Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
ihre eigene, sehr persönliche Art glanzvolle Stadt - die Duwalfir hatten dann doch einiges von den anderen Menschen an sich, wenn es um ihre Behausungen und Städte ging - nun eine verrottete Ansammlung von Schimmel überzogener und von toter Natur umgebener Ruinen war. Straßen, in denen vorher die Bewohner feierten, Gebäude, in denen wir höchstpersönlich Gäste waren und uns dort mit Duwalfir austauschten, waren ausgestorben, als hätte dort nie Leben existiert. All dies bestärkte sämtliche Absichten das alte Volk zu bekämpfen und jede Vermutung, es sei eine große Gefahr für uns Menschen. Deprimiert und erzürnt marschierten wir weiter auf die erste Stadt des alten Volkes, die Siedlung Genea.
Ihr Oberhaupt Laan-Gado bat uns um ein Gespräch, um alles klären, jedes Bedenken unsererseits aus dem Weg schaffen zu können. Vergebens. Selbst wir Avatare hätten diesem Gespräch wohl letztendlich nicht zugestimmt, zu blind waren wir nach dem Anblick Pymerias. Noch bevor Laan-Gado Boten entsenden konnte, um den Rest seines Volkes vorzuwarnen, griffen wir die verhältnismäßig kleine Stadt an. Ich erinnere mich noch genau, wie Davinor und ich Energiewellen auf das spärliche Stadttor schossen und somit der Sorvina den Einfall in Genea ermöglichten. Mein damaliger Rabe, Onpam, flatterte wie wild, als wir den Kriegern folgten. Die Mitglieder des alten Volkes schossen mit Magiestrahlen auf und warfen mit durch Magie angehobenen Gegenständen nach uns, aber ohne auch nur einen von uns auch nur im Geringsten zu verletzen. Wahrscheinlich hofften sie uns Angst einzujagen, damit wir aufgaben, aber dies geschah nicht. Ich schäme mich bis heute noch dafür, wie ich mit einem kurzem FeuerstoßLaan-Gado traf und in seinen letzten Momenten, ohne es zu bereuen, ihm in seine Augen starrte. Er fragte mit seinem letzten Atemzug nur noch warum, statt einer Anklage Trauer im Blick. Erst später verstand ich, dass diese Trauer eher uns Avataren galt, die wir im alten Volk ja als Freunde hoch angesehen waren. Als wir fertig waren, brannten die Sorvina und die anderen Krieger Genea nieder. Selbst bei diesem sinnlosen Akt der Zerstörung dämmerte es uns Avataren noch nicht.
So fielen auch sechs größere Städte und zwanzig weitere kleinere Siedlungen. Zwar erlitten wir nach und nach auch Verluste, aber kaum nennenswerte. Und immer hinterließen wir nur Asche. Immer bekamen wir dieselbe Ohnmacht gegenüber dem, was wir taten, zu spüren. Immer starben Krieger, wie auch Frauen und Kinder. Niemals entkam auch nur einer, um die weiteren Städte und Siedlungen zu warnen. In der letzten Stadt, Abenia, der Hauptstadt des Reiches des alten Volkes, ganz im Osten, am Meer errichtet, wurden auch die Dämonen aufmerksam auf unser Treiben. Wie gesagt, sie mischten sich nicht ein, ihnen schien es egal zu sein. Dabei zogen sie nach Sameria, um dort zu wüten. Erbarmungslos kämpften wir mehrere Wochen bei Abenia, Verluste gab es auf beiden Seiten nur einige, da die Stadt gut gesichert war, besser als die Vorherigen und das alte Volk größtenteils immer noch auf unsere Vernunft hoffte. Aber das alte Volk war uns inzwischen zahlenmäßig unterlegen und nichts lag uns damals ferner als Vernunft. Weshalb sie, trotz ihrer Unserblichkeit, nur so wenige waren, darüber gab uns nichts Aufschluss und wir konnten es vorher nie in Erfahrung bringen. Gerade als wir in die Stadt einbrechen konnten und fast das ganze alte Volk vernichtet hatten, erreichte uns ein Bote mit der Nachricht, dass die Dämonen vereinzelt Sameria angriffen. Zwar waren es nicht viele und sie waren eher auf Zerstörung, denn auf Mord aus, aber uns war klar, dass wir zurück mussten. Das samerianische Heer zog sich also zurück. Das gab einem der wenigenÜberlebenden, Talon, einem damals noch jungen Mann mit blasser Haut und langem, schwarzen Haar, welches wallend über seinen kräftigen, dennoch nicht stämmigen Körper fiel, die Gelegenheit, schwerverletzt zu fliehen, um um Hilfe zu bitten. Ken barh U'uk war der Erste an den er sich wandte. Dieser sagte ihm, einige seiner Dämonen verursachten gerade Chaos in Sameria, gerade genug, dass der Aufbau uns beschäftigen würde, damit man sich gemeinsam Gedanken machen könnte, wie man die Menschen ihrer gerechten Bestrafung zuführen könnte. Eventuell könnte man mit vielen anderen Kreaturen ein Bündnis schließen gegen uns. Diese Informationen erhielten wir von einem Dämon, den wir nach dem Krieg gegen Talon gefangen nehmen konnten.
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