Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
gebracht haben, geht genauso gut wie das Stillen eines Einlings. Wichtig ist eine gute Information und Vorbereitung. Sorgen Sie für eine emotionale Unterstützung – beziehen Sie Ihren Partner, Ihre Familie mit ein. Organisieren Sie praktische Unterstützung, also Hilfeim Haushalt. Und bedenken Sie, letztendlich lernt man Stillen nur durch Stillen.
Zwillinge können in verschiedenen Positionen gleichzeitig gestillt werden: beide im Wiegegriff (links) oder einer im Wiege-, der zweite im Rückengriff (rechts).
Die Vorbereitung
Am besten informieren Sie sich schon vor der Geburt über das Stillen. In vielen Geburtskliniken oder Geburtsvorbereitungskursen werden Informationsabende, manchmal sogar zur Ernährung von Zwillingen, angeboten. Gerade, wenn Sie Ihre ersten Kinder bekommen oder in Ihrem Bekannten- und Familienkreis keiner über Stillerfahrung verfügt, lohnt sich die Teilnahme. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme über das Stillen. Bei Besonderheiten, wie Hohl- oder Schlupfwarzen, können Sie Ihren Kindern mit einer guten Vorbereitung das Anlegen erleichtern. Fragen Sie Ihre Hebamme danach, sie kann Ihnen sicher weiterhelfen.
Eine besondere Behandlung der Brust zur Vorbereitung ist nicht notwendig. Die Schwangerschaftshormone sorgen für eine natürliche Entwicklung. Das Brustdrüsengewebe wächst, der Warzenhof und die Brustwarze werden dunkler, Montgomerydrüsen, die die Brustwarzen mit einer pflegenden, leicht fettenden Substanz versorgen, entwickeln sich.
Waschen Sie die Brüste nur mit klarem Wasser und tragen Sie einen gut sitzenden Schwangerschafts-BH. Luft- und Sonnenbäder härten empfindliche Haut ab. Sind die Brustwarzen trocken und empfindlich, können Sie sparsam Wollfettcreme auftragen.
Die Vorteile des Stillens
Das ausschließliche Stillen wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO während der ersten sechs bis acht Lebensmonate empfohlen. Nach dieser Zeit wird allmählich Beikost eingeführt. Begleitend, so die WHO, ist es empfehlenswert, bis zum zweiten Lebensjahr weiter zu stillen. Stillen hat viele Vorteile:
Das Allergierisiko wird vermindert, wenn vier Monate ausschließlich Muttermilch gefüttert wird.
Muttermilch fördert die Abwehrkräfte der Kinder gegen Durchfälle, Atemwegserkrankungen, Harnwegsinfekte und Mittelohrentzündungen.
Durch die besondere Zusammensetzung der Muttermilch, u. a. durch den Eiweißstoff PSTI, wird der kindliche Darm vor Darmerkrankungen geschützt.
Die Entwicklung von Frühgeborenen wird einerseits durch die besondere Zusammensetzung der Muttermilch unterstützt und andererseits durch den intensiven Körperkontakt gefördert. Mütter von Frühgeborenen produzieren eine sogenannte Preterm-Milch, die den besonderen Bedürfnissen angepasst ist; besonders wichtig für Frühgeborene ist das Eiweiß PSTI zum Schutz des noch unreifen Darms.
Stillen fördert die Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt und senkt das Brustkrebsrisiko der Mutter.
Es spart Geld – bis zu 120 € pro Kind pro Monat.
Stillen erleichtert den Alltag. Sie haben überall und jederzeit sofort die richtig temperierte Nahrung zur Verfügung.
Der Milcheinschuss
Schon während der Schwangerschaft wird die erste Milch gebildet, das Kolostrum. Es ist reich an Immunglobulinen, wirkt dadurch abführend und regt die Darmtätigkeit an. Die gelborange Farbe entsteht durch den hohen Karotingehalt. Es enthält außerdem das Eiweiß PSTI, das sich wie ein Schutzfilm über die Darmschleimhaut legt und den kindlichen Darm vor aggressiven Substanzen schützt. Dadurch ist das Kolostrum besonders für frühgeborene Babys eine wichtige Nahrung.
Drei bis fünf Tage nach der Geburt sorgen Hormonschübe für eine gesteigerte Durchblutung und Ansammlung von Gewebeflüssigkeit in der Brust, um die Bildung der sogenannten Übergangsmilch vorzubereiten. Die Brüste werden heiß, sind gespannt und prall. Da die Nachfrage das Angebot bestimmt, reguliert sich die Milchmenge durch das anfängliche Anlegen nach Bedarf. Das Rooming-in mit den Zwillingen eignet sich deshalb bestens, um einen gemeinsamen Rhythmus ohne schmerzhaften Milcheinschuss zu finden.
Im Gegensatz zu Einlingsmüttern werden Sie keinen so beeindruckenden Milcheinschuss haben, da Ihre beiden Kinder das zu Anfang überschießende Angebot an Milch gut wegtrinken werden. Ein zweiter Hormonschub nach zehn bis vierzehn Tagen sorgt für die Bildung der reifen Frauenmilch.
Das korrekte Anlegen
Um wunden Brustwarzen vorzubeugen, ist die richtige
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