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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer , Schreiner
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Morna war es erleichterter Triumph.
    »War das auch Teil deines Plans?«
    »Ja!«, gestand Magnus und Edward glaubte eine Spur Bedauern darin zu hören.
    Edward schloss wieder die Augen und versuchte nicht an Sofias Gesicht zu denken, nicht an ihre Verzweiflung und ihre Furcht, als sie ihm gestanden hatte, dass sie nicht Melanie war. Stattdessen versuchte er sich auf den Ekel zu konzentrieren, den er Morna gegenüber empfand, an ihren Hass und ihre Skrupellosigkeit, doch es gelang ihm nicht. Mornas rote Mähne verwischte, wurde heller, ihre Gesichtszüge weicher, weniger durch Angst wegen der Prophezeiung und Wut auf Edward geprägt, und verwandelten sich immer wieder in Sofias.
    »Aber wieso?« Edward spürte, wie seine eigene Stimme denselben Schmerz mit sich trug, wie Sofias, als er seinen Engel in die Enge gedrängt hatte. Obwohl er befürchtete, denselben verlorenen Ausdruck in seinem Gesicht zu zeigen wie sie, öffnete er seine Augen.
    »Wegen der Liebe!«, Magnus Stimme war unendlich mitfühlend.
    »Natürlich!«, Edward lachte höhnisch und verfluchte sich insgeheim dafür, dass er beinahe wie Morna klang. »Wegen der Liebe!«
    »Edward!« Magnus sprach sanft. »Lüg mich nicht an!«
    Edward sah zu Boden und schwieg verbissen.
    »Und jetzt lass mich alten, sentimentalen Narren allein und such die Frau, die deine Kette trägt.«
    Unbewusst griff Edward an seinen Hals, fühlte den Stoff seines maßgeschneiderten, hochgeschlossenen Hemdes, welches das Fehlen der Kette verbergen sollte. Als ihm bewusst wurde, dass er unwillkürlich den Verdacht des Magnus bestätigt hatte, sah er ihn an.
    »Mir war es offensichtlich und die Königin hat es ebenfalls bemerkt.«
    Edward schnaubte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Königin dieses Wissen nicht ausnutzen würde.
    »Und nichts gesagt?!«, fragte er deswegen.
    »Sie hält sich an ihre eigenen Regeln.« Magnus klang betrübt, beinahe so, als hätte er etwas anderes erwartet.
Vielleicht hat er das sogar
, dachte Edward mit einem Anflug aus Mitgefühl, als ihm wieder einfiel, dass die drei Geschwister waren. Dann traf ihn die volle Bedeutung von Magnus Worten. Er sprang auf. »Aber Morna?«
    Magnus nickte zufrieden. »Wir verstehen uns!«
    Edward begann auf und ab zu gehen. Es war ihm egal, ob Joel seine Wut sah und verstand, es war ihm egal, ob die anderen Schatten seine Emotionen für Schwäche hielten.
    Morna spielte falsch! Das Miststück. Wen hatte sie auf Sofia angesetzt? Und wann?
    Er verharrte, regungslos vor Wut. Die Königin zwang ihn, Sofia aus den Augen zu lassen, sie nicht nur mit Joel, Xylos und Hasdrubal sprechen zu lassen, sondern sie auch mit anderen Vampiren zu teilen und ihnen die Chance zu gewähren, um die Gunst seines Engels zu buhlen. – Vielleicht während sie ihren Tod planten!

21
     
    Sofia sah sich sofort am Eingang mit Noctalyus konfrontiert.
    »Verfolgst du mich etwa?«
    Noctalyus verzog seinen Mund zu einem abwertenden Lächeln. »Du überschätzt dich, kleine Maus!« Er ließ sich genüsslich viel Zeit damit sie von oben bis oben zu mustern. »Oder sollte ich dich Laborratte nennen? Forschungsobjekt des Magistraten?«
    Sofia erwiderte seinen Blick ungerührt. Lieber würde sie sich die Zunge abbeißen, als Noctalyus zu fragen woher er sein Wissen nahm. Seine blauen Augen waren immer noch so blank wie sie sie aus London in Erinnerung hatte, leer.
    »Bist du mit diesem Blick zur Welt gekommen, oder musst du ihn jeden Tag üben?«
    Noctalyus ließ sich nicht provozieren sondern behielt sein nonchalantes Lächeln weiterhin festgefroren auf seinem Gesicht. »Geboren.«
    «Ah! Dachte ich mir!« Sofia wollte einen Schritt an ihm vorbei machen, doch er verstellte ihr den Weg.
    »Deine Waffe!« Verlangend streckte er seine Hand aus.
    »Wieso?«
    »Du bist hier unter Freunden und benötigst keine Waffe. Außerdem ist es gegen die Regeln.«
    »Ah! Die Regeln!« Sofia lächelte süßlich und händigte Noctalyus die Waffe aus, die sie gut sichtbar in einem Waffengürtel bei sich getragen hatte.
    »Der Chef hat keine Zeit für dich. – Noch nicht!«
    Zufrieden strich Noctalyus die Waffe ein und ließ Sofia passieren, ohne sie abzutasten. Die bloße Tatsache, dass er sie nur unbewaffnet in den Club lassen wollte, bestätigte Sofia, dass eine zweite Waffe eine gute Idee gewesen war.
    Die Vampirin betrat die Balustrade, die als erster Stock einmal den kreisförmigenRaum umrundete und die auf der Wandseite verwinkelte Vertiefungen aufwies, die so

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