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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Die Finger ins Laken gekrallt, schloss sie die Augen und gab sich ihm hin. Als er in sie eindrang, stöhnte sie laut auf und spürte, wie sie die vertraute Woge der Erregung durchflutete, als er anfing, sich in ihr zu bewegen, keuchend, die Haut feucht vor Schweiß.
    War der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft wirklich so schlimm? Der Gedanke, den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen?
    Doch jetzt konnte sie nicht weiter darüber nachgrübeln und wollte es auch gar nicht. Im Augenblick wollte sie nur die Nacht mit ihm genießen, und zwar ganz.
     
    Kacey blickte aus den großen Fenstern auf der Rückseite der Rolling-Hills-Seniorenresidenz und stellte fest, dass sie länger bei ihrer Mutter geblieben war, als sie vorgehabt hatte. Draußen glitzerten die großen Schneeflocken im Licht der Außenbeleuchtung, die strategisch über das Gelände verteilt war. Ein offener Pavillon, dekoriert mit weißen Lichterketten, erstrahlte in der Ferne, auch eine der Koniferen war festlich erleuchtet.
    Einige andere Gäste hatten ihr Festessen beendet und winkten Maribelle auf ihrem Weg aus dem Speisesaal zu oder blieben an ihrem Tisch stehen, um ihr ein frohes Thanksgiving zu wünschen. Maribelle stellte sie Kacey vor und wünschte ihnen ebenfalls frohe Feiertage.
    Kacey wollte gerade aufstehen, als ein großer, stattlicher Mann mit kahlrasiertem Kopf und militärischer Haltung zu ihnen trat und sie unbefangen anlächelte.
    »Ist das deine Tochter?«, fragte er, und Maribelle beeilte sich, Kacey David Spencer vorzustellen, der verkündete, er sei »bezaubert«. Als wären sie am Set eines Films aus den fünfziger Jahren. »Sie sind so schön wie Ihre Mutter«, bemerkte er und zwinkerte Maribelle zu, die tatsächlich errötete. »Die beste Bridge-Spielerin von Rolling Hills, wenn nicht der ganzen Stadt. Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Acacia.« Er tätschelte zärtlich die Schulter ihrer Mutter, bevor er durch die Doppeltür zum Foyer verschwand.
    »Verstehst du, warum es mir hier gefällt?«, fragte ihre Mutter, den Blick auf Spencers steifen Rücken geheftet.
    »Ja, ich denke schon. Und ich verstehe jetzt, warum du so versessen darauf warst, dass ich herkomme. Du wolltest, dass ich ihn kennenlerne, hab ich recht?«
    Ihre Mutter machte Anstalten zu leugnen, dann zuckte sie die Achseln. »Du hast mich ertappt.«
    »Ist es etwas Ernstes zwischen euch?«
    »Aber nein!« Maribelle lachte, ein glockenhelles Lachen, das Kacey schon seit Jahren nicht mehr gehört hatte. »Ich nenne ihn den Commander«, vertraute sie ihr kichernd an.
    »Hast du dich verliebt?«
    »Nun, das weiß ich nicht.«
    »Mom. Lüg mich nicht an. Das liegt doch klar auf der Hand. Warum habe ich vorher nie von ihm gehört?«
    »Es gab nichts zu erzählen, wirklich nicht.« Doch das Funkeln in ihren Augen strafte ihre Worte Lügen. »Was denkst du?«
    »Über ihn oder über dich?«
    »Über uns.«
    »Ich möchte nur, dass du glücklich bist«, hörte sich Kacey sagen, doch auch wenn sie den beiden ihren Segen gab, so hatte sie Fragen, und eine davon war, warum ihre Mutter in all den Jahren, die sie mit Kaceys Vater verheiratet gewesen war, nie so unbefangen glücklich gewirkt hatte. Warum hatte Kacey die Ehe ihrer Eltern stets als angespannt empfunden? Sie war zu dem Schluss gekommen, dass ihre Mutter ihren Vater nie wirklich geliebt hatte, dass sie der Ansicht gewesen war, unter ihrem Stand geheiratet zu haben, als sie die Frau eines Handwerkers geworden war, wo sie doch Bildung, eine Karriere vorweisen konnte. Maribelle hatte als Krankenschwester an einer anerkannten Klinik gearbeitet und sich womöglich zu Höherem berufen gefühlt, zu etwas, das sie jetzt in David Spencer sah.
    Kacey fragte sich auch, wie gut sie ihre Mutter kannte. Wie gut sie sie je gekannt hatte. Maribelle war voller Geheimnisse, eine Frau, die die Wahrheit nur zu gern verschleierte.
     
    »Na so was! Sie sind tatsächlich da!«
    Dan Grayson stand im Türrahmen, übers ganze Gesicht grinsend, und riss die Tür weit auf, damit Alvarez eintreten konnte.
    Sie hätte beinahe auf dem Absatz kehrtgemacht, als sie den Wagen neben der Garage entdeckt hatte, so hoch mit Schnee bedeckt, dass es ihr unmöglich war, die Marke festzustellen. Er sah aus wie ein Kleinwagen.
    »He, Hattie! Wir haben Gesellschaft!«, rief er über die Schulter, und Alvarez sank der Mut. »Kommen Sie rein, kommen Sie rein. Es ist höllisch kalt draußen!« Er gab die Schwelle frei und winkte sie ins Haus. Selena

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