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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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nahezu unsichtbar um einen Ast gewunden hatte, lauernd, bereit, zuzuschlagen. Seine Haut kribbelte, und er stieß langsam die Luft aus. Das war verrückt; er durfte nicht zulassen, dass seine Ängste die Oberhand gewannen.
    Er war der Macher. Und keine der »Unwissenden« würde ihn überlisten.
    Sein Blick fiel auf seine Gravity-Boots, und er überlegte, seinen Frust einfach auszuschwitzen, doch es gab zu viel, worüber er nachdenken musste, zu viel zu planen. Also schnitt er eine Grimasse, setzte den Kopfhörer wieder auf und lauschte, mit dem alleinigen Ziel, seinen Fehler von damals im Parkhaus wiedergutzumachen.
     
    Trace stellte das Radio in der Küche und den Fernseher im Wohnzimmer an, damit Kacey und er sich unterhalten konnten. Zum lauten Klang von Weihnachtsliedern, vermischt mit den Nachrichten, zeigte er ihr die winzigen Mikrophone, die er entdeckt hatte; dann ließ er sich von ihr Bad und Schlafzimmer zeigen und wurde ebenfalls fündig. Kacey wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht.
    »Wer?«, flüsterte sie. Und vor allem: »Warum?«
    »Jemand, der wissen möchte, was du so treibst.«
    »Ich sollte die Polizei rufen.«
    Er nickte.
    Sie fing an zu zittern. »Er ist in meinem Haus gewesen!«
    Er zog sie an sich und sagte ihr leise ins Ohr: »Hast du eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?«
    »Nein … ganz und gar nicht. Normalerweise ist hier keiner außer mir, und seit Bonzi eingezogen ist, habe ich mit niemandem mehr gesprochen, außer am Telefon, aber das waren sehr einseitige Telefonate.«
    »Was ist mit verärgerten Liebhabern oder deinem Ex-Mann?«
    »Nein, nicht JC . Er ist längst über mich hinweg, außerdem würde er sich nie zu so etwas herablassen. Unsere Scheidung liegt schon einige Zeit zurück. Und seit meinem ersten College-Jahr hat es auch keinen Ex-Freund mehr gegeben.«
    »Ein unglücklicher Kollege oder ein Patient, dem die ärztliche Behandlung nicht gefallen hat, vielleicht auch eine Freundin, die sich von dir schlecht behandelt fühlt?«
    »Ich habe keine Feinde!«
    »Womöglich machst du jemanden nervös.«
    »Ich habe bloß diese Informationen, unternommen habe ich noch nichts.« Sie schüttelte den Kopf, doch die Bilder ihrer Doppelgängerinnen kamen ihr in den Sinn. »Das muss etwas mit diesen Frauen zu tun haben«, sagte sie schließlich, befreite sich aus seiner Umarmung und sank auf die Couch.
    »Hat schon mal jemand versucht, dir Schaden zuzufügen?«
    Vor ihrem inneren Auge blitzte das Bild des Angreifers auf: ein Mann in Schwarz, eine Skimaske über dem Kopf, der sich aus dem dunklen Treppenhaus des Parkhauses auf sie stürzte. Genau wie damals wurde sie auch jetzt von Entsetzen gepackt.
    »Kacey?«, drängte Trace.
    Sie stieß die Luft aus, die sie unbewusst angehalten hatte. Trace, der spürte, dass sie ihm etwas erzählen wollte, streckte ihr die Hand entgegen, zog sie hoch und ging mit ihr hinaus auf die vordere Veranda.
    »Ja, da hat es mal einen Vorfall gegeben. Doch das liegt schon ungefähr sieben Jahre zurück. Damals habe ich noch in Seattle gelebt und bin auf die medizinische Hochschule gegangen«, flüsterte sie und schauderte, als sie an den Tag zurückdachte. Sie war erkältet und zum Umfallen müde gewesen. Es war schon später Abend – sie hatte Stunden in der Bibliothek verbracht, am Computer, weil ihrer von irgendeinem Virus befallen war.
    Sie war erst aufgebrochen, als die Bibliothek schloss, war zu dem Parkhaus hinübergegangen, wo sie ihr Auto abgestellt hatte, und hatte den Aufzug zur sechsten Ebene genommen.
    Er hatte beim Treppenhaus gelauert, in der Dunkelheit, wo sie ihn nicht hatte sehen können; außerdem war sie viel zu beschäftigt mit ihren Schlüsseln gewesen und hatte an nichts anderes denken können als daran, endlich im Bett zu liegen, eine heiße Zitrone mit einem Teelöffel Kleehonig auf dem Nachttisch – das Allheilmittel ihrer Großmutter Ada.
    Als sie zu ihrem Wagen hinüberging, fiel ihr auf, wie düster es auf der Parkebene war. Dann bemerkte sie, dass zwei Glühbirnen zerschmettert waren, die Scherben lagen auf dem Betonboden verstreut.
    Alles, was ihr in jenem Moment Sorge bereitete, war der Gedanke, dass Glassplitter in ihre Reifen eindringen könnten.
    Und dann vernahm sie ein Geräusch – ein leises Husten? Oder das Scharren einer Schuhsohle? Sie fuhr herum. Aus dem Augenwinkel sah sie einen Mann aus dem dunklen Treppenhaus auf sie zustürzen, ganz in Schwarz gekleidet, mit einem enganliegenden Ganzkörperanzug und

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