Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
vorgeschlagen. Sie haben Angst vor uns Menschen, sie werden von uns gejagt und ausgerottet. Da könnte Talon ihnen gerade recht kommen, um sich an uns zu rächen. Dass sie allerdings nur kleine Marionetten sind in diesem Krieg und dass Talon an ihrem Überleben nur solange Interesse hat, wie sie ihm nützlich sind, das begreifen sie nicht.”
”Klingt plausibel. Sie mobilisieren sich vielleicht schon in diesem Moment, um entweder gen Osten zu ziehen oder die Wächter anzugreifen, die bald kommen dürften.”
”Genau das.”
”Es wird also Krieg geben, nicht nur gegen die Wächter, sondern auch gegen Talons Armeen.”
”Du bekämest so die letzte Möglichkeit, ... "
”...den Menschen zu beweisen, dass ihre Selbstzufriedenheit und ihre Lügen, sie nur ins Unglück stürzen, dass der Kodex der Krieger seinen Wert besitzt.” Angar ist also doch im innersten noch ein Krieger. Aus den anfänglichen Rachegefühlen gegenüber Talon war im Krieg ein Hass auf die Menschen entstanden, die durch ihre Inkonsequenz und das Unvermögen ihre eigenen Fehler einzugestehen, ihre Dämonen zu besiegen, den Tod seiner Familie verschuldet hatten. Nun bietet sich die Gelegenheit ihnen das verständlich zu machen und ihnen bei der Bekämpfung ihrer Dämonen behilflich zu sein. Mehr will Angar anscheinend nicht. Namis, dem das alles bisher unwahrscheinlich erschien, beginnt langsam zu begreifen, dass Talon wohl doch noch am Leben sein könnte und die Wächter eventuell nur eine Sorge der verschiedenen Völker der Zwischenwelt sind. Er ergreift die Initiative
”Dann müssen wir aber bald aufbrechen, die anderen vermuten möglicherweise noch nichts.”
”Davon müssen wir leider ausgehen.”, bestätigt Dago ihn, froh, dass Namis es inzwischen auch für eine Möglichkeit hält, dass Talon lebt und etwas Furchtbares plant.
”Dann sollten wir nach dem Mahl mit den Vorbereitungen beginnen. Wir benötigen genug Proviant, um wenigstens die nächste Stadt zu erreichen, Pferde und vor allem Waffen. Wer weiß, wo uns Talons Schergen auflauern könnten?”
”Angar, welche Route schlägst du vor?”
”Da eure Leute sich südlich durchschlagen, wie du mir gestern gesagt hast, ist es ratsam nördlich zu wandern, dort alle Städte zu besuchen, die Leute oder die, die noch dageblieben sind, falls kein Bote sie erreicht hat, zu warnen und letztendlich nach Sameria zu führen. Dort müssen wir König Balor aufklären.”
”Dann müssen wir aber auch durch die Wüste, den Dornenwald und das Dunkelmoor.”
”Vielleicht noch durch andere gefährliche Orte Namis. Aber ich stimme Angar zu, jeder Umweg könnte Leben kosten.”
”Wir haben noch ein Problem!”, meldet Cody sich zu Wort. ”Ich kann nicht reiten und auch nicht kämpfen.”
”Das Kämpfen bringen wir dir unterwegs bei, wenn es nicht von selbst geschieht. Das beste Kampftraining ist ein wirklicher Kampf. Und das Reiten ist halb so wild. Bis auf Furor sind alle meine Pferde gezähmt. Sie gehorchen aufs Wort, wenn ich eines mit dir vertraut mache, dann brauchst du dich nur auf es zu setzen.”
Sie verlieren keine Zeit. Schnell wird der Rest des Essens verputzt, dann beginnen die Vorbereitungen. Dago, der sich in Angars Haus auskennt, sucht mit Namis Vorräte zusammen. Angar geht inzwischen mit Cody zu den Pferden.
”Also fünf Pferde brauchen wir, für jeden von uns eines und das letzte für den Proviant. Die, auf denen wir reiten werden mit uns und den Waffen schon schwer genug schleppen. Gut, ich werde Furor reiten, du schaust dir erst mal die anderen Pferde an.”
”Wieso, soll ich mir eins aussuchen?”
”Nein, eines soll dich aussuchen.”
”Mich aussuchen?”, fragt Cody verwirrt.
”Du hast richtig gehört. Die Pferde würden zwar alle auf dich hören, wenn ich es ihnen sage, aber am besten ist es, wenn du eines reitest, dem deine Ausstrahlung zusagt.”
”Wie, meine Ausstrahlung?”
”Jedes Lebewesen hat eine gewisse Ausstrahlung. Und jedes andere Lebewesen reagiert verschieden darauf. Du dürftest es sicherlich schon mal erlebt haben, dass eine Person dich einfach leiden konnte, ohne, dass du etwas Besonderes getan hast, während eine andere dich ohne ersichtlichen Grund von vorne herein abgelehnt hat. Wenn du ein Pferd reitest, das dich nur meines Befehls wegen akzeptiert, dann wird das früher oder später zu Komplikationen führen, gerade weil du ein unerfahrener Reiter bist. Deswegen werde ich auch auf Furor reiten.”
”Akzeptiert Furor keinen
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