Zwillingsblut (German Edition)
Moment streiften seine Lippen unziemlich über ihre Finger, während sein Blick den ihren einfing.
Für einen Augenblick fühlte sich Sofia benommen, in den Bann geschlagen von dem verführerisch sanften Braun von Edwards Augen.
Was passierte zwischen uns?
Sie schüttelte den Kopf, um die Benommenheit abzuschütteln. Im Prinzip wollte sie es gar nicht wissen, wollte nur, dass es vorüberging. Sofia traute niemandem genug, um einen Augenblick des totalen Bewusstseins der anderen Person zu teilen. Plötzlich erinnerte sie sich an das schimmernde Netz der Versuchung, an die Verlockung und das Versprechen in seinen Küssen.
»Netter Versuch, Stalker!«, meinte sie und trat einen raschen Schritt zurück, während sie sich unsicher an den Hals fasste.
Ihre Finger fanden wie von selbst die Kette, die er ihr geschenkt hatte und die sie heute ursprünglich nur als Provokation hatte tragen wollen. Der schmeichelnd seidige Stoff ihres schwarzen Kleides und ihres offenen Blazers raschelte sinnlich bei ihrer Bewegung. Unwillkürlich ließ Sofia ihre Hand über die perlenförmigen Anhänger gleiten.
Edward nahm mit leicht gekräuselten Lippen jede ihrer Bewegungen wahr. In seinem Gesicht und seinen Augen war nichts zu erkennen, doch innerlich gratulierte er sich dazu, ihr seine magische Kette überlassen zu haben.
»Sie steht dir sehr gut, Engel!« Sein Ton ließ sie an Leidenschaft denken, an solch einen erotischen Genuss, dass ihr allein bei dem Gedanken daran eine Gänsehaut über den Körper lief. Wie konnte es sein, dass es ihm stets gelang, sie an Erotik und Sex denken zu lassen? Es war unerklärlich und gefährlich. – Nicht nur für sie sondern auch für ihn.
Sie zwang sich wieder ihren Verstand zu benutzen und weigerte sich daran zu denken, welche Gefühle sein Geschenk in ihr auslöste. Als wäre auch die magische Kette gefährlich. Nur Edward war in der Lage ein Geschenk so gekonnteinzusetzen, so unmissverständlich und verlockend, dass all ihre Gefühle in Aufruhr gerieten.
Es kostete Edward Mühe, sich zurückzuhalten. Jeder Teil von ihm wollte Sofia, sie berühren, erkunden und erforschen. Selbst sein Blut schien vor Elektrizität zu knistern und jede seiner Körperzellen war sich ihrer Nähe schmerzhaft bewusst. Er musste an etwas anderes denken, etwas anderes als ihre Haut, ihren Mund oder ihre kleine, verlockende Zunge, mit der sie sich eben in diesem Augenblick die Lippen befeuchtete. Edward grollte leise, als die Reaktion seines Körpers unmissverständlich ausfiel und ein neuer, elektrischer Stoß durch seinen Unterleib brandete. Er wollte Sofia, wollte ihr – und jedem anderen – zeigen, dass sie zu ihm gehörte – ausschließlich zu ihm.
Sofia konnte das Verlangen spüren, das von Edward ausging und sie umhüllte wie eine zweite Haut. Er war so angespannt, so bemüht darum, ihr nicht zu zeigen, wie leidenschaftlich er sie begehrte, dass sie den Schmerz in seinem Gesicht beinahe sehen konnte. Und es wäre wirklich einfach nachzugeben. Einfach für eine Nacht ja zu sagen und das Versprechen der Lust einzulösen. – Aber es wäre nicht fair. Als Vampir war er noch jung, beinahe ein Kind, ein hoffnungslos sinnliches, gefährlich romantisches Geschöpf, welches an Liebe und Partnerschaft glaubte. – Etwas, was sie selbst schon lange nicht mehr tat – Sie eine kurzlebige Spielfigur.
Sofia trat einen Schritt zurück, doch sie war nicht schnell genug für ihn. Edward schloss seine Hand um die Kette, hielt Sofia gefangen, während er einen Schritt näher trat.
»Ich denke«, murmelte er und seine Stimme klang sinnlich, wie das Flüstern von Satin in einer dunklen Nacht, »dass dich diese Kette an mich erinnern wird – immer.«
Edward ließ die magischen Perlen los, sie fielen in Sofias Dekolleté, schlängelten sich unter die Korsage und zwischen ihre Brüste, ließen sie wissen, wo Edwards Hände am liebsten wären.
»Und jedes Mal, wenn du sie trägst, wirst du an die Zukunft denken. Dich und mich – und das hier!«
Sofia wollte zurücktreten, als Edward näher kam, wollte den Kopf abwenden und ihre Lippen verschließen, doch nichts von alledem ließ sich in die Realität umsetzen. Das Braun seiner Augen war zu verlockend, die Selbstsicherheit in seinem Gesicht zu intensiv… und die berauschende Wärme, die immer noch von ihm ausging und wie Magie zwischen ihnen floss… Ihre Lippen gaben beinahe von selbst nach, öffneten sich unter seinem Kuss, ließen zu, dass er seine Zunge in sie gleiten
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