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Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Titel: Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothee von Haugwitz , Petra Lersch
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versorgt werden müssen, versuchen Sie, Ihr Wochenbett einzuhalten und sich genügend Ruhephasen zu gönnen.
    Felicitas
    Mein Wochenbett
    Heute weiß ich, dass ich gut daran tue, das Wochenbett als besondere Zeit der Ruhe mit den Kindern ernst zu nehmen. Ich erinnere mich an furchtbar anstrengende Tage nach der Geburt unserer ersten Tochter, in denen tagsüber an Ausruhen oder gar Schlaf nicht zu denken war. Freunde, Nachbarn und Verwandte gaben sich „die Klinke in die Hand“, um unsere Prinzessin zu begrüßen. Ich war völlig fertig und unsere Tochter total reizüberflutet. Diesmal haben wir es besser gemacht. Mein Mann hat gleich Elternzeit genommen, meine Mutter kümmert sich um Wäsche und Essen. So hatten wir in den ersten Tagen Zeit nur für uns. Besucher kommen immer noch auf eine Warteliste und bringen den Kuchen mit.

Veränderte Gefühlswelt
    Die Zeit nach der Geburt ist geprägt von einem Auf und Ab der Gefühle, die Ihnen, wenn Sie das erste Mal Eltern werden, völlig neu sein werden. Mutterglück – Vaterstolz, die Freude über gleich zwei so entzückende Babys, die fix und fertig auf die Welt kommen, gehört genauso dazu wie die ganze Tragweite der Verantwortung für zwei schutzlose Babys, die völlig auf Sie angewiesen sind.
    Es gibt Tage, da müssen Sie als Eltern die beiden immerzu anschauen und werden ganz gerührt sein von ihrem Anblick. Sie erleben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und werden sie wie ein Löwe verteidigen, und sei es nur, weil Ihr Partner die Gesichter der Babys mit dem falschen Waschlappen säubern möchte.
    Und zeitgleich entdecken Sie gegenseitig ganz neue Seiten an Ihrem Partner. Der frischgebackene Vater, der ganz selbstverständlich die Kinder wickelt, die junge Mutter, die, entgegen allen ihren Vorsätzen, beide Kinder am liebsten im Elternbett schlafen lässt. Und Sie beide werden sich fragen: Schaffen wir das, jeder für sich und beide zusammen? Die Erinnerungen an die eigene Kindheit, die Beziehung zu den eigenen Eltern spielt natürlich eine Rolle – und da sollen nicht mal die Tränen fließen?! Seien Sie gewiss, das ist normal. Und dieser Zustand geht leider und zum Glück vorüber.
Babyblues
    25–70 Prozent aller Frauen erleben nach der Geburt ihrer Kinder heftige Stimmungsschwankungen. Manche Frauen fühlen sich nach der Geburt der Zwillinge regelrecht „leer“ und vermissen die Bewegungen ihrer Kinder. Sie sind enttäuscht, weil sich nicht gleich nach der Geburt das viel beschriebene Glücksgefühl einstellt, wo doch gleich zwei Babys geboren sind. Und gleichzeitig fühlen sich viele Mütter mit der Versorgung beider Kinder überfordert.
    Ein durch die Hormonumstellung bedingtes Stimmungstief – der Babyblues – ist ein ganz normaler Zustand im frühen Wochenbett, typischerweise rund um den dritten bis fünften Wochenbetttag, manchmal auch bis zum Ende der ersten Woche. Zu groß ist die Umstellung auf das Muttersein, gerade wenn die ersten Kinder geboren wurden. Der beginnende Milcheinschuss oder das Abstillen, die körperlichen Veränderungen und die Versorgung der Zwillinge fordern viel Aufmerksamkeit und Energie.
    Das alles zusammen fühlt sich schon mal „zum Heulen“ an und das darf es auch. Seien Sie nicht über sich selbst erschrocken, wenn die Tränen fließen – manchmal auch grundlos. Verstehen Sie diesen Zustand als eine Art Anpassungsreaktion auf eine großartige Veränderung in Ihrem Leben. Lassen Sie sich Zeit, in Ihrer neuen Rolle anzukommen – und neue Gefühle entstehen zu lassen.
    Gemeinsam sind Sie stark und meistern mit vielen helfenden Händen die erste Zeit.
    Vielleicht haben Sie sich Ihre Kinder ganz anders vorgestellt – und jetzt hat das eine die Nase der Großmutter und das andere noch nicht einmal Haare. Das ist nicht weiter schlimm. Die beiden werden sich täglich verändern und wachsen. Und damit wächst auch Ihre Beziehung zu ihnen. Gegen das „Loch im Bauch“ hilft am besten der enge Kontakt zu Ihren Kindern. Gegen das Gefühl der Überfforderung helfen Entlastung und liebevolle Begleitung! Ein Gespräch mit der Hebamme, Ruhephasen und liebevolle Unterstützung durch den Partner oder vertraute Personen werden Ihnen helfen, sich den anstehenden Aufgaben gewachsen zu fühlen.
Postpartale Depression
    Wenn der Babyblues nicht weggehen will und die Stimmungslage schlecht bleibt, wenn weiterhin Tränen fließen und Sie sich überfordert fühlen, wenn die Gedanken an die Geburt Sie nicht loslassen, Sie nicht mehr in

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