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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Maribelle, diese verdorrte Hexe, Acacia ihr Herz ausgeschüttet, und schon hatte diese einen Verbündeten gefunden, dem sie anvertraute, sie glaube, auf eine Verbindung zwischen den toten Frauen gestoßen zu sein. Der Mann war mit einer der Frauen zusammen gewesen.
    Mit Jocelyn Wallis?
    Mit einer der anderen?
    Das Gespräch war nur schwer zu verstehen gewesen, doch er hatte zwei und zwei zusammengezählt. Der Mann auf dem Band, der ihr half, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, war Trace O’Halleran, Leannas Ex und der Vater eines Kindes, das bei ihr in Behandlung war.
    Er kapierte nicht, was der Kerl so spät in der Nacht in ihrem Haus und an ihrem Computer zu schaffen hatte. Warum hatte sie sich ihm anvertraut und ihm verraten, was diese alte Schachtel ihr erzählt hatte, warum hatte sie ihm ihre Unterlagen gezeigt, worum auch immer es sich dabei handeln mochte?
    Im Stillen verfluchte er sich, dass er es vermasselt hatte. Hätte er sie bloß damals in dem Parkhaus umgebracht! Es war ein Riesenfehler gewesen, dass er sie hatte davonkommen lassen, sie und ihre Schlampe von Mutter.
    Außerdem hätte er das ganze Haus verwanzen sollen, nicht bloß ein paar Räume. Den ersten Teil ihres Gesprächs hatte er gar nicht mitbekommen, weil das Radio so laut gedudelt und den Empfang gestört hatte.
    Das Ganze nahm eine unvorhergesehene Wende, und das viel zu schnell.
    Sie machte alles kaputt, weihte andere Leute ein, wollte sogar die Polizei informieren und alles zerstören, was er so mühsam in die Wege geleitet hatte.
    Das durfte er nicht zulassen. Nicht nach all den Jahren geduldiger, anstrengender Arbeit. Wer war sie eigentlich, dass sie ihn dazu zwang, noch größere Risiken einzugehen und jegliche Vorsicht über Bord zu werfen?
    Entgegen seinen ursprünglichen Plänen und seinem ganz persönlichen Wunsch, sie als Letzte zu beseitigen, ihr Schicksal hinauszuzögern, sie in Angst und Schrecken zu versetzen als Quittung für all ihre Sünden, musste er sein Vorgehen ändern. Sie würde die Nächste sein.
    Zornbebend öffnete er eine Schreibtischschublade und zog ein schmales Kästchen mit einem Zahlenschloss hervor. Er stellte die Kombination ein, öffnete den Deckel und nahm das Messer heraus. Die Klinge glänzte, als er sie hochhielt. Er musste daran denken, wie sie sich umgedreht und ihn erblickt hatte, spürte wieder die Woge der Macht, die ihn durchflutete, als er sich auf sie stürzte, hörte ihren überraschten Aufschrei, als ihre Leiber aufeinanderprallten.
    Gott, was für ein Rausch!
    Er drehte das Messer in seiner Hand. Dünn. Rasiermesserscharf. Perfekt zum Häuten, Ausbeinen oder Morden. Ein Stich in ihr Herz oder in die Lunge, ein schneller Schnitt durch die Kehle, und sie würde sterben, noch während sie ihm in die Augen blickte, wohl wissend, dass er ihr das Leben genommen hatte.
    Doch vor sieben Jahren war es anders gekommen.
    Sie war stärker gewesen, als er erwartet hatte, und sie waren gestört worden.
    Sie war davongekommen. Und er hatte beschlossen zu warten. Ein Fehler, wie sich jetzt herausstellte. Er spürte, wie sein Blutdruck in die Höhe schnellte, der Zorn sein Blut zum Kochen brachte; die Bilder in seinem Kopf wurden rot.
    »Beruhige dich«, rief er sich leise zur Räson. Er ging zur Tür, umfasste den Griff, dann ließ er ihn wieder los und schloss für eine Sekunde die Augen, um seine Fassung wiederzugewinnen. Schließlich kehrte er an seinen Schreibtisch zurück. Er bildete sich etwas darauf ein, stets die Kontrolle zu behalten. Irgendwie musste er jetzt sein Gleichgewicht wiederfinden.
    Er musste die Situation nur in Angriff nehmen, das war alles. Es galt, ein Problem zu lösen, und zwar schnell. Seine Gedanken rasten. Ein »Unfall« müsste es sein, bei dem nicht nur eine Person, sondern gleich zwei ums Leben kamen. Der Rancher würde ebenfalls sterben müssen … sie würden zusammen verunglücken …
    Liebende in einer leidenschaftlichen, aber tödlichen Auseinandersetzung?
    Mord/Selbstmord?
    Ein missglückter Überfall?
    Ein weiterer Autounfall, den keiner von beiden überleben würde? Das Winterwetter und die aufziehenden Stürme böten glaubhafte Bedingungen. Er ballte die Fäuste und presste sie auf seine Augen.
    Denk nach! Du hast zu hart gearbeitet, um jetzt aufzugeben!
    Wieder fragte er sich, ob ihm das Schicksal böse gesonnen war.
    Natürlich nicht!
    Trotzdem wurde er das ungute Gefühl nicht los, dass etwas oder
jemand
ihn beobachtete. Wie eine todbringende Schlange, die sich

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