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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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zögernd wieder den Betrieb auf, so dass ich hörte, wie die anderen Menschen im Bunker weinten und beteten und versuchten, die Kinder zu beruhigen. Ich blickte zu Gretchen, die sehr mitgenommen wirkte. Ich löste mich von Dickory (wie sich herausstellte) und ging zu ihr hinüber.
    »Kommst du klar?«, fragte ich sie. Meine Stimme klang, als würde sie aus großer Entfernung durch Watte dringen. Gretchen nickte, sah mich aber nicht an. Dann fiel mir ein, dass es das allererste Mal war, dass sie einen Angriff miterlebte.
    Ich blickte mich um. Die meisten Leute im Schutzbunker machten einen ähnlichen Eindruck wie Gretchen. Sie hatten noch nie zuvor etwas Ähnliches mitgemacht. Anscheinend
war ich von allen die einzige anwesende Person mit Kampferfahrung, der einzige Veteran. Ich dachte mir, dass ich aus diesem Grund die Verantwortung übernehmen sollte.
    Am Boden lag ein PDA, den jemand verloren hatte. Ich hob ihn auf, aktivierte ihn und las, was auf der Anzeige stand. Dann erhob ich mich und schwenkte die Arme, während ich rief: »Bitte alle mal herhören!« Das tat ich so lange, bis ich die Aufmerksamkeit der Leute geweckt hatte. Wahrscheinlich hatten viele mich als Tochter der Leiter dieser Kolonie erkannt und sich gedacht, dass ich vielleicht mehr als alle anderen wusste.
    »Die letzte Nachricht auf diesem PDA besagt, dass der Angriff offenbar vorbei ist«, sagte ich, als die meisten Leute in meine Richtung blickten. »Aber wir müssen so lange im Bunker bleiben, bis gemeldet wird, dass die Luft rein ist. Wir müssen abwarten und Ruhe bewahren. Ist hier irgendwer verletzt?«
    »Ich kann kaum noch etwas hören«, sagte jemand.
    »Ich glaube, hier gibt es kaum jemanden ohne Hörschaden«, sagte ich. »Deswegen schreie ich hier so laut rum.« Das sollte eigentlich ein Witz sein, aber die Leute schienen im Moment keinen Sinn für so etwas zu haben. »Gibt es hier sonstige Verletzte?« Niemand meldete sich zu Wort oder hob die Hand. »Dann wollen wir in Ruhe abwarten, bis wir gefahrlos den Bunker verlassen können.« Ich hob den PDA, den ich gefunden hatte. »Wem gehört der?« Jemand hob die Hand. Ich fragte ihn, ob ich das Gerät weiterbenutzen durfte.
    »Anscheinend habe ich nicht mitbekommen, wie jemand einen Kurs in ›Wie übernehme ich das Kommando?‹ besucht hat«, sagte Gretchen, als ich mich wieder neben sie setzte.
Es war ein typischer Gretchen-Kommentar, auch wenn ihre Stimme sehr zittrig klang.
    »Wir wurden gerade angegriffen«, sagte ich. »Irgendwer sollte so tun, als wüsste er Bescheid, damit die Leute nicht ausflippen. Das wäre gar nicht gut.«
    »Ich wollte dich nicht kritisieren«, erwiderte Gretchen. »Ich bin nur beeindruckt.« Sie zeigte auf den PDA. »Kannst du damit Nachrichten schicken? Können wir damit rauskriegen, was passiert ist?«
    »Vermutlich nicht. Das Notfallsystem lässt bestimmt keine privaten Nachrichten durch.« Ich meldete den Besitzer des PDA ab und mich selbst an. »Siehst du? Enzo sagte, er hätte mir das Gedicht geschickt, aber es ist noch nicht angekommen. Wahrscheinlich steht es in der Warteschlange und wird erst gesendet, wenn die normalen Dienste wieder freigegeben sind.«
    »Also wissen wir nicht, wie es unseren Freunden und Verwandten geht«, sagte Gretchen.
    »Ich bin mir sicher, dass wir nicht mehr lange warten müssen«, sagte ich. »Bist du besorgt um deinen Vater?«
    »Ja. Machst du dir keine Sorgen um deine Eltern?«
    »Sie waren Soldaten«, sagte ich. »So etwas haben sie schon viele Male erlebt. Natürlich mache ich mir Sorgen, aber ich bin überzeugt, dass mit ihnen alles in Ordnung ist. Außerdem kommen die allgemeinen Benachrichtigungen von Jane. Also muss es ihr gut gehen.« Der PDA schaltete von meinem Posteingang auf eine neue Nachricht um. Man teilte uns mit, dass wir die Schutzräume verlassen konnten. »Siehst du?«, sagte ich.
    Ich schickte Hickory und Dickory zum Eingang des Bunkers. Kurz darauf gaben sie Bescheid, dass der Weg nach
draußen sicher war. Ich meldete mich auf dem PDA ab und gab das Gerät dem Besitzer zurück. Dann verließen die Leute den Bunker. Gretchen und ich waren die Letzten, die ins Freie traten.
    »Pass auf, wo du hintrittst«, sagte Gretchen und zeigte auf den Boden. Überall lagen Glasscherben. Ich schaute mich um. Alle Häuser und Gebäude standen noch, aber kaum ein Fenster war heil geblieben. Wir würden noch tagelang damit beschäftigt sein, Glasscherben aus allem herauszupicken.
    »Wenigstens ist schönes Wetter«,

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