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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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bezeichnet. Angriff war immer noch die beste Verteidigung und lenkte wunderbar vom eigentlichen Thema ab.
    Gereizt beobachtete sie, wie der Scheißkerl in dem Wagen hinter ihr auf die Überholspur lenkte und Gas gab. Mit aufheulendem Motor und durchdrehenden Reifen schoss der helle Van an ihr vorbei. War der Typ bescheuert?
    Sie fuhr langsamer, um ihn vorbeizulassen. »Idiot!«, schimpfte sie vor sich hin und warf einen Blick aus dem Seitenfenster. Vorne saßen zwei Personen, ein Mann und eine Frau, nahm sie an. Die Frau auf dem Beifahrersitz rauchte eine Zigarette. Sie schaute zu Kacey hinüber und sagte etwas zu dem Fahrer.
    Plötzlich verlor der Kerl die Kontrolle über sein Fahrzeug.
    Der Van schlitterte auf ihre Fahrspur.
    »Verdammt!« Kacey trat auf die Bremse und lenkte zum Randstreifen, von dem aus es nur ein kurzes Stück war bis zu dem tiefen Graben, der an der Straße entlangführte.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    Ihre Reifen gerieten ins Rutschen.
    Sie umklammerte das Steuer so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, und versuchte, ruhig zu bleiben. »Komm schon, komm schon«, sagte sie beschwörend. Auf ihrer Stirn sammelten sich Schweißtropfen. Der Van schoss vorbei, Schnee wirbelte auf.
    Nicht gegenlenken!
Diese unumstößliche Regel hatte ihr Großvater ihr eingebleut, als sie ihre vorläufige Fahrerlaubnis erhalten hatte. Trotzdem kam es ihr falsch vor, auf die Schneehaufen am Straßenrand zuzuschlittern.
    Gerat bloß nicht in Panik!
    Mit hämmerndem Herzen versuchte sie, ihren ausbrechenden Wagen auf die Spur zurückzuziehen, doch gerade als sie den Ford Edge ausgerichtet hatte, streifte sie mit dem Kotflügel einen der Schneehaufen. Eis sprühte durch die Luft.
    »Verfluchter Mist!«
    Sie überreagierte, und der Wagen geriet erneut ins Schleudern und rutschte auf die Gegenfahrbahn.
    Scheinwerfer blendeten auf.
    O Gott!
    Ein riesiger Pick-up raste ihr entgegen.
    Panisch riss sie das Lenkrad herum. Der Ford schlingerte zur Seite, und sie trat auf die Bremse, verzweifelt bemüht, dem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen.
    Eine Hupe gellte durch die Nacht.
    »Allmächtiger!« Fast wäre ihr das Herz stehengeblieben. Die Bremsen blockierten, und noch immer rutschte der kleine SUV zur Seite, direkt vor den gewaltigen Kühlergrill des Pick-ups.
    »Verdammte Scheiße!« Hektisch drückte sie das Gaspedal durch und versuchte verzweifelt, die Gewalt über den Wagen zurückzubekommen. Die Reifen drehten durch. »Komm schon! Komm schon!«
    Der Pick-up kam immer näher, doch er bremste nicht ab. Jetzt war er so nahe, dass sie das Gesicht des Fahrers erkennen konnte. Ihre Blicke begegneten sich. Für den Bruchteil einer Sekunde meinte sie, ihn von irgendwoher zu kennen, sein Gesicht schon einmal gesehen zu haben. Dann wappnete sie sich gegen den Zusammenstoß. Der Fahrer drückte auf die Hupe und stieg endlich auf die Bremse. Der Pick-up geriet nun ebenfalls ins Schlingern.
    Kacey gab Gas.
    Die Reifen des Edge fanden Halt, der Wagen schoss schräg nach vorn, doch nicht schnell genug, um dem Pick-up auszuweichen, der mit der Kante seines Kühlergrills ihren hinteren linken Kotflügel erwischte.
    Wumm!
    Durch den kleinen Geländewagen ging ein Ruck. Kaceys Sicherheitsgurt straffte sich. Ihr Wagen wirbelte wie verrückt im Kreis über beide Fahrspuren, Schnee und Eis stoben durch die Luft. »Komm schon, komm schon«, flehte sie, als könne der Edge sie verstehen. Verzweifelt versuchte sie, das Fahrzeug unter Kontrolle zu bringen. Ihr war übel.
    Endlich blieb der Wagen stehen.
    Kaceys Magen beruhigte sich. »Verdammt«, flüsterte sie. Ihr Herz hämmerte, ihr Puls raste. Sie holte tief Luft und spürte, wie der Angstschweiß auf ihrer Stirn zu trocknen begann.
    Ihr SUV zeigte mit der Schnauze genau in Richtung Gegenverkehr, zum Glück kamen ihr keine Fahrzeuge entgegen. Ein Stück weiter die Straße hinunter hatte der Pick-up angehalten, seine Rücklichter strahlten rot und spiegelten sich im schmutzigen Schnee auf der Fahrbahn wider.
    Kaceys Hände zitterten heftig, als sie aufs Gaspedal drückte, auf die richtige Spur lenkte und vorsichtig auf den Pick-up zurollte.
    Ob es ihr passte oder nicht: Sie würde aussteigen und dem dunkelhaarigen Fahrer erklären müssen, was passiert war; außerdem würden sie wegen der Schadensregulierung die jeweiligen Versicherungsdaten austauschen müssen. Doch als Kaceys Scheinwerfer das Heck des schneebedeckten Pick-ups erfassten, gab der Fahrer Gas und fuhr mit

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