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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer , Schreiner
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hockte.
    Sofia starrte die ausgestreckte Hand an. Sie wusste instinktiv, dass es gefährlich war, diesen Mann zu berühren. Aber sie konnte einfach nicht widerstehen. Während er ihr auf die Beine half, spürte sie wieder seine Kraft, die er ihr schon beim Handauflegen demonstriert hatte. Kam der neuerliche Adrenalienstoß von ihrer verwirrten Angst oder von der rätselhaften Anziehungskraft, die der Fremde auf sie ausübte? Anstatt sie sofort loszulassen, als sie sicher stand, zog der Hüne sie noch näher an sich heran, und die Glut in seinen dunklen Augen jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sofia versuchte ihren Blick zu lösen, doch statt ihrem Verstand zu gehorchen, registrierte sie seinen sinnlichen Mund. Lippen, die ihren Namen flüstern sollten, nachdem sie sich geküsst hatten. Ihr Gegenüber lachte, als lese er ihre Gedanken, sein Ton ein honigsanftes Geräusch, und sie spürte, wie sich ihr Unterleib erneut zusammenzog. Sofia trat einen Schritt zurück, es gelang ihr trotzdem nicht, den Blickkontakt abzubrechen.
    Edward genoss den verwirrten Ausdruck im Gesicht seines wunderschönen Geschöpfes. Er ertrank fast in ihren klaren blauen Augen und fühlte sich, als falle er kopfüber und kopflos in eine Falle. Er zog sich ein wenig von der Vampirin zurück und war innerlich erschrocken darüber, wie tief er bereits in ihrem Anblick versunken gewesen war. Er schüttelte die Verzauberung mit einem energischen Kopfschütteln ab und dann warf er der Ursache dieser Magie einen bösen Blick zu. »Was, zum Teufel, denkst du dir eigentlich?«
    Sein scharfer Tonfall erschreckte ihn ebenso wie die unvorhergesehene Leidenschaft, die ihn überfallen hatte, seit er sein Geschöpf, sein Opfer zum ersten Mal gesehen hatte. Edward verfluchte sich innerlich. Was dachte er sich eigentlich?Das sie schön war? Naiv? Wieso zum Teufel hatte er eingegriffen? Wieso seiner plötzlichen Sorge um sie nachgegeben? Ärgerlich schob er seine Handlung und die unerklärliche Faszination auf sein schlechtes Gewissen. Er war schlicht und ergreifend nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sie jung war. Und hübsch. Und vollkommen hinreißend in ihrer Unschuld.
    »Wobei?«, fragte sie und riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Wie wobei?«
    »Du hast gefragt, was zum Teufel ich mir eigentlich denke und ich fragte: Wobei? Zu existieren, hier zu erscheinen, jemanden zur Hölle zu schicken, der in meinem Mund rumfummelt? Was genau meinst du?«
    Was zum Teufel denkst du dir eigentlich dabei mich dazu zu bringen, mein Versprechen zu brechen?!
, war die korrekte Antwort, die Edward ihr auf gar keinen Fall geben würde. Schlimm genug, dass er sich immer noch – trotz besseren Wissens – für die Kleine interessierte.
    »Alles davon, nehme ich an«, meinte er mit einem Seitenblick auf Noctalyus, der langsam begann, sich wieder zu regen.
    »Nimmst du an?!« Sofia maß den Hünen mit einem gewollt abschätzenden Blick, obwohl es ihr schwer fiel. Seinem Aussehen und Auftreten nach zu urteilen, schien ihr Gegenüber in einem früheren Leben ein erfolgreicher und begehrter Kriegsgott gewesen zu sein. »Und wer bist du? Mr. Annehmer?!«
    Jetzt wäre der Zeitpunkt, sein Versprechen an Magnus aufrechtzuerhalten. Doch der Zeitpunkt verstrich. »Edward!«
    «Edward und weiter…?«
    »Einfach nur Edward … ohne Nachname.« Er verzog einen Mundwinkel zu einem trägen Lächeln, welches die meisten anderen Vampire davon abhielt, ihn weiter zu provozieren. – Bei seinem eigenen Geschöpf biss er damit auf Granit.
    »Hör zu, einfach nur Edward. Es geht dich nichts an, wie ich ein Vampir geworden bin oder warum. Es geht dich nichts an, was ich vorher gemacht habe, oder jetzt tue, und es geht dich nichts an, warum ich hier bin. Und jetzt sei so gut, und geh mir aus dem Weg, ja!«
    »Aber mich geht es sehr wohl etwas an!«, unterbrach die Stimme Noctalyus’, noch während Edward fasziniert nach einer passenden Antwort suchte. Der Blonde stand auf und gab sich keine Mühe, seine Wut zu verbergen.
    »Tatsächlich?« Sofia klang nicht überzeugt.
    »Es ist mein Club und damit befindest du dich auf meinem Grund und Boden.« Ihr Angreifer klopfte sich seine Kleidung sauber und glatt.
    »Nett hier!«, spöttisch verzog Sofia eine Augenbraue, was ihr das Aussehen eines verärgerten Engels verlieh.
    »Also: Lass mich die Frage genauer formulieren: Wer bist du und was führt dich her?«
    Sofia öffnete den Mund, um ihren Namen zu nennen, überlegte es sich anders und

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