Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

die Methode sich zu Wehr zu setzen. Kein Wort gegen eine Mauer geworfen bringt sie zu Fall, dies vermögen nur Taten. Sie verwechseln Hingabe, Aufopferung, mit ziellosem Aufgeben des Lebens. Ein Fehler, den viele begehen. Lieber einen klugen Rückzug antreten und dafür später einen unausweichlichen Kampf führen, als sich, vom Wahnwitz besessen, selbst dem Wolf zum Fraß vorzuwerfen. Es bewirkt nichts.”
    ”Wie lauten denn die weiteren Regeln der Krieger, Angar?”
    ”Du wirst sie zur angemessenen Zeit erfahren. Nur wenn du sie anhand der Realität erlebst, begreifst du sie.”
    Die Magd bringt das gebratene Schwein und Besteck.
    ”Wow, das ist ja ein Riesending.”, rutscht Cody raus.
    ”Hehe, wir haben ja auch alle Hunger. Wozu unseren Proviant aufbrauchen, wenn wir hier richtig üppig speisen können? Zumal wir Kraft für unsere Reise brauchen und seit heute Vormittag nichts gegessen haben. Wir müssen morgen beim Aufbruch allerdings daran denken, den Wirt zu informieren, was sich anbahnt. Er dürfte die meisten Leute hier kennen und ihnen Bescheid sagen.”
    Plötzlich spricht sie ein alter Mann, der, in einen braunen Umhang gehüllt, am Tisch hinter den Vieren in der allmählich leerer werden Kneipe sitzt, an.
    ”Wo geht eure Reise denn hin und was bahnt sich denn so Wichtiges an, wenn man fragen darf?”
    ”Das glaubt ihr uns wahrscheinlich eh nicht.”, antwortet Namis, bevor irgendjemand anderes dies tun kann.
    ”Ich sehe zwei Krieger, einen Späher und einen seltsamen Jungen, alle bewaffnet, über den Kodex und Gefahren redend. Da muss etwas vorgefallen sein. Ich bin nicht so stur wie der Bürgermeister. Versucht es einfach, erzählt mir, was passieren wird.”
    ”Ihr belauscht uns anscheinend schon eine ganze Zeit alter Mann.”, bemerkt Angar.
    ”Ja, genau.”
    ”Dann wisst ihr auch, was kommen wird. Wir haben davon gesprochen.”
    ”Ja, ich weiß, worüber ihr gesprochen habt. Aber wer sollte einen Wächter umbringen?” Kurze Zeit herrscht absolute Stille, zwischen den Fünfen.
    ”Davinor?”, unterbricht Dago die Stille.
    Der Alte zieht seinen Umhang zurück, sein gütiges Gesicht, sein langes weißes Haar und ein ebenso schneeweißer Bart kommen zum Vorschein. ”Genau der, Dago.”
    Sowohl Cody, als auch Namis sind mit der Situation überfordert. Woher kennt Dago den alten Mann?
    ”Ich fass es nicht.”, sagt Angar ”Was treibt dich alten Halunken hier nach Candeleria? Es muss eine Ewigkeit her sein.”
    ”Das letzte Mal im Krieg gegen Talon. Ihr wart noch sehr jung damals. Allerdings auch stark und mutig. Aber stellt mir erst mal eure beiden Gefährten vor.”
    ”Ja, natürlich. Das hier ist Namis, ein junger Späher aus Venderia und dieser Junge heißt Cody. Wie du schon erkannt hast, stammt er aus der anderen Welt. Wir bringen ihn zur Quelle der Seelen.”
    ”Und ihr wollt auf dem Weg alle Völker des Nordens vor den Wächtern warnen.”
    ”Richtig. Nur lässt Belengar nicht mit sich reden, könntest du nicht...?”
    ”Aussichtslos Dago. Einem Avatar wird er nicht trauen.”
    ”Was ist denn ein Avatar?”, stutzt Cody.
    ”Wir Avatare sind Magier. In uns schlummern Kräfte, die wir, am besten durch einen Stab, wie diesen hier.” Davinor zeigt Cody einen langen, geschmiedeten Stab, fast wie ein Gehstock an dessen Spitze ein Diamant verankert ist, ”Freisetzen können. Du brauchst dich aber vor mir und anderen Avataren nicht fürchten Cody. Wir stehen alle so zu sagen auf der Seite der Samerianer. Hüte dich allerdings vor Dämonen. Sie haben ähnliche Kräfte, nutzen diese aber für grausige Zwecke und sie benötigen keinen Stab dafür. Die meisten erkennt man erkennt leicht, anhand ihrer gräulichen Haut, ihrer verzogenen Mimik und ihren Flügeln.”
    ”Aber seit Jahrzehnten wurde kein Dämon mehr gesehen.”, wirft Namis ein.
    ”Es gibt sie aber noch. Ich verspürte eine negative Energie, verfolgte sie bis hierher und nun höre ich, dass ein Wächter tot ist. Dies kann nur das Werk eines Dämonen sein. Eines Mächtigen.”
    ”Du glaubst also auch, dass Talon etwas vorhat und den Angriff der Wächter missbrauchen will, um uns zu schwächen.”
    ”Das wäre durchaus möglich… Es ist sogar sehr wahrscheinlich, wenn das mit dem toten Wächter stimmt. Auch wenn dieser Plan waghalsig ist.”
    ”Wissen die Leute in Sameria schon davon?”
    ”Ich bezweifle es. In letzter Zeit wurden keine Adler mehr soweit nach auswärts gesandt und ich bin der Einzige, von euch und