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Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Titel: Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fiss
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hatten. Aber nicht jeder kann verstehen, dass manch einer seine ihm gegebene Macht ausnutzen muss, wenn er Gutes bezwecken will. Und das kann man auch nicht von jedem erwarten.
    Dann, vor hundertsiebzig Jahren, Viliria war gerade zwanzig geworden und ihr Drang, sich mit Jungs und Männern zu beschäftigen wuchs immer mehr an, schließlich war sie bisher die meiste Zeit in der Gesellschaft von uns alten Männern gewesen und hatte bis dahin wenig von einem normalen Leben, brachten wir sie und Litor, etwas später als geplant, das erste Mal zusammen. Litor, der sich bisher wenig für Frauen, dafür aber umso mehr für Geschichte und Regierungsangelegenheiten interessiert hatte, was für einen einundvierzig Jährigen, auch wenn das hier bei weitem nicht so alt ist, wie es in deiner Welt zu sein scheint, selbst in der Zwischenwelt etwas ungewöhnlich ist, war vom ersten Moment an hin und weg von Viliria. Kein Wunder, denn sie hatte nicht nur die selben Interessen, was natürlich auch unter unserem Einfluss entstanden ist, sondern war mit ihrem kastanienbraunen, herrlich fallendem langen Haar und ihren zierlichen, nichtsdestotrotz sehr weiblichen, wenn du weist was ichmeine, Zügen eine wahre Augenweide. Auch wenn sie Rogiins Tochter war, und Litor konnte man leider seine barsche Abneigung gegenüber dem samerianischen König nie ganz abgewöhnen, verstanden sich die Beiden prächtig. Wir haben Schicksal gespielt und hatten diesmal gewonnen, denn auch Viliria, die inzwischen aus der Phase, in der die Eltern einem die Liebsten sind, heraus und, nicht nur aufgrund ihrer Sicht der Regierungsangelegenheiten, momentan etwas rebellisch Rogiin gegenüber war, fand in Litor etwas, das wir ihr nicht länger hätten vorenthalten können beziehungsweise auch nicht länger vorenthalten hätten dürfen: einen gut aussehenden jungen Mann, mit markantem Gesicht, dem Herz am rechten Fleck und Visionen der Zukunft, die sie teilte.
    Anfangs waren es simple Sympathien, später wuchs mehr daraus. Selbstredend konnten wir nicht immer dabei hocken, denn unser Plan wurde bei weitem übertroffen. Anstatt die Beiden darauf vorzubereiten Freunde zu werden, die später die Regenten der zwei Königreiche werden und sie schließlich hätten einen können, hatten wir sie darauf vorbereitet, die perfekten Partner zu werden. Noch heute erschaudert es mich jedes Mal, wenn ich dies jemandem offenbare, denn unter uns Cody, auch dies ist ein Geheimnis. Viele Menschen wittern zwar, dass wir bei so manchen Dingen die Geschicke geleitet haben, aber sie dürfen nie Gewissheit erlangen. Balor weiß es, einige unserer Vertrauten wissen es und da, in dieser Hinsicht zum Glück, wenige Leute sich ausgiebig mit der Geschichte unserer Welt beschäftigen und diese Bibliothek aufsuchen war es das dann auch schon. Machen wir uns nichts vor, was wir mit Litor und Virilia taten hatte ein gutes Ende für beide und für die Menschen genommen, dennoch war es vom menschlichen Standpunkt her irgendwo unverantwortlich. Aber das kannst du dir sicher selber denken, dass sich so etwas nicht wiederholen darf. Naja, jedenfalls waren sie wie für einander geschaffen, ähnlich genug, um zusammenetwas unternehmen zu können, trotzdem nicht zu ähnlich, so dass sie sich schnell anödeten. Immer öfter trafen sie sich. Wir samerianischen Avatare deckten Virilia, in dem wir in dieser Zeit aus Sameria verschwanden und somit Exkursionen vortäuschten, die gaomerianischen und Litors Vater Halvam hielten über unsere Absichten Litor gegenüber inne. Nach einigen dieser Treffen, die teilweise einen ganzen oder zwei Tage dauerten, übernachtete Virilia zum ersten Mal in Gaomeria. Später erzählte sie mir und Davinor, wir waren nämlich ihre liebsten Lehrer und engsten Vertrauten, voller Stolz, dass Litor sie seinem Vater als seine Freundin vorstellte. Lange unterhielt sie sich mit uns darüber, dass sie dies auch so sah, aber Angst hatte, es ihrem Vater zu beichten. Und da Rogiin nicht blind war, bemerkte auch er, dass sie verliebt war. Also musste irgendwer her, den sie als Alibifreund ihrem Vater vorstellen konnte.
    Lange schauten wir uns insgeheim nach jemandem um, der glaubwürdig ihr Freund sein konnte, aber auch loyal genug uns gegenüber wäre, uns nicht zu verraten. Schließlich fiel die Wahl auf Vegion, einen jungen Avatar in Virilias Alter, einem gut aussehenden Burschen, der sehr engagiert und für die Rolle am glaubwürdigsten war. Dummerweise war er noch kein offizieller Avatar, da

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