ihren Willen zu brechen, war mehr erforderlich als ein Befehl. Laylas Wille zeichnete sie aus. Kein Teufel konnte ihn brechen.
    »Du bist ganz allein «, schnurrte die Teufelsfrau.
    Khans

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