Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Er verriet uns auch, dass Talon noch kein Bündnis mit seinem alten Freund eingehen, sondern erst einmal die Mimir konsultieren wollte. Dort gab es jedoch nur vier Ratsleute, die ihm zustimmten, dass man etwas tun müsste. Sie hatten vor ihn definitiv zu unterstützen, stellten sich sogar gegen den Rat, weshalb man Talon wegschickte und diese vier - Vargund, Chelin, Xaven und Funwir - hinrichtete, aufgrund ihrer Dreistigkeit und ihrer kriegerischen Absichten. Enttäuscht erreichte Talon dann Abenia und fand alle Mitglieder seines Volkes tot vor. Ob die Dämonen oder wir dafür verantwortlich waren, das weiß keiner. Für Talon sind wir bis heute die Schuldigen. Wie es zu dem Pakt mit den vier Generälen, den Dämonen und einigen anderen Völkern kam, erzähle ich dir gleich.
Erst einmal kehrten wir zurück. Auf dem Weg durch die anderen Gebiete des alten Volkes bemerkten wir erst das Ausmaß unseres Handelns. Die Natur verwelkte, verdorrte und ward unbewohnbar. Wir hatten die Gebiete im Osten zerstört und auf ewig für normale Lebewesen unheimisch gemacht. Auch unser geliebtes Sameria war zerstört. Wenigstens starben nicht viele Menschen, aber der Sachschaden war beträchtlich. Auf all diese Ereignisse hinund vor allem, als wir erfuhren, was es mit Rogiins Vergangenheit auf sich hatte, erkannten wir unseren Fehler. Doch momentan gab es viele andere Probleme, mit denen wir zu kämpfen hatten.
Die Aufgabe von uns Avataren war eine Art Kodex oder ein Regelbuch für die Krieger zu entwerfen, nachdem Krieger wie Avatare sich zu richten hatten. Wir wussten um Rogiins Vergangenheit und ihm war dies bewusst. Ebenso sah er ein, dass dieser Krieg nicht die klügste Entscheidung war. Sameria war zerstört, unsere blinde Wut hatte dies auch mit den östlichen Gebieten getan und das Volk Samerias sah den Lack vom ehemals glänzenden Helden Rogiin abblättern und erkannte den Heuchler und ungeschickten Staatsmann hinter dieser Fassade. Zu Rogiins und Samerias Wohl schwiegen wir, da, solange Sameria wieder aufgebaut werden musste, ein Wechsel der Regierung oder des Königs nur zusätzliches Chaos gestiftet hätte. Aus Dankbarkeit dafür und auch, damit sich solche Ereignisse nicht wiederholen würden, stimmte er der Erschaffung eines Kodex nach dem Gutdünken und der Weisheit der Avatare zu. Also versammelten sich einige Avatare, um dies auszuarbeiten. Zu diesen gehörten ich, als Urvater der Avatare, Davinor, da er als Sohn eines Kriegers sich gut in die Krieger hineinversetzen und dennoch durch und durch wie ein weiser Avatar denken konnte, Horlen, den du ebenfalls kennst, da er nicht mit uns zurückgekehrt, sondern zu einigen Bielir gegangen und somit der objektivste Beobachter war, Bhudior, einer unser ersten und besten Schüler, Falvir, für den das gleiche galt und der auch heute noch ein angesehener Lehrer für junge Avatare wie Abigor ist, Efren, die erste Frau, die zum Avatar ausgebildet wurde, da Frauen den Gedanken von uns Männern oft sehr interessante und wertvolle Sichtweisen hinzufügen können, und ihre beste Schülerin Dirika. Wir sieben machten uns also an die Arbeit.
Am schnellsten fiel Horlen der erste Grundsatz ein. Da er an den Geschehnissen nicht beteiligt, aber von uns unterrichtet worden war, gerade bezüglich Rogiin, merkte er an, dass ein Grund für diesen Krieg jener war, dass die Menschen viele Probleme mit sich selbst hatten. Sie waren neidisch auf das alte Volk und äußerst skeptisch, weshalb sie ihm seit je her ablehnend gegenüber waren. Rogiin, der aufgrund der zweifelhaften Ereignisse den Menschen etwas geben musste, das sie ablenkt und zufriedenstellt, damit keiner Fragen stellt, die ihn in Bedrängnis bringen könnten, hätte ebenfalls seine eigenen persönlichen Kämpfe auszufechten gehabt, hätte er sich ihnen aufrichtig gestellt. Also schlug Horlen vor, ein wichtiger Punkt sei, dass man, bevor man gegen andere kämpfen sollte, erst gegen seine eigenen Dämonen, seine eigenen Leichen im Keller, kämpfen muss, um mit sich selbst im Reinen zu stehen. Auf diese Weise, würde sich ein Krieger daran halten, suchte er die Lösung für seine Probleme nicht immer als erstes bei anderen, sondern bei sich. Damit könnte ein unnötiger Konflikt vermieden werden, bevor er überhaupt entsteht. Wir anderen sechs stimmten dem zu und der erste Grundsatz ward geboren.
Allerdings, wandte Falvir ein, gäbe es Situationen, in denen das Problem nicht bei einem selbst zu suchen sei oder selbst ein erfahrener
Weitere Kostenlose Bücher