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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Oder sollte sie es Adam überlassen, die Tatsachen so darzustellen, wie er es für richtig hielt?
    Das war ein Problem.
    Und noch dazu eines, bei dem Adam und Talia ihr vertrauten.
    Sollte sie dieses Foto machen oder die Kamera um ihren Hals hängen lassen? Wegen dieser Geschichte war sie hergekommen. Endlich konnte sie ihre Behauptungen mit Daten belegen, doch sie war ratlos.
    Adam beobachtete sie aufmerksam. Ihm war klar, dass sie mit einer Entscheidung rang.
    Sie ließ die Kamera sinken. Fürs Erste. »Wie lange ist er schon hier?«
    Adam schien sich vollkommen zu entspannen. »Der hier befindet sich seit circa zwei Wochen in unserer Obhut. Er ist hungrig. Deshalb fällt es ihm schwer, sein normales Aussehen beizubehalten. Er wird noch hungriger werden, denn der Orden rückt erst zu ihrer Vernichtung an, wenn alle Zellen besetzt sind. Früher hat sich Khan um sie gekümmert, doch seit er andere Projekte für sich entdeckt hat« – er zog eine Braue nach oben – »bitten wir den Orden einzuspringen.«
    »Kann Talia nicht … ?«
    »Nein, nicht allein.«
    Sie gingen weiter. Die Zellen bildeten einen übersichtlichen Halbkreis. Dahinter befand sich eine Art Hörsaal mit gepolsterten Stuhlreihen und einer durchsichtigen Wand, hinter der ein Untersuchungsraum lag.
    »Anfangs haben wir nach einem Heilmittel gesucht. Heute konzentriert sich die Forschung auf die Schnelligkeit ihrer Regeneration, mögliche Abweichungen und jede Verbindung zu … «
    Adams Stimme ging in einem markerschütternden Schrei unter, der beinahe Laylas Schädel sprengte. Sie taumelte, umklammerte ihren Kopf und sank auf die Knie. Es war der Schrei einer Frau, scharf genug, um Glas zu schneiden. Das Geräusch traf sie wie ein Blitzschlag. Die Angst brannte sich in ihren Verstand. Eine Seele schrie um Hilfe. Der Schrei dauerte fort. Layla bemühte sich zu atmen und zu sprechen, um Adam zu sagen …
    Jemand packte sie an der Schulter und riss sie nach oben. Adam schrie sie lautlos an. Sie konnte ihn zwar nicht hören, las jedoch von seinen Lippen ab: Was ist los? Was passiert?
    »Talia«, sagte Layla. Vielmehr hoffte sie, dass sie es sagte. Sicherheitshalber zwang sie sich, lauter zu sprechen. »Talia!«
    Ein unheimlicher Angstschrei hallte durch Khans Kopf. Sofort ließ er den Hammer fallen. Funkensprühend krachte er auf den Boden der Höhle. Wütend und begleitet von unheilvoller Dunkelheit passierte Khan die Zwielichtlande. Wenn Talia rief, schwebte sie in Gefahr. Wenn Talia schrie, brauchte sie den Tod.
    Niemand rührte seine Tochter an. Die Todesfee.
    Layla sah, wie Adams Kopf herumfuhr, als die grelle Beleuchtung des Gefängnistraktes auf dunkles Gelb umschaltete. Sie nahm an, dass der Alarm ausgelöst worden war. Zu spät, um die schreiende Talia vor der Gefahr zu warnen.
    Layla stolperte auf die Zellen zu in Richtung Ausgang, doch Adam packte sie und hielt sie zurück. Er schüttelte den Kopf und zerrte sie durch die Sitzreihen des Hörsaals zum Untersuchungsraum. Die Wand schien aus Glas oder Plastik zu bestehen, doch wie sie Adam kannte, war sie aus deutlich härterem Material gefertigt.
    Plötzlich brach der Schrei ab.
    »Wenn sie schreit, sind sie eingedrungen«, hörte sie Adam gedämpft sagen, als ihr Gehör langsam zurückkehrte.
    »Dann geh. Sofort!« Die Aufregung raubte ihr die Stimme. Layla konnte auf sich selbst aufpassen. Sie kannte Geisterangriffe. Jetzt brauchten Talia und die Kinder Adam.
    »Khan kümmert sich um sie. Sicher ist er bereits bei ihr.« Doch auf Adams Gesicht zeichneten sich Sorgenfalten ab. »Wir dürfen auf keinen Fall dein Leben gefährden, nicht solange das Tor existiert. Wenn du stirbst, ehe Khan es vernichtet hat, bleibt es für immer. Das ist zu gefährlich.«
    »Aber … « Woher wusste Khan, dass Talia ihn brauchte? Warum war er so schnell bei ihr?
    Mit einem Code öffnete Adam die Tür zum Untersuchungsraum und schob sie hinein. »Hier bist du in Sicherheit. Es ist zwar keine Zelle, aber es können keine Geister eindringen. Der Raum ist in beide Richtungen durch einen Audiocode gesichert.« Er ratterte einen Code herunter. »Im Notfall kannst du raus, aber nur, wenn dein Leben in Gefahr ist. Warte, bis einer von uns dich holt. Für alle Fälle stehen die Soldaten weiterhin draußen Wache. Ich gehe zurück.«
    »Okay.« Layla rückte von der Tür ab, um zu zeigen, dass sie einverstanden war. »Geh!«
    Doch er bog bereits eilig um die Ecke.
    Bitte mach, dass er es zu Talia schafft.
    Mit einem Zischen

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