Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
die vierzehntägigen Kontrollen der Plazenta durch die Dopplersonografie.
WISSEN
Pränatale Diagnostik (15.–22. SSW)
Routine:
Zweite Ultraschalluntersuchung: 19.–22. Schwangerschaftswoche, zur ausführlichen Organultraschalldiagnostik, es sollen vor allem die anatomischen Strukturen der Kinder, das Wachstum und die Entwicklung beurteilt werden. Diese Untersuchung sollte nur von einem speziell qualifizierten Frauenarzt durchgeführt werden.
Mögliche weiterführende Untersuchungen:
3D- und 4D-Ultraschall. Diese Ultraschallmethode stellt die Babys als dreidimensionales Standbild dar bzw. als dreidimensionales bewegtes Bild (4D). Diese Technik ist abhängig von einem besonderen Ultraschallgerät und wurde in den letzten Jahren weiterentwickelt. Der Einsatz der 2D-Technik ist in der Routine ausreichend. Die 3D- und 4D-Technik eignet sich nicht für die Routine, sie sollte nur bei bestimmten Fehlbildungen Anwendung finden, um detailliertere Informationen zu erhalten. Diese Untersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.
Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung): Zwischen der 14. und 17. Schwangerschaftswoche kann mit einer dünnen Nadel Fruchtwasser von jeweils einem Zwilling entnommen werden. Es enthält Zellen des ungeborenen Kindes, sodass daraus der Chromosomensatz bestimmt werden kann. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist eindeutig und endgültig und liegt nach 10–14 Tagen vor.
FISH-Test (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung): Dieser Test wird im Rahmen der Amniozentese als zusätzlicher Schnelltest angeboten, um die Wartezeit auf das Ergebnis zu verkürzen. Dieser Test liefert jedoch ein vorläufiges Ergebnis, weil nur auf die Anzahl der Chromosomen 13, 18, 21, X und Y untersucht wird. Die Kosten des FISH-Tests werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Dopplersonografie bei eineiigen Zwillingen zum Auschluss bzw. zur Verlaufsbeobachtung bei einem fetofetalen Transfusionssyndrom.
Die Chordozentese (Nabelschnurpunktion, ab 18. SSW) kommt sehr selten zum Einsatz und wird nur von wenigen Spezialisten an Perinatalzentren bei seltenen, ausgewählten Indikationen durchgeführt.
Vierte Mutterschaftsvorsorge 17.–19. Schwangerschaftswoche. Zusätzlich zu den üblichen Routineuntersuchungen wird ein ausführlicher Organultraschall gemacht. In der Regel überweist Ihr Frauenarzt Sie zu einem Spezialisten, der mit sensiblen Geräten und besonderer Ausbildung schallen kann. Dabei wird vor allem auf Fehlbildungen geachtet.
Auch in diesem Schwangerschaftsabschnitt gibt es die Möglichkeit weiterführender pränataler Diagnostik. Informieren Sie sich über die einzelnen Verfahren detailliert in unserem Expertenbeitrag (siehe → S. 42 ) und nehmen Sie sich Zeit, sich von Ihrem Arzt und Ihrer Hebamme ausführlich beraten zu lassen.
Betreuungsmodell auswählen
Auch wenn noch viele Wochen des Schwangerseins vor Ihnen liegen, entscheiden Sie sich jetzt für eine Hebammenbetreuung. Über die Auswahlmöglichkeiten lesen Sie auf → Seite 59 . Je früher Sie mit einer Hebamme Kontakt aufnehmen, desto eher kommen Sie in den Genuss der Begleitung. Die Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden ist nur ein Teil davon.
22.–28. Schwangerschaftswoche
Ihre Kinder leben nun nicht mehr in einer stillen Welt. Sie hören Geräusche wie Darmgrummeln, das Rauschen des Blutes, Ihren Herzschlag und Ihre Stimme. Sie nehmen Geräusche wahr, die aus der Welt außerhalb des Bauches zu ihnen vordringen – andere Stimmen, Musik, Alltagsgeräusche wie Tobespiele der Geschwister, einen Klingelton oder Hundegebell – und reagieren darauf.
Wenn Sie sanft Ihren Bauch reiben, antworten Ihre Kinder mit einem Tritt oder einer Drehung. Natürlich ist die Reaktion der beiden oft unterschiedlich, eines ist meist lebhafter oder quirliger als das andere. Das ist ganz normal und gibt erst mal keinen Hinweis auf ihr Verhalten nach der Geburt.
Oftmals erleben Sie, dass sich die Kinder für Sie deutlich spürbar bewegen. Sie rufen Ihren Partner, damit er die Bewegungen auch fühlen kann, doch mit dem Auflegen seiner Hand sind die Kinder mucksmäuschenstill. Sie können sich dieses Phänomen auch zunutze machen, wenn Kindsbewegungen unangenehm werden. Ihr Partner kann die Babys dann gut zur Ruhe bringen.
Die Entwicklung der Kinder
Nach 22 Schwangerschaftswochen sind bei Mädchen die Eierstöcke komplett fertig entwickelt und bereits vom Bauch in Richtung Becken gewandert. Entsprechend sind bei Jungen die Hoden herangereift
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