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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich habe es nur niemanden wissen lassen. Die Beziehung zwischen deiner Mutter und mir war vorbei, wir hatten unsere Ehepartner, und zumindest einer von uns war glücklich.«
    Kacey streckte angriffslustig das Kinn vor. Gerald Johnson hatte eine ziemlich hohe Meinung von sich selbst.
    Er zuckte die Achseln. »Ich hielt es für das Beste, so zu tun, als wärst du nicht meine Tochter, schließlich hatte ich schon genug mit meiner Familie, meiner Frau, meiner Firma zu tun.«
    »Und Mom?«
    »Sie hat bekommen, was sie immer schon wollte: ein Kind.« Gerald hielt ihrem Blick stand. »Es hat funktioniert.«
    »Tatsächlich?« Bei dem Gedanken an all die Lügen, auf denen ihr Leben aufgebaut war, wurde ihr der Magen sauer. »Was ist mit meinem Vater?«, fragte sie. »Dem, der mich großgezogen hat?«
    Geralds Lippen wurden schmal, seine gelassene Fassade bekam Risse. »Was soll das? Kommst du jetzt etwa zu mir, weil er tot ist? Suchst du nach einer neuen Vaterfigur? Oder vielleicht treibt dich ein anderes, weniger selbstloses Anliegen hierher? Womöglich möchtest du etwas ganz anderes?«
    »Ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen«, sagte sie, obwohl sie durchaus etwas ahnte. Seine Anspielung machte sie zornig.
    »Sieh dich doch nur um.« Er machte eine weit ausholende Geste.
    »Damit das ganz klar ist, Mr. Johnson: Ich will nichts anderes von Ihnen als die Wahrheit. Menschen sterben, und ich denke, Sie sind der Schlüssel dazu.«
    »Sterben? Du liebe Güte! Du bist ja so melodramatisch wie deine Mutter!«
    »Mag sein. Doch das ändert nichts an den Tatsachen.« Sie stand auf, da sie nicht länger vor ihm sitzen wollte wie ein unterwürfiger Speichellecker.
    Er legte seine Augenbrauen in tiefe Falten. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Lassen Sie uns mit Shelly Bonaventure anfangen.«
    »Mit wem? Mit der Schauspielerin? Was soll mit ihr sein?«
    »Sie kennen sie nicht?«
    »Natürlich nicht. Der einzige Grund, warum ich überhaupt weiß, wer sie ist, ist der, dass meine Tochter Clarissa all diese Hochglanzblättchen liest.«
    »Sie wurde in Helena geboren.«
    »Wie schön.«
    Kacey geriet ein wenig ins Stocken. War es möglich, dass sie sich irrte? Er schien wirklich ahnungslos zu sein. »Kannten Sie Jocelyn Wallis?«
    »Wen? Ich habe keine Ahnung, worauf du hinauswillst!« Dann schien der Groschen zu fallen. »Augenblick mal. Ich habe etwas über eine vor kurzem verunglückte Frau gelesen. Sie ist beim Joggen in eine Klamm gestürzt, hab ich recht?«
    »Oder gestoßen worden. Die näheren Einzelheiten kenne ich nicht«, räumte Kacey ein. »Ich weiß nur, dass wegen möglicher Fremdeinwirkung ermittelt wird.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?«
    »Da ist diese auffällige Ähnlichkeit … Sehen Sie selbst.« Sie zog die Fotos der beiden erwähnten Frauen aus ihrer Handtasche und schob sie ihm über den Schreibtisch zu. »Diese beiden hier … und Elle Alexander, eine meiner Patientinnen.« Sie kramte Elles Foto hervor und legte es zu den anderen. »Ich vermute, Mom hat bei ihrem Anruf nichts davon erwähnt?«
    »Sie sagte, du würdest irgendwas verfolgen, aber ich hatte zu tun und hab ihrem Geplapper keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt.«
    »Vielleicht hätten Sie genau das tun sollen.«
    »Ich ging davon aus, dass sie meinte, du würdest zu mir kommen, um mich dazu zu bringen, meine Vaterschaft anzuerkennen.«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Ich kenne diese Frauen nicht. Bin ihnen nie begegnet.«
    »Ich vermute, dass sie mit mir verwandt sind.«
    »Was? Diese Frauen?« Er blickte wieder auf die Fotos. »Durch mich?« Er lachte bellend auf, als erwarte er irgendeine makabre Pointe. Sein Gesicht rötete sich. »Wird das eine Art Erpressung?«
    Er verbarg etwas, das sah sie in seinen Augen. Da war noch mehr, sie hatte nur keine Ahnung, was.
    »Versuchst du, mich zu bestrafen?«, fragte er.
    »Sie bestrafen, wofür?«
    »Dafür, dass ich dich nicht anerkannt habe wie Robert.« Seine Stimme klang nüchtern und sachlich.
    Kacey blinzelte. »Wer ist Robert?«
    »Das weißt du doch.«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    Sie starrten einander an; er schien sie gründlich zu taxieren, bevor er klarstellte: »Robert ist mein Sohn. Robert Lindley. Darum geht es doch bei dieser Sache, hab ich recht?«
    Ein eisiger Schauder lief ihr das Rückgrat hinab. Wovon zum Teufel redete er eigentlich?
    Als sie nicht reagierte, fügte er drängend hinzu: »Janets Junge.«
    »Ich muss passen. Wer ist Janet?«
    Seine Lippen

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