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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frau.«
    »Das werde ich«, versprach Anita und wollte gerade an ihren Schreibtisch zurückkehren, als der Summer an der Tür zur Intensivstation einen Besucher ankündigte.
    Anita drückte auf den automatischen Öffner, und hereinmarschiert kam – unrasiert, die Haare zerrauft, Arbeitskleidung unter seiner dicken Jacke – Trace O’Halleran, das Gesicht zu einer grimmigen Maske verzogen. Er wirkte nicht gerade glücklich, hier zu sein. Zwei Frauen folgten ihm dicht auf den Fersen. Die größere der beiden hatte rotes Haar, war Mitte bis Ende dreißig und stellte sich als Detective Pescoli vor. Ihre Partnerin, eine Latina, hieß Alvarez. Beide verströmten die nüchterne Ausstrahlung von Polizeibeamtinnen im Dienst.
    Anita zeigte sich unbeeindruckt. »Auf der Intensivstation ist immer nur ein Besucher erlaubt«, erklärte sie. »Was macht er hier?« Sie deutete auf den Rancher.
    O’Halleran begegnete Kaceys Blick, und sie bemerkte, dass er sie wiedererkannte. Was hatte sein Sohn noch gesagt? Sie sehe aus wie seine Freundin? Plötzlich war ihr beklommen zumute.
    »Trace O’Halleran«, stellte Pescoli ihn vor. »Er meint, er könne die Frau identifizieren, die letzte Nacht eingeliefert wurde.«
    Anita blieb unerbittlich. »Immer nur einer.« Sie hob die Hand, als wolle sie den beiden Polizistinnen körperlich Einhalt gebieten. »Wir haben mehrere Patienten hier, die nicht gestört werden dürfen.« Wie um ihre Autorität zu unterstreichen, fügte sie mit einem Blick auf Kacey hinzu: »Das ist Dr. Lambert. Sie wird Mr. O’Halleran zum Bett der Patientin führen, während Sie beide hier neben der Tür warten.«
    Die Beamtinnen sahen sich an, als wollten sie widersprechen, doch sie hielten sich zurück. Kacey brachte ein Lächeln zustande, selbst wenn ihr nicht danach zumute war. Ihr war plötzlich innerlich eiskalt. O’Halleran und die Unbekannte? »Dort drüben«, sagte sie und ging voran. Vor einem der Vorhänge blieb sie stehen und zog ihn zurück, damit er einen Blick auf die Patientin werfen konnte.
    Beim Anblick der im Koma liegenden Frau zuckte er sichtlich zusammen. Er presste die Kiefer aufeinander, schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen, dann öffnete er sie wieder und sah sie lange an.
    »Mein Gott«, flüsterte er und wandte sich vom Bett ab. »Es ist Jocelyn«, sagte er, lauter jetzt, zu Kacey. »Jocelyn Wallis. Die Lehrerin, die Eli erwähnt hat.« Er fügte keine Erklärung für die Detectives hinzu, so dass Kacey davon ausging, dass sie diesen Teil bereits erörtert hatten. Noch einmal blickte er auf die reglose Gestalt in dem Krankenhausbett. Seine Mundwinkel zuckten. »Wie in aller Welt konnte sie da runterstürzen?«
    »Genau das möchten wir rausfinden«, sagte Pescoli. »Deshalb müssen wir Sie bitten, uns alles über sie zu erzählen, was Sie wissen.« Die kleinere der beiden Detectives machte einen Schritt in Richtung der soeben identifizierten Patientin, aber Anita verstellte ihr den Weg.
    »Nein. Führen Sie diese Befragung bitte draußen durch.« Sie war die Kleinste im Raum, doch sie hatte eindeutig das Kommando. »Ich meine es ernst. Raus mit allen. Obwohl …« Ihr Blick schweifte zu O’Halleran. »Ich brauche ebenfalls ein paar Informationen. Medizinischer Art. Und über die Familie.«
    »Ich … so gut kannte ich sie nicht.« Er rieb sich mit der Hand den Nacken, und Kacey fragte sich, wie viel er wohl für sich behalten mochte. Wie innig war seine Beziehung zu Jocelyn Wallis wirklich gewesen? »Ich glaube, sie hat eine Schwester irgendwo in Kalifornien.«
    »Kalifornien ist ein ziemlich großes Bundesland«, stellte Alvarez fest.
    »Mehr weiß ich nicht. Kalifornien. Ich habe Ihnen doch bereits gesagt, dass ich sie nicht sonderlich gut kenne – kannte.« Er überlegte. »Ihr Mädchenname war Black, und sie hat einmal erzählt, dass ihre Eltern aus Idaho stammen. Aus der Gegend um Pocatello?« Es klang wie eine Frage. »Außerdem hat sie ein paarmal ihren Vater erwähnt … Wie war noch gleich sein Name? Cedric? Nein …
Cecil.
« Er schnippte mit den Fingern. »Ja, das war’s. Cecil Black. An den Namen der Mutter erinnere ich mich nicht. Die Schule wird sicher genauere Informationen haben. Sie könnten bei der Rektorin nachfragen, sie heißt Barbara Killingsworth.«
    Anita nickte und scheuchte alle hinaus. O’Halleran warf einen Blick zurück zu Kacey, gerade als einer der Monitore ein Alarmsignal aussandte.
    Die Intensivschwester wirbelte herum. »Verdammt!

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