Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
nicht mehr. Ebenso ließ er Verbrecher übereilt einsperren und im Gefängnis versauern. Als dann auch noch vor hundertdrei Jahren Gara, ein talentierter, aber überambitionierter Krieger, der, wie du weißt, nicht allzu viel auf den Kodex hielt, im Training Andor, nach einer Blamage gegen Rintoh, tötete, wurde Litor vollends melancholisch und depressiv. Er ließ Gara einsperren und befahl, ihn nach drei Jahren Haft, auf den Tag genau, hinrichten zu lassen. Er wollte, dass Gara genau weiß, wann sein Tod ihn ereilen würde. Doch zu alle dem kam es nicht mehr, wie du ja schon mitbekommen hast.
Vor ungefähr hundert Jahren war Davinor gerade auf einer Reise in den östlichen Gebieten des inzwischen recht großen Königreiches. Da begegnete ihm, auf einem kurzen Schlenker in unbewohnte Gebiete, wohl auf dem Weg zu den Mimir, ein schwer verwundeter Krieger namens Gen. Dieser berichtete ihm in aller Kürze von den Chin Tar und Talons aufziehender Armee. Zudem gab er ihm das Schwert von Belphegor und erklärte ihm, dass nur damit die vier Generäle Talons, die getöteten Mimir, verwundet werden könnten. Dann erlag Gen seinen Verletzungen. Davinor eilte zurück nach Sameria, kurz jedem Bescheid gebend, dass ein Krieger des alten Volkes, Talon, anscheinend eine unbeschreibliche Armee zusammengestellt hatte und nun zum Angriff blies. Bevor der eigentliche Krieg ausbrach, gab es noch andere Ereignisse. Über die Geschehnisse mit den Zentauren wurdest du ja schon unterrichtet, meinte Davinor. Ich erkläre dir nun das Ganze nochmal aus Sicht der Menschen. Die Zentauren waren damals wie heute ein sehr starkes Volk, wenn es um den Umgang mit Waffen ging. Zudem nahmen wir an, dass sie auf unserer Seitestehen würden, wie es die Bielir taten, die befürchteten, dass, auch wenn Talons Gram vorwiegend uns Samerianern galt, er weiter gehen würde. Aber die Zentauren waren sich uneinig. Agum und Winjin sprachen sich dafür aus, uns zur Not zu helfen, gerade auch, wenn sich diese Absichten Talons als wahr herausstellen sollten. Dandesch hielt es für falsch, da allein dies eine Provokation hätte sein können, die Talon gerade zu solchem Handeln veranlassen würde. Diese Erklärung gaben sie uns. Also ein Unentschieden. Litor konnte aber nicht warten. Er äußerte, gegen unseren Rat, wie sehr ihm diese Entscheidung missfalle und das dies für die Zentauren ein Nachspiel haben werde, so oder so. Viele Menschen unterstützten ihn in dieser Auffassung. Somit wurde Dandeschs Lager stärker und stärker. Die Forderungen von ihnen wurden immer grösser. Von der Machtübernahme Kandons hast du ja auch schon gehört. Er verhandelte mit Talon und wir deuteten ihm gegenüber an, dass alleine dies ihn zu unserem Feind machen würde. Weniger nur wir Avatare, als das Reich der Menschen, von den Bielir mal abgesehen, im Allgemeinen.
So waren sie auch die ersten, die einen Angriff starteten. Talons Armee stand vor den ersten Dörfern, insbesondere dem Dorf Hulios, aus dem Angar und Dago stammen. Da griffen die Zentauren einige Dörfer an. Natürlich hatte Talon vor sie die Drecksarbeit machen zu lassen. Kandon störte es nicht, hielt er sich doch während der meisten Angriffe bei Talon auf, wenn es nicht gerade darum ging, Verräter an der Front zu exekutieren oder neue Angriffe zu planen. Als die Zentauren dann Hulios angriffen trafen sie auf heftigste Gegenwehr, was Agums und Winjins Lager erneut stärkte. Besonders nachdem die Zentauren dort zu größten Teilen gefallen oder desertiert waren. Angar und Dago gingen nach Sameria um Hilfe zu holen. Dies lehnte Litor ab, denn da das Dorf schon bei ihrer Flucht angegriffen wurde, diesmal von Talon persönlich, gab es seiner Ansicht nach keine Hoffnung. Etwa als Jevkeria, einekleinere Stadt im Osten, angegriffen wurde, beschloss Litor Hilfe zu schicken. Hier fand dann die erste wirkliche Schlacht dieses Krieges zwischen Sameria und Talons Armeen statt. Damals gab es in Sameria noch wenige Kriegerorden, Teile zweier von ihnen, die Ritter des blauen Smaragdes, damals unter der Führung von General Kerliop, und die Roten Füchse, angeführt von General Boran, erreichten mit einer kleinen Armee normaler Soldaten die Stadt. Ihnen bot sich ein interessantes Bild: Zentauren kämpften gegen die aus Orcs und Ogern bestehende Angriffsarmee in Jevkeria. Allerdings verloren sie langsam die Kontrolle, egal wie viele sie besiegen konnten. Die Roten Füchse, allesamt Lanzenreiter auf schnellen Pferden und in
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