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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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nach Hause zu fahren und Witherspoon das Buch zu bringen. Der Zweite Detektiv war nach all den gespenstischen Vorkommnissen der letzten Zeit und vor allem nach den gruseligen Ereignissen, die sie alle drei gerade in dem Haus beobachtet hatten, restlos davon überzeugt, dass Jeremy Witherspoon niemand anderes als der besagte Jünger des Teufels war. Er hatte die Gewalt über die vier Elemente, er besaß bereits den ersten Band, und er hatte einen Fürsprecher, mit dem sich Peter auf keinen Fall anlegen wollte.
    Und auch Bob wollte den zweiten Band so schnell wie möglich loswerden, sodass Justus wirklich sein ganzes Überredungstalent einsetzen musste, um seine beiden Freunde wenigstens wieder einigermaßen zu beruhigen.
    »Kollegen, ich kann auch nicht erklären, was da gerade passiert ist, und ich gebe zu, dass das alles höchst merkwürdig ist.« Der Erste Detektiv bemühte sich, so gelassen wie möglich zu sprechen. »Aber ich finde wirklich, wir sollten diese Nacht erst einmal überschlafen und nichts überstürzen. Und morgen sehen wir dann weiter.«
    »Wenn bis morgen nicht ein Hurrikan Rocky Beach von der Landkarte gefegt hat!«, orakelte Peter, als sie sich wieder zurück durch den Garten schlichen. »Oder der Schrottplatz in einer klaffenden Erdspalte verschwunden ist«, sagte er, während er über die Mauer kletterte. »Vielleicht«, überlegte er auf dem Weg zum Auto, »wütet heute Nacht auch noch ein Feuersturm in unserer Stadt.« Und als er in den MG einstieg, hatte sich der Zweite Detektiv schließlich das letzte Horrorszenario zurechtgelegt: »Jetzt weiß ich es«, verkündete er scheinbar spöttisch, »ein Tsunami wird in den nächsten Stunden Kalifornien wegspülen, und wir werden alle jämmerlich ersaufen!«
    Bob sackte mit jedem Inferno, das Peter ausmalte, ein Stück mehr in sich zusammen und hielt auf dem ganzen Nachhauseweg beunruhigt Ausschau nach irgendwelchen Vorboten einer kommenden Katastrophe. Justus dagegen schien es am besten, zu all diesen Schreckensbildern gar nichts zu sagen. Er wusste, dass Peter sich jetzt einfach seine Angst von der Seele reden musste. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann sehnte auch er schon den nächsten Morgen herbei, an dem er hoffentlich gesund und unversehrt aufwachte.
     
    »Justuuuuus!«, gellte an diesem nächsten Morgen ein Schrei durchs Haus. Der Erste Detektiv fuhr wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett hoch und setzte sich plötzlich hellwach und kerzengerade auf. Was war passiert? Hörte er eine Feuerwalze lodern? Stürmte es, oder bebte die Erde? Donnerte etwa eine Riesenwelle heran?
    »Das Frühstück ist fertig!«, schrie Tante Mathilda hinterher und polterte die Treppe herauf. »Auf, auf!«, hörte Justus sie energiegeladen weiterplappern. »Morgenstund hat Gold im Mund! Müßiggang ist aller Laster Anfang! Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!«
    »Oh Gott!«, stöhnte Justus und ließ sich wieder in die Federn sinken. »Dann doch lieber ein Erdbeben!«
    Der Erste Detektiv brachte das Frühstück aber schließlich doch einigermaßen unbeschadet hinter sich. Zwar bombardierte ihn seine Tante weiter mit irgendwelchen schlauen Sprüchen, weil sie, aus welchen Gründen auch immer, heute Morgen besonders gut gelaunt war, aber dafür verschonte sie ihn vor weiterer Arbeit auf dem Schrottplatz. »Du sollst deine Ferien ja auch genießen!«, war zu Justus’ Überraschung der Grund für diese völlig ungewöhnliche Großherzigkeit. Und bevor es sich seine Tante noch einmal anders überlegen konnte, war der Erste Detektiv auch schon aus der Küche verschwunden.
    Von der Zentrale aus rief er zunächst Arthur Sinclair an, den er bat, heute bei ihnen vorbeizuschauen. So um die Mittagszeit herum könne er sich für einige Zeit freimachen, meinte der Geschäftsmann. Justus informierte danach Peter und Bob, die schließlich beide kurz vor zwölf Uhr in dem Wohnwagen eintrafen.
    »Na, steht euer Haus noch?«, begrüßte Justus den Zweiten Detektiv lächelnd. »Oder bist du gerade aus einer Erdspalte gekrabbelt?«
    »Ha, ha! Mach dich nur lustig!«, gab Peter zurück und ließ sich in den alten, abgewetzten Sessel fallen.
    Einige Minuten später sah Bob dann durch das Periskop, das oben aus dem Campinganhänger herausragte, Sinclairs Porsche auf den Schrottplatz rollen. Die drei ??? verließen die Zentrale, um den Millionär zu begrüßen.
    »Hallo, Jungs!«, sagte Sinclair gut gelaunt, während er aus seinem Sportwagen

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