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Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Titel: Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothee von Haugwitz , Petra Lersch
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den Schlaf finden, keinen Appetit mehr haben und sich an Ihren Kindern nicht erfreuen können, dann kann eine postpartale Depression entstanden sein. Dieser Zustand kommt schleichend. Etwa 10–15 Prozent aller Frauen und sogar 10 Prozent aller Männer, die Eltern werden, leiden im ersten Lebensjahr der Kinder an depressivenVerstimmungen. Holen Sie sich Hilfe, sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber und vereinbaren Sie einen weiteren Termin mit Ihrer Hebamme, Ihrem Frauenarzt oder Ihrem Hausarzt – Sie sind nicht allein! Oft reicht das Gespräch mit der Hebamme oder dem Arzt, um Klarheit zu bekommen und einen Hilfeplan aufzustellen. Je früher eine Depression behandelt wird, desto schneller kann Hilfe organisiert werden und desto schneller kann diese Erkrankung heilen. Nur selten ist eine medikamentöse Behandlung, die bei den Müttern das Abstillen erfordert, vonnöten. Rechtzeitige Hilfe durch einen Therapeuten und vor allem Entlastung sind besonders wichtig und effektiv.
    Nutzen Sie die regelmäßigen Besuche Ihrer Hebamme auch, um über Gefühle zu sprechen.
    Wenn Sie wissen, dass Familienmitglieder oder Sie selbst schon ein Mal an einer Depression erkrankt sind, sprechen Sie im Vorhinein mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt darüber. Hilfreiche Adressen finden Sie im Anhang.
    Auch wenn man vermuten könnte, dass gerade Zwillingseltern wegen der „doppelten“ Belastung besonders häufig an depressiven Verstimmungen leiden müssten, können wir das aus unserer Erfahrung in der Betreuung von Zwillingsfamilien nicht bestätigen. Vielmehr erleben wir, dass Zwillingsfamilien meist schon im Voraus gut organisiert sind. Die werdenden Väter gestalten den Alltag engagiert mit und die Mütter stellen sich in der Regel für erst einmal eine bestimmte Zeit ausschließlich auf das Mutterdasein ein.
    Bewusste Kuschelzeiten mit beiden Kindern tun allen gut.
Bonding – Bindung entsteht
    Den Beginn einer intensiven Eltern-Kind-Beziehung, das erste gegenseitige Kennenlernen, nennt man „Bonding“. Dieser Prozess beginnt schon in der Schwangerschaft. Die ungeborenen Kinder nehmen Bewegungen und Streicheleinheiten der Mutter genauso wahr, wie sie die Bewegungen und Berührungen ihres Geschwisters registrieren. Ungeborene Babys können ab der 20.Woche hören und lernen so die Geräusche ihres Lebensumfeldes kennen. Die Stimme der Eltern und Geschwister, häufig gespielte Melodien, alltägliche Geräusche werden ihnen vertraut. Sie selbst spüren die Bewegungen Ihrer Kinder, spüren, welche Position und welche Musik ihnen angenehm ist oder missfällt. Unter Umständen bemerken Sie einen unterschiedlichen Bewegungsdrang Ihrer Zwillinge, unterschiedliche Reaktionen auf Ihre Stimme und die Ihres Partners, sodass Sie beide als eigenständige Wesen erleben und Reaktionen zuordnen können.
    Nach der Geburt sind Neugeborene ebenfalls aktiv am Bindungsprozess beteiligt. Sie habenvon Natur aus ein Bedürfnis nach Wohlbefinden, Sicherheit und emotionaler Beruhigung. Eine Vielzahl von Reflexen befähigt sie, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen. Nach den ersten Minuten des Ankommens werden sie über eine längere Zeit in einem besonders wachen und aufmerksamen Zustand sein. Alles ist auf Wahrnehmung ausgerichtet. Mit weit geöffneten Augen suchen sie geradezu den ersten Blickkontakt. Dieses erste In-die-Augen-Schauen ist ein intensiver Moment, der Sie tief berühren wird. Erfreulicherweise gehört es mittlerweile zum Standard, gesunde Neugeborene nach der Geburt auf den Bauch der Mutter zu legen und ihnen dieses erste Kennenlernen mit Ruhe und Zeit zu ermöglichen.
    WISSEN
    Was wäre, … wenn Sie keine Kuschelzeit direkt nach der Geburt haben?
    Falls Sie nicht direkt nach der Geburt mit Ihren Kindern kuscheln können, wird die Beziehung zu Ihren Kindern keinen Schaden nehmen. Je nach Verlauf der Geburt, Anpassungsfähigkeit Ihrer Kinder und eventueller Frühgeburt, kann eine intensivmedizinische Betreuung Vorrang haben. Sind Ihre Kinder durch einen Kaiserschnitt zur Welt gekommen, kann Ihr Partner den ersten engen Kontakt zu den Kindern herstellen. Das Bonding können Sie jederzeit nachholen, wenn es Ihnen und Ihren Kindern möglich ist!
    Nehmen Sie sich bewusst Zeit und Ruhe, mit jedem Kind einzeln – mit so viel Hautkontakt wie möglich – zu kuscheln. Manchmal gelingt das Bonding mit den Zwillingen besser an zwei unterschiedlichen Tagen, sodass Sie es in Ihren Alltag gut einplanen und mit jedem Kind genießen können. Kuscheln Sie, so

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