Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
und einige wenige andere ihrer Völker, sahen in den Seelenfressern eher potentielle Verbündete, die meisten jedoch eine Gefahr und, aus Sicht der Dämonen, einen minderwertigen Ableger ihrer selbst. Sie wurden gemieden oder bekämpft, weshalb sie sich vereinzelt nach Westen vorwagten und auch in Sameria ankamen, anfangs natürlich friedlich. Da ihnen die Möglichkeit fehlte, sich in Menschen zu verwandeln, fielen die Seelenfresser auf wie ein Riese unter Zwergen. Selbst wenn ihre Form menschenähnlich ist, so haben sie blaue, grüne oder purpurne Haut, mit weißen Haarbüscheln an den Schultern und ihren Arm- und Beingelenken, sowie auf dem Kopf als Haupthaar. Auch ihre verbogene Gesichtsform, ihre riesigen, seitlicher liegenden Augenhöhlen und die Reißzähne sorgten kaum dafür, Vertrauen bei den Menschen zu erwecken. Noch bevor sie ihrer eigentlichen Natur nachgehen konnten, Menschen mit einem Biss die Seelenenergie auszusaugen und sich somit zu stärken, machte Hbitarh Jagd auf sie.
Zwar konnte er keine Leute beschuldigen, ein Seelenfresser, beziehungsweise Karlir, buntes Volk, wie er sie geringschätzig taufte, zu sein, aber er hatte eine wichtige Aufgabe und die Leute sahen in den Karlir Abgesandte des alten Volkes, dem man sowieso misstraute, wodurch seinejetzige Aufgabe weiter gerühmt wurde. Natürlich waren die Karlir von einem anderen kämpferischen Kaliber als die Nymphen, die einen dermaßen ehrgeizigen und hasserfüllten Mann wie Hbitarh nicht verführen und kaum ihre Krallen und Geschwindigkeit gegen seine überfallartigen Festnahmen einsetzen konnten. Da der Puritanerorden der Gefahr, denn jetzt wurden die Karlir aggressiv und saugten einigen Menschen die Seelenenergie aus, wodurch sie übermenschliche Kräfte erhielten, nicht gewachsen war, setzte Fanmor die Sorvina ebenfalls auf die Jagd an, da diese Kämpfer und nicht nur Henker waren. Ein strategischer Rückzug vieler Karlir endete für sie in einem Treffen mit ihren anderen Artgenossen und einer Zwickmühle: Auf der einen Seite kamen die Sorvina und der Orden, auf der anderen einige Krieger des alten Volkes, der Duwalfir und der Dämonen. So tragisch es ist, wenn eine Spezies ausgerottet wird, entschuldige, vermutlich ausgerottet, nach dem, was Davinor mir berichtet hat, ein Punkt amüsiert mich auf makabere Weise schon an dieser Geschichte: Es ist das einzige Mal in unserer Historie, dass Menschen, das alte Volk, die Duwalfir und sogar die Dämonen, sowie einige andere Völker wie die Orcs, die die Gefahr, die von den Karlir ausging, erkannt hatten, all ihrer Differenzen zum Trotze, zusammen gekämpft haben. Anscheinend brauchte nur ein Feind aufzutauchen, den sie alle hassen. Was uns allerdings auch einiges, gerade über die Menschen und Dämonen verrät, da das alte Volk prinzipiell allen gegenüber aufgeschlossen war. Aber diese Schlacht bedeutete nicht nur das wahrscheinlich nur vorläufige Ende der Karlir, sondern auch den Untergang des Puritanerordens.
Fanmor zwang sie, ebenfalls zu kämpfen und den Wenigen, die die Schlacht selbst mit ihrer Unerfahrenheit überlebten, stand am Ende die Sorvina entgegen. Yaphin und seine Leute hatten den Verrat nicht vergessen und, so gestanden einige manchen Leuten im Geheimen, dieseGelegenheit genutzt, sich für den Tod der unschuldigen Frauen ihrer Führungsriege zu Rächen. Sie berichteten einfach, der Orden sei in der Schlacht komplett gefallen, was glaubhaft war, waren die Leute des Ordens doch hundsmiserable Kämpfer. Durch Yaphins Hand fand schließlich Hbitarh den Tod und Yaphin soll ihm mit einem breiten Grinsen auf den Lippen sein Schwert in den Leib gerammt und es genüsslich gedreht haben, dem geschockten letzten Blick Hbitarhs stand haltend. Nach ihrer Rückkehr nach Sameria lief alles wieder in der vorher bekannten Routine ab, wobei die Sorvina auch das Verhalten des Königs nicht vergessen hatte und die, die dieses Kapitel aktiv miterlebt hatten, gingen ihrer Arbeit nachlässiger nach und sorgten dafür, dass alle Neuankömmlinge in der Sorvina neben dem Eid auf den König auch einen geheimen Eid auf die Sorvina schworen, der dem auf Fanmor vorangestellt wurde.
Vor dreihundertsechs Jahren dann geschah ein weiteres einschneidendes Ereignis, die Geburt von Rogiin. Es wird bis heute noch spekuliert, ob Rogiin tatsächlich Fanmors Sohn war oder nicht. Nach außen hin gab Fanmor sich als Vater des kleinen Babys, aber im innersten bezweifelte er dies. Somit war es auch Aufgabe Avinias ihren
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