Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
Bauchnabel, dabei kippen Sie das Becken und ziehen den Bauchnabel nach innen.
In Rückenlage mit aufgestellten Beinen: Die Beckenschaukel – nach einem Kaiserschnitt frühestens nach einer Woche üben!
Stellen Sie Füße und Knie eng aneinander, breiten Sie Ihre Arme aus und legen Sie sie T-förmig ausgestreckt auf dem Boden ab, damit Sie erstens für Ihre Beine genug Platz haben und zweitens Ihre Schultern während der Übung besser auf der Unterlage liegen bleiben. Zum Ausatmen lassen Sie beide Knie langsam auf eine Seite der Unterlage sinken, die Schultern bleiben am Boden. Drehen Sie den Kopf zu der den Beinen zugewandten Seite. Mit dem nächsten Einatmen stellen Sie die Knie wieder auf, drehen Sie den Kopf zur Mitte und wiederholen Sie die Übung in der anderen Richtung.
Die Entwicklung der Kinder in den ersten Tagen
Ihre Kinder durchleben während des Wochenbettes eine Zeit des Ankommens und der Neuorientierung. In dieser Zeit stellt sich der Stoffwechsel um. Sie lernen selbstständiges Atmen, Essen und Verdauen. Sie machen sich mit ihrer neuen Umgebung bekannt und sind nach den ersten sechs Wochen auch keine Neugeborenen mehr, sondern Säuglinge.
Auf und ab beim Gewicht
In den folgenden Tagen werden die Zwillinge erst einmal an Gewicht abnehmen. Zwischen acht und fünfzehn Prozent sind, laut WHO, normal und tolerierbar, wenn sich beide ansonsten gut entwickeln. Die Gewichtsabnahme entsteht zu einem durch den erhöhtenKalorienverbrauch. Die beiden benötigen viel Energie für die Umstellung ihres Stoffwechsels und die Balance ihres Wärmehaushaltes. Zudem scheiden die Kinder große Mengen Mekonium aus, den ersten Kindsstuhl, der zu Recht „Kindspech“ genannt wird. Der kindliche Darm ist damit gefüllt und entleert sich, um den Verdauungstrakt langsam auf das Verarbeiten von Milchnahrung vorzubereiten. Anfangs können die Kinder deshalb nur kleine Mengen aufnehmen, die sich allmählich steigern. Zum anderen produzieren Sie anfangs dementsprechend erst einmal kleinere Mengen Muttermilch, bis der Milcheinschuss nach circa drei Tagen die Bildung größerer Mengen vorbereitet. Eine Gewichtsabnahme ist also völlig normal. Sie müssen weder Zuckerlösung noch Tee zufüttern und Säuglingsersatznahrung ohnehin nur nach Absprache mit der Neugeborenenstation und Ihrer Hebamme.
Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie gerne Zwillinge mit Körperkontakt nebeneinander liegen.
Bis zum Ende der zweiten bis dritten Lebenswoche sollen die Kinder ihr Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Sie nehmen dann mindestens 150 Gramm pro Woche zu.
Umstellung des Stoffwechsels der Kinder
Da Zwillinge leichtgewichtiger sind und häufig früher auf die Welt kommen als Einlinge, kann für sie die Umstellung des Stoffwechsels schwieriger sein. Durch die leichte Unreife der Organe und die geringeren Kraftreserven kommt eine behandlungsbedürftige Neugeborenengelbsucht häufiger vor. Dieser sogenannte Neugeborenenikterus entsteht einerseits durch die Umstellung der roten Blutkörperchen. Das stark sauerstoffbindende, fetale Hämoglobin wird nach der Geburt nicht mehr benötigt, abgebaut und durch adultes Hämoglobin ersetzt. Dabei fällt das Abbauprodukt Bilirubin, ein gelber Blutfarbstoff, an. Andererseits ist an diesem Prozess die Leberbeteiligt, die oftmals noch nicht vollständig ausgereift ist. Kann das Bilirubin nicht schnell genug verarbeitet und ausgeschieden werden, wird der Farbstoff in der Haut gespeichert und färbt zuerst Gesicht und Augen, bei ansteigender Konzentration zunehmend den restlichen Körper. Ein verstärkter Ikterus wird mit einer Lichttherapie behandelt. Durch Bestrahlen mit blauem Licht – der Phototherapie – kann das Bilirubin aufgespalten und leichter ausgeschieden werden.
Um Ihre Kinder in der Umstellungsphase zu unterstützen, können Sie Folgendes tun:
Stillen und füttern Sie beide nach Bedarf, sodass sie ausreichend Flüssigkeit und Nahrung zu sich nehmen – ab dem zweiten Lebenstag sollten die Babys wenigstens sechs Mal in 24 Stunden trinken.
Achten Sie auf ausreichende Wärme, das verringert den Kalorienverbrauch. Unterwäsche aus einem Wolle/Seide-Mischgewebe sorgt für einen guten Temperaturausgleich – die Babys sollten jedoch nicht schwitzen!
Stellen Sie Ihre Kinder, so oft es geht, im Kinderwagen ans geschlossene Fenster, das Tageslicht kann den Stoffwechsel gut unterstützen. Werden die Kinder gelb, fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Kinderarzt nach alternativen Möglichkeiten.
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