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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Erfahrung gebracht hatten und was sich an merkwürdigen Begebenheiten zugetragen hatte . Zunächst umriss er kurz die Legende, die sich um die Zwillinge der Finsternis rankte, die jedoch Sinclair schon im Groben kannte. Er erwähnte danach den Schnee im Park und den Riss in der Erde, verschwieg aber dessen seltsame Verbindung zu Notar Peastone. Dann berichtete er von den gruseligen Szenen, die sich im Haus des alten Vanderbilts abgespielt hatten, und stellte am Ende in allen Einzelheiten dar, was sie gestern im Anwesen der Witherspoons beobachtet hatten. »... und dann zerquetschte er die Flamme in seiner Hand«, beendete Justus schließlich seine Ausführungen.
    Sinclair sagte nichts. Was die drei ??? befürchtet hatten, nämlich dass er nun in ungezügeltes Gelächter ausbrechen würde, trat nicht ein. Ganz im Gegenteil. Der Mann lehnte sich an seinen Porsche, starrte konzentriert vor sich hin und gab keinen Laut von sich. Nur seine Hände zitterten ganz leicht. Minutenlang verharrte er so, und auch die drei Jungen wagten nichts zu sagen, weil sie nicht wussten, wie sie diese Verhaltensweise einzuschätzen hatten.
    Endlich erwachte Sinclair aus seiner Abwesenheit und sagte mit gedämpfter Stimme: »Es wird höchste Zeit, dass wir hier etwas unternehmen!« Dann stieß er sich ab und blickte ernst in die Runde.
    »Aber ... aber was meinen Sie damit? Was wollen Sie unternehmen?«, fragte Peter unsicher.
    »Wenn es wirklich der erste Band der Zwillinge der Finsternis war, den ihr in den Händen von Jeremy Witherspoon gesehen habt, dann werde ich mithilfe dieses Vertrages«, Sinclair wedelte kurz mit dem Papier in seiner Hand, »mein Eigentum zurückfordern und damit diesem Spuk ein für allemal ein Ende bereiten. Wenn die ganze Sache publik wird und die Leute an diesen ausgemachten Unsinn glauben, den diese Witherspoon-Bande hier offenbar inszeniert, können die beiden damit wer weiß wie viel Schaden anrichten.«

Im Drachenhaus
    Da Peter mit dem Rad zum Schrottplatz gekommen war, fuhr diesmal Bob mit seinem gelben Käfer voraus, und Sinclair folgte, obwohl er selbstverständlich auch wusste, wo die Witherspoons wohnten. Er hatte es den drei Jungen freigestellt, dorthin mitzukommen oder nicht, obwohl sie als Augenzeugen natürlich eine große Hilfe wären, wie er meinte. Aber er hätte nach den schaurigen Ereignissen der letzten Nacht auch durchaus dafür Verständnis, so der Millionär, wenn sie in Zukunft einen weiten Bogen um dieses Haus machten.
    Doch Justus erklärte sich sofort bereit mitzufahren, das seien sie ihm als ihrem Auftraggeber schuldig. Peter hingegen musste unbedingt den Rasen seines Nachbarn mähen, das hätte er dem schon längst versprochen, und das Gras würde mittlerweile kniehoch wuchern, weil er es immer wieder aufgeschoben hatte.
    Natürlich war das Unsinn, das wusste sowohl Bob als auch Justus. Aber keiner von beiden verlor ein Wort darüber, da sie um Peters labiles Nervenkostüm wussten und ihrem Freund nicht zumuten wollten, noch einmal in dieses Gruselhaus zurückzukehren, wenn es nicht unbedingt sein musste.
    Nach etwa zwanzig Minuten hatten sie das Witherspoon’sche Anwesen erreicht, und Bob parkte seinen Wagen genau vor dem großen Eisentor, neben dem sie gestern Nacht über die Mauer gestiegen waren. Direkt hinter ihm kam Sinclair mit knirschenden Reifen zum Stehen. Dann ging der Geschäftsmann entschlossen auf den Klingelknopf zu und drückte ihn dreimal energisch.
    »Ja, bitte?«, ertönte nach wenigen Sekunden eine krächzende Stimme aus einem kleinen Lautsprecher unterhalb der Klingel.
    »Hier ist Arthur Sinclair!«, rief Sinclair unfreundlich in die Sprechschlitze. »Mach auf, Jeremy! Wir haben was zu bereden!«
    Ein kurzes Zögern verriet, dass man auf der anderen Seite der Leitung einigermaßen erstaunt war. Aber dann ertönte das dumpfe, elektrische Summen des Türöffners. Sinclair drückte das schwere Tor quietschend auf und betrat das Grundstück, und Justus und Bob folgten ihm.
    »Sie kennen sich?«, fragte Bob verwundert auf dem Weg zum Haus.
    »Er und sein Bruder haben ein paar meiner Partys gecatert«, grunzte Sinclair missmutig.
    Jeremy Witherspoon erwartete sie schon am Eingangsportal seines imposanten Domizils. Gestern Nacht hatten die drei ??? natürlich keinen Blick für den altehrwürdigen Familiensitz übrig gehabt, aber jetzt betrachteten Justus und Bob beeindruckt die riesige, efeuüberwucherte Fassade mit ihren Dutzenden von Fenstern. Zwei kleine Türmchen

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