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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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ersten Mal mit der Schwierigkeit konfrontiert, zehn völlig unterschiedliche Menschengruppen mit zehn völlig unterschiedlichen Kulturen unter einen Hut zu bekommen, und nun mussten sie sich auch noch die jugendliche Seite des Integrationsproblems anhören.
    Ich war davon ausgegangen, dass sie sich irgendwie damit auseinandersetzen würden, aber ihr Lösungsvorschlag kam für mich völlig überraschend.
    »Völkerball?«, sagte ich beim Frühstück zu Vater. »Du willst alle Jugendlichen an Bord dazu bringen, ein Völkerballturnier zu veranstalten?«
    »Nicht alle«, sagte Vater. »Nur diejenigen, die sich ansonsten aus Langeweile dumme und sinnlose Prügeleien liefern würden.« Er knabberte an einem Stück Kuchen, und Babar hielt Krümelwache. Jane und Savitri waren im Dienst, weil sie die Gehirne der ganzen Aktion waren. »Hast du etwas gegen Völkerball?«, fragte er mich.
    »Überhaupt nicht. Ich verstehe nur nicht, wie du darauf kommst, es könnte die Lösung dieses Problems sein.«
    Vater legte den Kuchen auf den Teller, klopfte sich die Hände ab und zählte dann die einzelnen Punkte an den Fingern ab. »Erstens haben wir alles, was wir dazu brauchen, und das Spiel passt zu unseren derzeitigen Platzverhältnissen. An Bord der Magellan können wir schlecht Fußball oder Cricket spielen. Zweitens ist es ein Mannschaftssport, so dass wir viele Jugendliche
auf einmal dafür gewinnen können. Drittens ist es nicht allzu kompliziert, so dass wir nicht so viel Zeit brauchen, um allen die Grundregeln zu erklären. Viertens ist diese Sportart mit Bewegung verbunden, so dass gerade die Jungs einen Teil ihrer überschüssigen Energie abbauen können. Fünftens ist sie aggressiv genug für die idiotischen Typen, von denen du gestern erzählt hast, aber nicht so aggressiv, dass tatsächlich jemand verletzt werden könnte.«
    »Gibt es noch weitere Gründe?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte Vater. »Mehr Finger habe ich nicht.« Dann widmete er sich wieder seinem Kuchen.
    »Aber es wird so laufen, dass sich die Jungs mit ihren Kumpels zu Mannschaften zusammenschließen«, sagte ich. »Also bleibt das Problem, dass die Jugendlichen von einer bestimmten Welt gegen alle anderen zusammenhalten.«
    »Bitte geh nicht davon aus, dass Jane oder ich Volltrottel sind«, sagte Vater. »Wir haben uns die Sache gut überlegt.«
    Der Plan sah so aus: Jeder, der sich für das Turnier meldete, wurde einer Mannschaft zugeteilt. Aber es hatte den Anschein, als würden die Mannschaften keineswegs nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt, denn als Gretchen und ich uns die Namenslisten ansahen, bemerkte Gretchen, dass es so gut wie kein Team gab, in dem mehr als ein Spieler von einer Welt vertreten war. Selbst Enzo und Magdy spielten in unterschiedlichen Mannschaften. Die einzigen Jugendlichen im selben »Team« waren die Leute von Kyoto. Als Koloniale Mennoniten lehnten sie es ab, an Wettbewerbssportarten teilzunehmen, und baten darum, stattdessen als Schiedsrichter zu fungieren.
    Gretchen und ich meldeten uns nicht als aktive Spieler an,
sondern ernannten uns selbst zu Teammanagerinnen, obwohl niemand unsere Dienste in Anspruch nehmen wollte. Offenbar hatte sich herumgesprochen, wie wir einen Haufen Jungs zur Schnecke gemacht hatten, so dass man uns nun gleichzeitig mit Furcht und Ehrfurcht begegnete. »Mit diesem Image kann ich wunderbar leben«, sagte Gretchen, nachdem sie durch eine ihrer Freundinnen von Erie davon erfahren hatte. Wir schauten uns das erste Spiel des Turniers an, in dem die Leopards gegen die Mighty Red Balls antraten, die sich angeblich nach den großen roten Spielbällen benannt hatten. Mir dagegen gefiel der Name überhaupt nicht.
    »Apropos - wie ist dein gestriges Date gelaufen?«, fragte ich.
    »Ein bisschen zu grabschig, um ehrlich zu sein«, sagte Gretchen.
    »Soll ich Hickory und Dickory bitten, mal mit Magdy zu reden?«
    »Nein, damit komme ich schon klar«, sagte Gretchen. »Außerdem machen mir deine Alien-Freunde Angst. Was du mir hoffentlich nicht übelnimmst.«
    »Kein Problem. In Wirklichkeit sind sie sehr nett.«
    »Sie sind deine Bodyguards«, sagte Gretchen. »Das heißt, dass es eigentlich nicht ihr Job ist, nett zu sein. Sie sollen anderen Leuten eine Heidenangst einjagen. Mit mir funktioniert es jedenfalls. Ich bin froh, dass sie dir nicht ständig überallhin folgen. Dann würde sich niemand mehr trauen, uns anzusprechen.«
    Um genau zu sein, hatte ich Hickory und Dickory seit einem ganzen Tag nicht

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