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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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kein Grund für uns, ihm oder Lieutenant Sagan Schaden zuzufügen.«
    »Darum geht es nicht«, sagte ich. »Es könnte immerhin zu einer anderen Situation kommen, in der ihr es für notwendig haltet, dass John und Jane unschädlich gemacht werden müssen.«
    »Das ist unwahrscheinlich«, sagte Hickory.
    »Es ist mir egal, ob es wahrscheinlicher wäre, dass mir Flügel wachsen. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ihr daran denken könntet, meine Eltern umzubringen , Hickory. Und jetzt stelle ich fest, dass ich mich getäuscht habe. Ich will mich nicht noch einmal täuschen, was das betrifft. Also schwört es. Schwört, dass ihr meinen Eltern niemals Schaden zufügen werdet.«
    Hickory unterhielt sich kurz in der Obin-Sprache mit Dickory. »Wir schwören es«, sagte Hickory dann.
    »Schwört es für alle Obin.«
    »Das können wir nicht«, sagte Hickory. »Ein solches Versprechen können wir nicht geben. Weil es nicht in unserer Macht steht. Aber weder Dickory noch ich werden jemals versuchen, deinen Eltern zu schaden. Und wir werden sie gegen jeden verteidigen, der versucht, ihnen zu schaden. Selbst wenn es sich um andere Obin handelt. Das schwören wir dir, Zoë.«
    Es war der letzte Teil, der mich überzeugte, dass Hickory es
ernst meinte. Ich hatte gar nicht von ihm verlangt, dass er John und Jane verteidigte. Hickory hatte es von sich aus gesagt.
    »Danke.« Es fühlte sich an, als hätte ich mich plötzlich entspannt. Bis zu diesem Moment hatte ich gar nicht bemerkt, wie aufgewühlt ich war, obwohl ich einfach nur dasaß und redete. »Ich danke euch beiden. Es war wichtig, das von euch zu hören.«
    »Das freut uns, Zoë«, sagte Hickory. »Gibt es sonst noch etwas, das du von uns wissen möchtest?«
    »Ihr habt Informationen über die Konklave?«
    »Ja«, sagte Hickory. »Wir haben sie bereits an Lieutenant Sagan zur Auswertung weitergegeben.«
    Das leuchtete mir ein, denn Jane hatte bei der Spezialeinheit als Geheimdienstoffizier gearbeitet. »Auch ich will sie sehen. Alles, was ihr habt.«
    »Wir werden dir das Material zugänglich machen«, sagte Hickory. »Aber es sind sehr viele Informationen, und nicht alles davon ist leicht zu verstehen. Lieutenant Sagan ist deutlich besser qualifiziert, dieses Material auszuwerten.«
    »Ich sage ja nicht, dass ihr es mir und nicht ihr geben sollt. Sondern nur, dass auch ich es sehen will.«
    »Wenn du es wünschst«, sagte Hickory.
    »Und alles andere, was ihr von eurer Regierung über die Konklave erhalten habt«, sagte ich. »Und damit meine ich wirklich alles, Hickory. Von nun an will ich nichts mehr von diesem ›Du-hast-ja-nicht-direkt-danach-gefragt‹-Mist hören. Damit sind wir durch. Habt ihr mich verstanden?«
    »Ja«, antwortete Hickory. »Dir ist hoffentlich bewusst, dass auch die Informationen, die wir erhalten, unvollständig sind. Auch uns sagt man nicht alles.«

    »Ich weiß. Aber ihr scheint trotzdem viel mehr als wir zu wissen. Und ich möchte verstehen, womit wir es zu tun haben. Oder hatten.«
    »Warum sagst du ›hatten‹?«
    »General Rybicki hat der Menge heute erklärt, dass die Konklave in Kürze besiegt sein wird. Warum? Habt ihr andere Informationen?«
    »Das nicht«, sagte Hickory. »Aber wenn General Rybicki etwas in der Öffentlichkeit sagt, muss das unserer Ansicht nach nicht unbedingt heißen, dass er die Wahrheit sagt. Und es heißt auch nicht, dass Roanoke gar keine Gefahr mehr droht.«
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn.« Ich zeigte Hickory meinen PDA. »Man hat uns gesagt, dass wir sie wieder benutzen dürfen. Dass jetzt kein Grund mehr besteht, auf elektronische Geräte zu verzichten. Wir haben darauf verzichtet, weil wir uns damit verraten hätten. Wenn man uns erlaubt, sie wieder zu benutzen, müssen wir uns logischerweise keine Sorgen mehr machen, von irgendwem gefunden zu werden.«
    »Das ist eine Interpretation der vorliegenden Daten«, sagte Hickory.
    »Es gibt noch eine andere?«
    »Der General hat nicht gesagt, dass die Konklave besiegt wurde, sondern nur, dass er glaubt, dass sie demnächst besiegt wird. Ist das korrekt?«
    »Ja.«
    »Dann ist es möglich, dass der General davon ausgeht, dass Roanoke eine Rolle beim Sieg über die Konklave spielen wird«, sagte Hickory. »In diesem Fall ist es den Menschen
nicht erlaubt worden, Elektronik zu benutzen, weil keine Gefahr mehr droht. Sondern weil ihr als Köder fungieren sollt.«
    »Du meinst, die Koloniale Union will die Konklave hierherlocken?«, fragte ich

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