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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach hinten stürzte und mit dem Kopf auf die Dielen aufschlug. Einen Moment lang verlor er das Bewusstsein, wohltuende Schwärze umhüllte ihn und nahm ihm den höllischen Schmerz, der in seinem Oberschenkel brannte.
    Du darfst nicht ohnmächtig werden! Wenn du das zulässt, bist du ein toter Mann! Denk an Eli! An Kacey!
    Staub und der scharfe Geruch von verbranntem Schießpulver stiegen ihm in die Nase. Er blinzelte gegen die Ohnmacht an. Die Hunde drehten durch, bellten und geiferten wie verrückt. Die Pferde schlugen aus und wieherten furchtsam.
    »Du verfluchter Mistkerl!«, hörte Trace ihn in der Nähe der Getreideschütten knurren. Er hoffte, dass die Heugabel ernsthaften Schaden angerichtet hatte.
    »Du wirst sterben, O’Halleran, und zwar qualvoll!«, murmelte der Irre. »Dafür werde ich sorgen! Du bist so gut wie tot und deine Freundin, dieses Miststück, auch!«
     
    Kacey kämpfte sich mühsam auf die Füße und gab sich alle Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Gesicht brannte wie Feuer, ihr Kopf dröhnte schmerzhaft. Schwankend hielt sie sich am Küchentresen fest.
Trace und Eli sind irgendwo da draußen … genau wie dieser Psychopath …
Sie schnappte nach Luft, versuchte, tief durchzuatmen, um den Kopf freizubekommen.
    Wumm!
Das scharfe Echo eines Schusses zerriss die Stille der verschneiten Nacht.
    Kacey unterdrückte einen Schrei.
    Trace? O Gott! Eli?
    Sie tastete auf der Anrichte nach Trace’ Handy.
Bitte, o bitte …
Ihre Finger berührten etwas, das ins Rutschen geriet und zu Boden fiel. Trace’ Schlüssel. Daneben müsste doch … ja! Sie stieß auf sein Handy, hielt es zitternd in den Händen und gab aus dem Kopf die letzte Nummer ein, die sie gewählt hatte: die von Detective Alvarez.
    Wieder wurde der Anruf direkt an die Mailbox weitergeleitet.
    Verdammt! Rasch hinterließ sie eine kurze Nachricht. »Der Kerl ist hier! Wir brauchen Hilfe! Bitte schicken Sie …« Sie versuchte, ihre aufsteigende Panik zu unterdrücken und in jenem kontrollierten Ton weiterzusprechen, den sie auch ihren Patienten gegenüber anschlug. »Detective Alvarez, hier ist Kacey Lambert. Ich bin auf Trace O’Hallerans Ranch an der Old Mill Road. Er ist hier. Der Killer ist irgendwo hier draußen. Er hat mich angegriffen, und gerade eben habe ich einen Schuss aus einem der Nebengebäude gehört. Trace und Eli sind beide verschwunden. Bitte schicken Sie uns Hilfe!«
    Sie legte auf und wählte gleich im Anschluss den Notruf, da sie nicht auf Alvarez’ Rückruf warten wollte. Mit knappen Worten erklärte sie der Beamtin von der Vermittlung die Situation. »Bleiben Sie dran, und rühren Sie sich nicht vom Fleck«, wies diese sie an. »Ich werde sofort Beamte zu Ihnen schicken. Sie sollten in zehn Minuten da sein!«
    »Zehn Minuten! Das dauert viel zu lange!«, rief Kacey, der längst klar war, dass sie es niemals rechtzeitig schaffen würden. »Sie sollen sich beeilen!«
    Sie legte auf und spähte angstvoll in die Dunkelheit. Ohne Waffe war es zu riskant, zu den Stallungen zu gehen, doch was, wenn Trace verwundet war? Sie war sich ziemlich sicher, dass nicht er den Schuss abgefeuert hatte. Nein. Das musste der kranke Scheißkerl gewesen sein, der Eli in seiner Gewalt hatte.
    O Gott, bestimmt war einer der beiden verletzt … oder Schlimmeres.
    Daran darfst du gar nicht erst denken. Beweg dich lieber! Rette Trace und seinen Sohn!
    Bei ihrer Suche nach Eli hatte sie Trace’ Gewehr entdeckt, das er in seinem Wandschrank versteckte. Obwohl sie heftige Schmerzen hatte und der Schwindel nicht wirklich nachließ, hastete sie in die Diele und die Treppen hinauf; das schwache, bläuliche Licht von Trace’ Handy wies ihr den Weg. Sie war fest entschlossen, die beiden zu retten. In Trace’ Zimmer angekommen, stieß sie sich den Ellbogen an der Kommodenkante. Einen Fluch unterdrückend, tappte sie zum Wandschrank, riss die Türen auf und schob Kleidung und einen Koffer zur Seite.
    Da ist es! Wusste ich’s doch!
Ihre Finger schlossen sich um den Lauf. Behutsam nahm sie das alte Gewehr aus dem Schrank. Offenbar war die Winchester lange Zeit nicht benutzt worden, und Kacey hoffte, dass sie geladen war.
    Bitte lass Munition drin sein!
    Sie blickte ins Magazin.
    Leer!
    Natürlich. Er hatte ein Kind. War vorsichtig. Hektisch durchsuchte sie mit Hilfe des leuchtenden Handydisplays den Schrank; dass das Licht alle zehn Sekunden erlosch, machte die Sache nicht leichter. Hier waren keine Kugeln, auch nicht auf dem Regal

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