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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geliebte gewesen war. Auch sein Halbbruder Robert Lindley sollte seinem Plan zum Opfer fallen, doch zunächst wollte er sämtliche »Unwissenden« – wie er sie nannte – auslöschen.
    Kacey musste an Camerons Beschimpfungen denken, nachdem er sie mit dem Gewehr niedergeschlagen hatte. »Geisteskranke Weiber« hatte er Gerald Johnsons weibliche Nachkommen genannt, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass seine eigene Geisteskrankheit einen Mörder aus ihm gemacht hatte.
    Laut Tilly hatte Cameron Leanna seine Taten gestanden, als er vor Jahren versucht hatte, sie umzubringen. Sie hatte ihm aber entkommen können und dann Trace kennengelernt. Ihren Sohn hatte sie bei O’Halleran gelassen, da sie fürchtete, Cameron würde sich über Eli an ihr rächen. Aus Angst um Eli war sie schließlich zurückgekehrt, fest entschlossen, den Jungen zu retten und Cameron endgültig unschädlich zu machen.
    »Wir waren entsetzt, was für eine grauenhafte Geschichte sie uns da auftischte«, schloss Tilly. »Und wir saßen in der Falle. Natürlich sollte Eli bei uns in Sicherheit sein, aber wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht. Ed hat sogar versucht, den alten Traktor anzuwerfen in der Hoffnung, sich zu den Foxx’, unseren Nachbarn in nördlicher Richtung, durchzuschlagen, um die Polizei zu alarmieren.«
    »Das elende Ding wollte bei der Kälte nicht anspringen«, ergänzte Ed. Seine Frau und er sahen völlig erschöpft aus.
    Pescoli kehrte mit Eli zurück, der damit beschäftigt war, die Marshmallows in seiner heißen Schokolade zu verrühren. Sie brachte auch mehrere Tassen dampfenden Kaffee mit. Kacey nahm sich eine, um endlich warm zu werden.
    Die Hände um die Tasse geschlossen, wandte sie sich an Ed und Tilly. »Dann ist Eli also Camerons Sohn?«
    »Das hat sie hartnäckig bestritten«, sagte Tilly, und Ed nickte bekräftigend.
    »Ich bin der Sohn meines Dads«, schaltete sich Eli ein und pustete über seinen Kakao.
    »Natürlich bist du das.« Kacey stand auf und umarmte ihn. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie hören konnte. Sie war so froh, dass er in Sicherheit war. Zwar würde sie sich irgendwann seinen Fragen bezüglich seiner Mutter stellen müssen, aber sie war bereit, das auf sich zu nehmen, wenn sie nur mit ihm und Trace zusammen sein konnte. Ihre Gefühle Leanna betreffend waren zwiespältig, doch es war nicht von der Hand zu weisen, dass diese Frau sich für ihren Sohn geopfert hatte.
    Alvarez’ Handy klingelte. Sie warf einen Blick aufs Display. »Da muss ich drangehen«, erklärte sie und ging hinüber ins angrenzende Zimmer.
    Nach etwa zehn Minuten kehrte sie zurück und sagte: »Sieht so aus, als könnten wir Cameron Johnson mehr Verbrechen nachweisen, als wir geahnt haben. Das Team, das sich sein Haus vorgenommen hat, ist auf eine Art Geheimzimmer im Keller gestoßen. Dort sind stapelweise Fotos von Frauen, zusammen mit genauen Informationen über jede Einzelne von ihnen. Viele sind bereits tot, einige konnten entkommen.«
    Kacey dachte an Gloria Sanders-O’Malley, die Fitnesstrainerin.
    »Ich muss Jonas Hayes in L.A. anrufen«, sagte Alvarez zu Pescoli. »Ich denke, wir können Cam Johnson mit Shelly Bonaventures angeblichem Selbstmord in Verbindung bringen.«
    »Er war auch der grauenhafte Kerl, der mich in Seattle überfallen hat«, sagte Kacey. »Das hat er selbst zugegeben.« Sie schüttelte seufzend den Kopf. »Könnten Sie mich bitte ins Krankenhaus fahren, wenn wir hier fertig sind?«
    Pescoli nickte. »Ich übernehme das.«
    Lächelnd wandte sich Kacey an Eli. »Na komm. Lass uns mal nach deinem Dad sehen.«
     
    Es stellte sich heraus, dass nicht nur Kacey Trace einen Besuch abstatten wollte. Pescoli und Alvarez hatten vor, Trace zu befragen, sobald er aus der Narkose aufgewacht war, und auch Ed und Tilly Zukov beschlossen trotz ihrer Erschöpfung, beim St. Bartholomew Hospital vorbeizufahren.
    Wieder in den vertrauten Gängen der Klinik zu sein, kam Kacey fast ein wenig surreal vor. Obwohl es noch genauso aussah wie beim letzten Mal, als sie hier ihren Rundgang gemacht hatte, kam ihr alles verändert vor. Sie redete sich ein, das sei wegen des Schlags mit dem Gewehrkolben auf den Hinterkopf, doch es steckte mehr dahinter. Sie hatte einem brutalen Mörder von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden und ihn erschossen, und sie verspürte nicht den leisesten Anflug von Reue, denn er hatte ihr Trace nehmen wollen. Dabei war es doch ihre Aufgabe zu heilen und Leben zu retten, statt

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