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Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Titel: Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothee von Haugwitz , Petra Lersch
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Kinder nicht satt sehen. Babys zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat sehen immer weiter und schärfer. Dies ermöglicht ihnen das zielgerichtete Greifen, das wir eben beschrieben haben. Das Hörvermögen Ihrer Kinder macht in diesen Wochen und Monaten entscheidende Fortschritte, die für die Sprachentwicklung von großer Bedeutung sind. Sie verstehen plötzlich, dass bestimmte Klangeinheiten einen bestimmten Sinn haben und nach einem bestimmten Muster zusammengesetzt werden. Dies ist der Anfang des Verstehens von Wörtern!
    Bisher war die Sprachmelodie entscheidend für die Kinder, also ob eine Stimme freundlich, angestrengt oder beruhigend klang. Nun werden Sie feststellen, wie Ihre Kinder auf einzelne Worte wie zum Beispiel den eigenen Namen, freudig reagieren.
    Ein unvergleichlich schöner Moment ist es, wenn Sie Ihre Kinder plötzlich das erste Mal „sprechen“ hören. Ständig geben sie neue Laute von sich, die immer wieder anders klingen. Mal gurrend, mal brabbelnd, mal zischend. Sie hören jedes Ihrer Kinder allein, aber auch wie sie interagieren mit etwas Lachen und Kichern zwischendurch. Sie erkennen zwar die Wörter nicht, aber eine Satzmelodie in dem, was Ihre Kinder sagen. Wundern Sie sich nicht, Kinder sind wahre Meister im Imitieren!
    Übrigens ist diese Phase der Hör- und Sprachentwicklung in allen Ländern gleich, wie man festgestellt hat. Alle Kinder, egal wo sie leben, beginnen mit Lall-Lauten, teilweise auch mit solchen, die in ihrer Muttersprache nicht vorkommen, die sie also in ihrer Umgebung nicht hören. Auch taubgeborene Kinder lallen bis zum 6. Monat.
    Auffallend in dieser Zeit ist die Lust und Ausdauer, mit der Kinder alles, was sie zu fassen bekommen, mit dem Mund erkunden. Dieser ist eine besonders sensible, reizempfindliche Zone, mit der Ihre Kinder am besten herausfinden, wie das Ding, das sie in der Hand halten, beschaffen ist. Dies nennt man auch „orales Erkunden“, ein Verhalten, das bis ungefähr zum achten Lebensmonat die bevorzugte Methode bleibt, um die Welt zu verstehen.
    Väter genießen eine abendliche Spielerunde mit den Babys nach der Arbeit.
Spiele immer wieder
    Kinder zwischen dem vierten und sechsten Monat wollen vor allem eins: Wiederholungen. Sie juchzen und freuen sich, wenn Sie zum zehnten Mal die gleiche Grimasse schneiden oder das gleiche Lied singen. Sie haben einen Heidenspaß daran, ihren Schnuller viele Male auf den Boden zu werfen und ihn von einem Erwachsenen ebenso viele Male wieder aufheben zu lassen. Dass Ihre Kinder von Wiederholungen so fasziniert sind, hat seinen guten Grund: Sie helfen ihnen, die Gesetzmäßigkeiten ihrer Umgebung zu begreifen. „Aha, wenn ich das loslasse, dann fällt es wieder runter. Wird es das das nächste Mal wieder tun?“ – das ist die Grundfrage, die Kinder mit diesem Verhalten für sich beantworten. Fast noch wichtiger als das Begreifen dieser allgemeinen Gesetzmäßigkeiten ist für Kinder dabei die Erfahrung, dass sie selbst handelnde Wesen sind und durch ihr Tun etwas bewirken können.
    Viel Freude macht auch das „Guck-guck-Spiel“. Dadurch lernen Kinder, dass Dinge auch dann existieren, wenn man sie gar nicht sieht. Psychologen nennen dies die „Objekt-Permanenz“. Allerdings ist diese Sicherheit für IhreKinder noch fragil. Es ist immer wieder mit Spannung verbunden, ob der Papa, der sich hinter der Couch versteckt, tatsächlich wieder auftaucht.
    Irgendwann werden Sie merken, dass Ihre Kinder selbst aktiv werden bei diesem Spiel und es entweder mit Ihnen oder zu zweit allein ohne Sie spielen. Hier zeigen sich die Vorteile des Zwillingsdaseins, es ist immer jemand zum Spielen da!
Guter Schlaf
    Diese drei Monate sind eine Zeit, in der die Wachphasen Ihrer Kinder sukzessive länger werden. Meist hat sich jetzt ein Schlafrhythmus eingependelt. Leider wird dieser häufig in diesen drei Monaten, in denen Ihre Kinder so viel Neues erlernen, wieder anders. Oft beginnen zum Beispiel Kinder, die in der ersten Zeit viel geschlafen haben, in dieser Zeit nachts verstärkt aufzuwachen. Seien Sie gewiss, Sie werden einen neuen Rhythmus finden!
    Wie viel ein Kind schlafen muss, ist individuell sehr unterschiedlich. Die Grundregel ist, dass es tagsüber so viel schlafen soll, dass es im Wachzustand zufrieden und interessiert an seiner Umgebung ist. Auch Ihre Kinder müssen nicht automatisch das gleiche Maß an Schlaf brauchen, um zufrieden zu sein. Allerdings bilden sich doch gerade ab dem vierten Monat gemeinsame

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